Ausbildung mit vielen Facetten

400 Auszubildende in 13 Berufsbildern haben zum 1. August ihre Ausbildung bei Rewe Region Mitte begonnen. Neben einer bestmöglichen Begleitung garantiert das Unternehmen die Übernahme bei guter Leistung.
Wir bieten eine große Bandbreite unterschiedlicher Ausbildungsberufe an“, unterstreicht Björn Walther, Leiter des Kompetenz-Centers Rewe Mitte in Rosbach. Dabei umfasst das breite Spektrum sowohl kaufmännische als auch Handwerksberufe und reicht vom Kaufmann im Einzelhandel über die Fachkraft für Lagerlogistik bis hin zum Fleischer. Ein großer Teil der Auszubildenden arbeitet in den Märkten.
Zu allen Ausbildungen gehören ein umfangreiches, auf den jeweiligen Beruf zugeschnittenes Seminarprogramm sowie E-Learning-Angebote. „Hierbei können sich die jungen Frauen und Männer ihre Zeit selbst einteilen und ortsunabhängig lernen“, betont Walther. Themen sind unter anderem Warenkunde, Nachhaltigkeit, Ernährungslehre oder „Fit im Job“. Darüber hinaus durchlaufen die jungen Leute – je nach Berufsbild – die unterschiedlichsten Abteilungen des Unternehmens.

Unternehmen kennenlernen

„Unsere Auszubildenden kennen sich bestens aus und wissen immer, wo was zu finden ist“, erklärt Anja Loewe, Leiterin Unternehmenskommunikation Rewe Mitte. Eine von ihnen ist Amy Wetmore, die vor einem Jahr ihre Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement begonnen hat. „Als Sprecherin meiner Realschule in Florstadt habe ich schon immer gern geplant und organisiert“, berichtet sie. „Mein Wunsch, in einem Büro zu arbeiten, hat sich erfüllt.“ Einem Bewerbungsgespräch, bei dem sich die junge Frau „sehr wohlgefühlt hat“, folgte ein Probetag in Rosbach. „Ich habe sofort eine Zusage bekommen“, freut sich Amy Wetmore. Auch die etwa einstündige Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln macht ihr nichts aus. Bald hofft sie, den Führerschein in der Tasche zu haben, um schneller an ihrem Arbeitsplatz zu sein. Aktuell arbeitet Amy Wetmore in der Unternehmenskommunikation, sie war aber auch schon im Einkauf, in der Qualitätssicherung, der Buchhaltung, dem Recruiting, dem Lager und in Rewe-Markt tätig. „Hier kann man einfach alles machen“, fasst sie zusammen. Auf die Frage, wie es nach ihrer Ausbildung weitergehen soll, antwortet die junge Frau: „Ich möchte definitiv bleiben.“

Kaufmännische Berufe gefragt

Das Unternehmen hat keine Probleme, Auszubildende im kaufmännischen Bereich zu finden. „Wir haben gute Zuläufe“, unterstreicht Björn Walther, der 1994 selbst seine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann bei Rewe in Rosbach absolviert hat. Die Übernahmequote bei Rewe liegt zwischen 75 und 80 Prozent. „Leider nimmt die Anzahl junger Menschen, die nach der Ausbildung ihrem Unternehmen erhalten bleiben, ab. Einige wollen einfach danach mal etwas anderes machen. Nicht wenige kommen aber zu uns zurück.“ Zudem würden viele Studienabbrecher oder -absolventen, die als Aushilfen angefangen hätten, eine Ausbildung beginnen. „Diese Entwicklung ist dem gesellschaftlichen Wandel geschuldet“, weiß Walther.
Rewe verzichtet auf Einstellungstests. „Wenn eine Bewerbung einen guten Eindruck macht, laden wir den Bewerber zum Gespräch ein“, sagt Walther. Wichtiger als Noten sei für ihn, dass möglichst keine unentschuldigten Fehltage im Schulzeugnis stehen. Die meisten Frauen und Männer würden sich mittlerweile digital bewerben. „Wir versuchen, den Bewerbungsprozess so einfach wie möglich zu gestalten.“

Berufskraftfahrer gesucht

Schwieriger hingegen ist es, Auszubildende in der Logistik oder im Handwerk zu finden. Vor allem das Bild des Berufskraftfahrers ist aufgrund der unüblichen Arbeitszeiten negativ behaftet. „Unsere Fahrer wissen schon montags, was sie in der Woche erwartet“, betont Carsten Bayer, Transportleiter Region Mitte. Zwar hätten Berufskraftfahrer keine 38,5-Stunden-Woche, aber abends sei jeder zu Hause. Bereits seit 2013 bildet Rewe Berufskraftfahrer aus. Mit fünf Auszubildenden – darunter eine Frau – wurde damals begonnen. Sonja Diehl, eine ehemalige Auszubildende zur Bäckerin, fährt noch immer für Rewe.
Aktuell zählt das Unternehmen 89 Fahrer, darunter 34 Auszubildende und vier Frauen. Elf von ihnen haben am 1. August dieses Jahres mit der Ausbildung begonnen. „Eigentlich wollten wir 17 Personen einstellen“, bedauert Bayer. Zugangsvoraussetzung für Auszubildende ist der Pkw-Führerschein. Doch während beim Pkw begleitetes Fahren ab 17 Jahren (B17) möglich ist, gilt diese Regelung nicht für den Lkw. „Für angehende Berufsfahrer in der dualen Ausbildung gibt es aktuell nur eine Empfehlung, das begleitende Fahren einzuführen“, kritisiert Bayer. Den Lkw-Führerschein erwerben die Auszubildenden bei Rewe nach etwa neun Monaten. „Während ihrer Ausbildung steht ihnen immer ein Pate – ein erfahrener Fahrer – zur Seite.“ Berufskraftfahrer werden an allen drei hessischen Standorten – neben Rosbach auch in Breuna und Raunheim – in Zusammenarbeit mit Partnerfahrschulen ausgebildet, sowohl die Fahrschulausbildung als auch die Berufsschule finden im Block statt.

Nicht nur am Steuer

Der Beruf des Berufskraftfahrers umfasst viel mehr als nur Fahren, auch Routenplanung, Entfernungen messen sowie das Be- und Entladen gehören dazu. Während der Ausbildung lernen die jungen Menschen alles vom Wareneingang über die Kommissionierung und Lagerhaltung bis hin zum Warenausgang und zur Disposition. Sie erhalten ein Lkw-Fahrsicherheitstraining sowie Seminare unter anderem zu den Themen wirtschaftliche Fahrweise, digitaler Tacho oder Sozialvorschriften. Da vor allem kaufmännisches Rechnen einigen Auszubildenden Probleme bereitet, werden sie sowohl vor der Zwischen- als auch vor der Abschlussprüfung von Markus Woeschka – der auch ehrenamtlicher IHK-Prüfer ist – vorbereitet.
Einer, der für seinen Beruf brennt, ist Jan Damaske. Der junge Mann aus Hamburg, der seiner Familie in die Wetterau gefolgt ist und bei Rewe seinen Traumjob gefunden hat, befindet sich im zweiten Ausbildungsjahr. Sein Ziel: Berufskraftfahrer werden. „Ich bin gern unterwegs und liebe es, im Lkw zu fahren.“ Auch kaufmännisches Rechnen stellt für ihn keine Hürde dar. „Das ist für einen guten Schüler durchaus machbar.

VON PETRA A. ZIELINSKI
Stand: 08.10.2024