So viele Auszeichnungen wie nie zuvor
„Gut qualifizierte Fachkräfte sind das Kapital unseres Landes.“ Mit diesen Worten ehrte der Präsident der IHK Gießen-Friedberg, Rainer Schwarz, Anfang Dezember die acht landesbesten Auszubildenden. Vier von ihnen konnten sogar als Bundesbeste in ihrem jeweiligen Ausbildungsberuf abschließen und am 11. Dezember zur „Nationalen Bestenehrung“ der Deutschen Industrie- und Handelskammer nach Berlin reisen.
„So viele Ehrungen hatten wir hier im IHK-Bezirk noch nie“, freute sich Schwarz. Neben den Ausgezeichneten waren auch deren Ausbilderinnen und Ausbilder sowie Vertreter der ausbildenden Unternehmen bei der Bestenehrung dabei. Mit dem Traumergebnis von 100 Punkten konnte Johannes Schmidt seine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme an der Justus-Liebig-Universität Gießen abschließen. „100 Punkte werden nur ganz selten erreicht“, weiß der Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Aus- und Weiterbildung, Kai Schelberg, aus langjähriger Erfahrung. Auch Johannes Schmidt selbst, der von seinem Ausbilder Thomas Nimmerfroh begleitet wurde, war überrascht. „Das Ergebnis hat meine Erwartungen übertroffen“, freute er sich. Der 20-Jährige war seinem Ausbilder bereits im Rahmen eines Schulpraktikums positiv aufgefallen. Und so reichte Johannes Schmidt eine Bewerbung, um den gewünschten Ausbildungsplatz zu bekommen.
IHK-Präsident Rainer Schwarz (links) und der Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Aus- und Weiterbildung Kai Schelberg (rechts) zeichneten (v.l.) Luca Pötzl, Wendike Estella Westphal, Anna Pfalzgraf, Lennart Schaaf, Larissa Winter, Richard Wojt, Johannes Schmidt und Alexander Ernst aus.
© Petra A. Zielinski
Kollegiales Miteinander
Mit Luca Pötzl, Medientechnologe Druck (JD Druck GmbH, Lauterbach), Lennart Schaaf, Elektroanlagenmonteur (ovag Netz GmbH, Friedberg) und Larissa Winter, Immobilienkauffrau (IMAXX Gesellschaft für Immobilien-Marketing mbH) wurden gleich drei weitere junge Menschen sowohl Landes- als auch Bundesbeste.
Als Landesbeste zeichneten Schwarz und Schelberg Alexander Ernst, Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik Fachrichtung Halbzeuge (Schunk Kohlenstofftechnik GmbH, Heuchelheim), Anna Pfalzgraf, Biologielaborantin (LHL Landesbetrieb Hessisches Landeslabor, Gießen), Wendike Estella Westphal, Kauffrau für Versicherungen und Finanzen Fachrichtung Versicherung (VFO Versicherungsmakler Stefan Krah e.K., Schlitz) und Richard Wojt, Industriekeramiker Anlagentechnik (Schunk Kohlenstofftechnik GmbH, Heuchelheim) aus. Alle Ausgezeichneten erhielten neben einer Urkunde einen Einkaufsgutschein für den „Heimatschatz Gießen“ – eine Initiative für Handel, Dienstleistungen und Gastronomie in Gießen.
Als Landesbeste zeichneten Schwarz und Schelberg Alexander Ernst, Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik Fachrichtung Halbzeuge (Schunk Kohlenstofftechnik GmbH, Heuchelheim), Anna Pfalzgraf, Biologielaborantin (LHL Landesbetrieb Hessisches Landeslabor, Gießen), Wendike Estella Westphal, Kauffrau für Versicherungen und Finanzen Fachrichtung Versicherung (VFO Versicherungsmakler Stefan Krah e.K., Schlitz) und Richard Wojt, Industriekeramiker Anlagentechnik (Schunk Kohlenstofftechnik GmbH, Heuchelheim) aus. Alle Ausgezeichneten erhielten neben einer Urkunde einen Einkaufsgutschein für den „Heimatschatz Gießen“ – eine Initiative für Handel, Dienstleistungen und Gastronomie in Gießen.
