3 min
Lesezeit
Berufsorientierung lohnt sich
Eigeninitiative hat die Singbergschule in Wölfersheim bewiesen, als sie sich mit der Bitte um Unterstützung an den IHK-Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung gewandt hat.
Management-Trainer Boris Kimes erläutert den Jugendlichen Kommunikations- und Präsentationstechniken.
© IHK GI-FB/Petra A. Zielinski
Eine gute Selbstdarstellung gewinnt immer mehr an Bedeutung. Für die jährlich stattfindenden „Methodentage“ ihrer Schule war Organisatorin Janine Beyer auf der Suche nach einem kompetenten Referenten, der ihren Schülerinnen und Schülern moderne Präsentations- und Kommunikationstechniken vermitteln kann. Raid Nashef, Teamkoordinator im IHK-Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung, stellte den Kontakt zu Management-Trainer Boris Kimes her, mit dem die IHK Gießen-Friedberg bereits seit Jahren erfolgreich und vertrauensvoll zusammenarbeitet. „Normalerweise arbeite ich mit Erwachsenen und in Unternehmen, wie zum Beispiel Microsoft“, erzählte Kimes seinen jungen Zuhörern. Dass er aber auch ein gutes Händchen für die 75 Schülerinnen und Schüler der E-Phase (11. Klasse) hatte, wurde bereits nach wenigen Minuten deutlich. Aufgeteilt in Gruppen, lernten die Jugendlichen an vier Vormittagen, was wichtig für eine gelungene Präsentation und einen guten Auftritt ist.
„Rhetorik ist wie ein Anzug, den man aus- und wieder anziehen kann“, machte Boris Kimes deutlich und nannte Beispiele für Menschen, die sich in der Öffentlichkeit perfekt präsentieren können, obwohl sie eigentlich eher introvertiert sind. „Eine gute Selbstdarstellung ist karrierefördernd“, unterstrich der Trainer. Er riet seinen interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern dringend dazu, in der Schule das Fach „Darstellendes Spiel“ (DS) zu belegen, um ein sicheres Auftreten zu erlangen.
Sicheres Auftreten
In Kleingruppen sollten die Schüler eine Präsentation zu einem Thema vorbereiten, das sie begeistert. Vorbereitend rief Kimes die Schüler unter anderem dazu auf, Augenkontakt zu halten, aufrecht zu stehen, zu lächeln sowie laut und verständlich zu sprechen. Die Themenauswahl der Jugendlichen war breit gefächert und reichte von „Taylor Swift“ über „Urlaub“ bis hin zu „Arteriosklerose“. Nach der Vorbereitung, der Durchführung sowie einem gegenseitigen Feedback stand am Ende eine Schlussreflextion über die aufgezeichnete Präsentation. Bei einer weiteren Übung war es die Aufgabe der Schüler, einen Mitschüler zu „verkaufen“ und dabei stark zu übertreiben. Ergebnis: Das, was den Präsentierenden innerlich übertrieben vorkam, wirkte in der Außenwahrnehmung gerade richtig, wie die Übenden dann auch im Video erkennen konnten.
„Das war heute eine völlig neue Erfahrung“, freute sich der 17-jährige Dominik, der „so einen Workshop noch nie mitgemacht hat“. Als Thema der Präsentation hatte seine Gruppe „Urlaub“ gewählt und „ganz Freestyle“ viel Interessantes zusammengetragen. Larissa (16 Jahre), die in derselben Gruppe war, betonte, wie hilfreich es war, zu erfahren, wie die eigene Mimik und Gestik beim Publikum ankommt.
Raid Nashef freute sich über die gute Resonanz. „Ich finde es wünschenswert, dass weitere Schulen der herausragenden Idee der Singbergschule folgen und junge Menschen durch praxisnahe und berufsorientierte Workshops fit für ihren Weg in Ausbildung und Beruf beziehungsweise ins Erwachsenenleben machen.“ Weitere Themen der Methodenwochen zum Eintritt in die Oberstufe waren psychische Gesundheit, ökologische Bildung und digitale Kommunikation.
VON PETRA A. ZIELINSKI
VON PETRA A. ZIELINSKI
Kontakt
Petra Zielinski
Stand: 08.10.2024