Umfrage zu Fachkräfte aus Drittstaaten: Sprachkenntnisse sind zentral
Der Fachkräftemangel stellt hessische Unternehmen vor große Herausforderungen. Die Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter aus dem Ausland wird daher immer wichtiger. Um die Bedürfnisse und Erwartungen der Unternehmen zu verstehen, haben die zehn hessischen Industrie- und Handelskammern eine Umfrage unter ihren Mitgliedsbetrieben durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen: 62 Prozent der Unternehmen können ihren aktuellen Fachkräftebedarf nicht decken. Obwohl 65 Prozent bisher keine Erfahrung mit der Anwerbung von Fachkräften aus Drittstaaten haben, ziehen 73 Prozent diese Möglichkeit in Betracht.
Die größte Herausforderung bei der Einstellung internationaler Fachkräfte sind fehlende Deutschkenntnisse. 59 Prozent der Unternehmen nennen dies als zentrales Hindernis. Weitere Hürden sind die Komplexität und Dauer des Migrationsprozesses (46 Prozent), fehlende Informationen zur rechtssicheren Anwerbung (30 Prozent), keine Kontakte ins Ausland (23 Prozent) und hohe Kosten (12 Prozent). Nur 13 Prozent der Befragten sehen keine Hindernisse bei der Anwerbung internationaler Fachkräfte.
Eine solide sprachliche Grundlage ist für die Integration internationaler Fachkräfte entscheidend. 32 Prozent der befragten Unternehmen erwarten bei der Einreise ein Sprachniveau von mindestens B1, 26 Prozent sogar B2. 37 Prozent der Unternehmen sind bereit, Sprachkurse in Deutschland zu finanzieren und die Fachkräfte dafür während der Arbeitszeit freizustellen.
Außerdem ist der Zeitrahmen entscheidend. Ein Drittel der Betriebe ist der Meinung, dass der gesamte Prozess maximal drei Monate dauern sollte. Weitere 30 Prozent akzeptieren einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten.
Während des Migrations- und Integrationsprozesses benötigen ausländische Fachkräfte Unterstützung. Die Betriebe sind bereit, bei der Wohnungssuche und der Integration im Betrieb zu helfen, erwarten aber staatliche Unterstützung beim Visumsprozess und der Finanzierung von Sprachkursen.
„Die Umfrage zeigt uns nicht zum ersten Mal: Hessische Betriebe sind auf ausländische Fachkräfte angewiesen. Dafür müssen die Abläufe aber deutlich schneller werden, und das bereits noch bevor ausländische Fachkräfte einreisen, zum Beispiel bei der Visumserteilung. Die schwarz-rote Landesregierung beabsichtigt laut Koalitionsvertrag in der aktuellen Legislaturperiode das Welcomecenter Hessen zu einer zentralen Willkommensstelle weiterentwickeln, die sowohl für ausländische Fachkräfte und Studierende als auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber Anlauf-, Beratungs- und Servicestelle sein, soll. Ob eine schnelle Abwicklung durch diese zusätzlichen Behörden erreicht werden kann, bleibt abzuwarten. Die Pläne gehen grundsätzlich jedoch in die richtige Richtung“, so HIHK-Präsidentin Kirsten Schoder-Steinmüller
Über die Umfrage:
Die Umfrage wurde von den hessischen Industrie- und Handelskammern vom 15. Februar bis 28. April 2024 durchgeführt. Insgesamt nahmen 322 Unternehmen aus ganz Hessen daran teil.
Die Umfrage wurde von den hessischen Industrie- und Handelskammern vom 15. Februar bis 28. April 2024 durchgeführt. Insgesamt nahmen 322 Unternehmen aus ganz Hessen daran teil.
Herausgegeben am 07.08.2024
Pressemeldung Nr. 48
Verantwortlich für den Inhalt: Andreas Mertenbacher, Tel. 06031/609-3155, Julia König (HIHK), Tel. 0611/360115-11
Pressestelle: Doris Steininger, Tel. 06031 / 609-1100
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Stand: 07.08.2024