IHK-Baustellen-Portal: Wir starten durch

In Alsfeld erfolgte das Startsignal: Im historischen Rathaus stellte die Industrie- und Handelskammer Gießen-Friedberg Anfang September auf einer Pressekonferenz die digitale Baustellenplattform „IHK-Baustellen-Portal” vor. Das IHK-Baustellen-Portal ist ein Plattform-Projekt, das einen einfachen, schnellen und lösungsorientierten Umgang mit Baustellen bietet – für Unternehmen, aber auch für Kommunen, Behörden, Pendlerinnen und Pendler und die jeweilige Bevölkerung. Neben der IHK Gießen-Friedberg sind weitere Industrie- und Handelskammern an diesem Projekt beteiligt. „Als IHK Gießen-Friedberg freuen wir uns, dieses Pilotprojekt angeschoben zu haben und mit den Städten Alsfeld im Vogelsbergkreis und Nidda im Wetteraukreis starten zu können“, erklärt Matthias Leder.

Die verkehrstechnische Erreichbarkeit ist einer der wichtigsten Standortfaktoren für Unternehmen jeder Größenordnung: Vom kleinen Kiosk um die Ecke bis zum großen Logistiker. Mit ihr steht und fällt die Attraktivität einer Fläche und damit verbunden auch der eigene Umsatz und die Kundenbindung. Eine Erreichbarkeit des eigenen Unternehmens ohne jegliche Einschränkungen durch Baustellen ist wohl der optimale Zustand. Doch ohne Baustellen geht es natürlich auch nicht. Wie schnell es gehen kann, dass Baustellen eingerichtet werden und zu erheblichen Belastungen führen können, wissen alle nur zu gut. Die IHK Gießen-Friedberg als Ausgangspunkt und Initiator des Pilotprojekts verfolgt gemeinsam mit fünf anderen Industrie- und Handelskammern das Ziel, den Mitgliedern der Kammern, deren Kunden und Lieferanten den Umgang mit Baustellen zu erleichtern. Das IHK-Baustellen-Portal bietet frühzeitige und schnelle Informationen zu bestehenden und geplanten Baustellen sowie hilfreiche Tipps, Checklisten und Handlungsleitfäden und unterstützt damit Unternehmen, um Zeit und Geld zu sparen.

Das große Problem für alle Beteiligten sind aber nicht unbedingt die Baustellen selbst, denn sie gehören nun mal zum alltäglichen Leben aller Verkehrsteilnehmer dazu und tragen letztendlich zur Modernisierung bestimmter Areale sowie zur Qualitätssteigerung ganzer Regionen bei. Die eigentliche Herausforderung liegt im Umgang mit der Baustelle und in der Abstimmung, Information und Kommunikation zwischen allen Beteiligten.

„Von der Einrichtung einer Baustelle überrascht oder zu kurzfristig informiert zu werden, kann bei Unternehmen und deren Kundschaft oder Lieferanten, aber auch bei Pendlerinnen und Pendler und der ansässigen Bevölkerung zu Verdruss und Ärger führen“, betont Rainer Schwarz, Präsident der IHK Gießen-Friedberg im Zuge der aktuellen Herausforderungen. „Zugangs- und Zufahrtswege sind nur eingeschränkt verfügbar und der Verkehrsfluss wird erheblich negativ beeinflusst. Dazu kommen mangelhafte Beschilderungen, schlechte Sicht auf Schaufenster, veränderte Parkplatzsituationen und Lärm, Erschütterung und Schmutz. Die Liste der möglichen Problemsituationen ist lang und die Herausforderungen für alle Beteiligten entsprechenden groß.“

Eine unklare bzw. unzureichende Informationslage und ein mangelhafter Prozess zur Kontaktaufnahme zu konkret zuständigen Ansprechpartnern machen es unmöglich, frühzeitige und lösungsorientierte Entscheidungen zu treffen. Es droht der Verlust von Stamm- und Laufkundschaft und die Zunahme von Kundenbeschwerden, was unmittelbar zu Umsatzverlusten und Liquiditätsengpässen führen kann.

Diese Situationen enden nicht selten in Konflikten zwischen den Betroffenen und Behörden, die mit einem passenden Werkzeug zur sorgfältigen und langfristigen Planung von Baumaßnahmen vermieden werden können: dem IHK-Baustellen-Portal. „Wir sind dankbar und auch etwas stolz darauf, zu der kleinen Gruppe Pilotkommunen zu gehören, die bereits heute an dem Projekt beteiligt sind“, so Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule.