Kollegiales Miteinander, Arbeiten unter freiem Himmel, selbstständiges Arbeiten, nah an Innovationen zu sein, gutes Betriebsklima, nette Ausbilder sowie Abwechslung im Beruf waren einige der Aspekte, die die Geehrten an ihren Unternehmen lobten. „Ich war von Anfang an bei einem neuen Projekt dabei und habe geholfen, es mitaufzubauen“, unterstrich Alexander Ernst. „Die Druckbranche ist bunt und vielseitig“, betonte Luca Pötzl. Sieben der acht Landesbesten bleiben ihren Betrieben als gut ausgebildete Fachkräfte erhalten.
Es geht aufwärts
„Sie sind der beste Beweis, dass Spitzenleistungen auch abseits der Hochschulen erbracht werden können“, lobte der IHK-Präsident. „Die Auszubildenden von heute sind die Macher von morgen.“ Zuvor hatte Rainer Schwarz die aktuellen Ausbildungszahlen vorgestellt. „Nach dem Einbruch in der Corona-Pandemie geht es wieder aufwärts“, betonte er. Zum Stichtag 30. September 2023 seien im Bezirk der IHK Gießen-Friedberg exakt 2.021 neu eingetragene Ausbildungsverträge verzeichnet worden. „Das sind 22 mehr als im vergangenen Jahr. Wir hoffen, wieder an unseren Vor-Corona-Erfolg – 15 Jahre stetiger Anstieg an Ausbildungsplätzen – anknüpfen zu können.“ Schwarz zitierte einen Bericht der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit, wonach sich wieder mehr junge Menschen für die Aufnahme einer Ausbildung interessierten würden. Dennoch habe zum Ende des Berichtsjahres 2022/2023 ein unversorgter Jugendlicher in Hessen rein rechnerisch aus zwei noch unbesetzten Ausbildungsstellen wählen können.
Um potenzielle Auszubildende mit Unternehmen zusammenzubringen, hat der IHK-Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung zum 1. Januar 2023 drei neue Beratungsstellen geschaffen, wie Schwarz aufzählte: eine Beraterin für passgenaue Besetzung, eine Willkommenslotsin für Geflüchtete sowie eine Fachberaterin für Inklusion. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen hätten es schwer, Fachkräftenachwuchs zu generieren, daher setze die IHK auf konkrete Unterstützung. „Gerade im Hinblick auf einen zunehmenden Fachkräftemangel ist es beinahe fahrlässig, nicht aus dem gesamten Pool bildungsfähiger junger Menschen zu schöpfen“, so Schwarz. Der IHK-Präsident fordert eine bessere berufliche Orientierung an allgemeinbildenden Schulen. Vor allem an Gymnasien gäbe es diesbezüglich deutlichen Nachholbedarf, was die hohe Abbruchquote von aktuell 30 Prozent beim Erststudium belege.
Frühzeitige Orientierung
Berufsorientierung auf Augenhöhe bietet die IHK mit den aus Mitteln des Landkreises Gießen finanzierten Ausbildungsbotschaftern Gießen. „Auszubildende in einem IHK-Beruf besuchen im Rahmen dieses Projektes allgemeinbildende Schulen in Stadt und Landkreis Gießen, um ihre Berufe vorzustellen“, erläuterte Schwarz. Des Weiteren rief der IHK-Präsident Jugendliche dazu auf, auch mal über den eigenen Tellerrand zu schauen, um unbekannte Berufe kennenzulernen. Es sei hilfreich, sich frühzeitig und umfassend zu informieren. Einen guten Weg würden Praktika oder Ausbildungsmessen, wie der „Berufswegekompass“ der IHK Gießen-Friedberg, bilden. Fakt sei, dass es Ungelernte künftig am Arbeitsmarkt immer schwerer haben würden. „Wir brauchen einen neuen gesellschaftlichen Konsens, dass an der Bildung von jungen Menschen nicht gespart werden darf“, schloss Rainer Schwarz.
Herausgegeben am 14. Dezember 2023
Pressemeldung Nr. 079
Verantwortlich für den Inhalt: Petra Zielinski, Tel. 06031/609-1920
Pressestelle: Doris Steininger, Tel. 06031 / 609-1100
Verantwortlich für den Inhalt: Petra Zielinski, Tel. 06031/609-1920
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Stand: 19.07.2024