Die Plattform des IHK-Baustellen-Portal, bietet eine zentralisierte, digitalisierte und barrierefreie Lösung der aktuellen Problemlage rund um das Thema Baustelle für Unternehmen, Kommunen und Bauträger und die Bürgerschaft. Mit dem in Deutschland bislang einzigartigen Projekt bündelt das IHK-Baustellen-Portal vorhandene Baustellendaten und -informationen auf einer zentralen Plattform und macht diese einheitlich für eine breite Zielgruppe verfügbar.

Zentraler Baustein der Plattform ist die „Karte“. Auf einer übersichtlich gestalteten digitalen Landkarte können Baustellen über eine Filterfunktion – unter Eingabe des Namens einer Kommune oder einer Postleitzahl – gesucht werden. Das IHK-Baustellen-Portal liefert im gesuchten Radius schnell zugängliche und umfassende Informationen zu aktuellen oder in Kürze anstehenden Baustellen und sorgt somit für eine verbesserte Informationslage für alle. Im Zuge dieser Zentralisierung der Informationen wird auch der zeitliche und technische Aufwand zur Datenpflege und -eingabe für öffentliche Behörden reduziert und vereinfacht. „Für uns ist das eine sehr gute Möglichkeit aktuelle und zukünftige Baustellen für jeden sichtbar zu machen. Als wir von der Projektidee gehört haben, waren wir direkt überzeugt und sind gerne als Pilotkommune mit dabei“, betont Niddas Bürgermeister Hans-Peter Seum.

Und das IHK-Baustellen-Portal bietet darüber hinaus noch weitere Funktionen und Leistungen:

Mit dem eigens für die Plattform konzipierten „Werkzeugkasten“ haben Unternehmen und Kommunen die Möglichkeit sich mit Hilfe von Tipps, Handlungsleitfäden und Checklisten optimal auf bevorstehende Baustellen vorzubereiten, Kunden und Lieferanten vorzuwarnen und mögliche negative Begleiterscheinungen zu minimieren. Dieser Servicebereich bietet zusätzlich einen umfassenden FAQ-Katalog und themenspezifische Kontaktpersonen, die Unternehmen und Kommunen bei Fragen beraten und konkrete Hilfestellungen zum Umgang mit Baustellen geben.

Ein weiteres Element des IHK-Baustellen-Portal sind die Erfolgsgeschichten, die positive Beispiele im erfolgreichen Umgang von Unternehmen und Kommunen mit abgeschlossenen Baustellen zeigen. Auch hier stehen frühzeitige Information, konkrete Hilfestellung und die Anregung zu lösungsorientierten Maßnahmen im Fokus. Das IHK-Baustellen-Portal wurde vom Gießener IT-Systemhaus Sylphen entwickelt. Die Projektsteuerung in Bezug auf die Softwareentwicklung übernahm das Unternehmen Nortal aus Berlin.

Matthias Leder zeigt sich zum Startschuss der Plattform in den Pilotkommunen Alsfeld und Nidda sehr zufrieden und verdeutlicht, welche Maßnahmen jetzt wichtig sind: „Die projektbeteiligten Industrie- und Handelskammern nehmen mit der Umsetzung des Projekts als leistungsstarker Partner der regionalen Wirtschaft vielfältige Zielvorhaben zum Thema Baustellen auf die Agenda. Sie schaffen mit dem IHK-Baustellen-Portal eine perfekte Plattform-Lösung. Die Vision der Schaffung einer Plattform zur Baustellen-Visualisierung und proaktiven Unterstützung für das gesamte Baustellenmanagement und -marketing steht dabei an erster Stelle. Nach erfolgreicher Planung und Umsetzung gilt es nun mit dem Startschuss in die Öffentlichkeit den nächsten Schritt zu machen. Eine breitflächige Nutzung der Plattform ist dabei genauso entscheidend wie die Beteiligung weiterer Städte und Kommunen sowie Industrie- und Handelskammern. Damit wird das Projekt wachsen und sich in Windeseile durchsetzen wird.“

Weitere Informationen sind auf der Homepage www.ihk-baustellen-portal.de verfügbar.