Nachbericht Exportleiterkreis am 20.06.2024

Beim diesjährigen Exportleiterkreis des IHK-Verbund Mittelhessen hatten wir die Möglichkeit, eine Betriebsführung bei der Schunk Group in Heuchelheim zu erleben. Die Schunk Group ist ein stiftungsgeführtes Unternehmen, das im Jahr 1913 gegründet wurde. Das Unternehmen ist in den Bereichen Werkstofftechnik und Maschinenbau tätig und zählt zu den führenden Anbietern von Hightech-Werkstoffen wie Kohlenstoff, technischer Keramik und Sintermetall sowie von Maschinen und Anlagen.
Herr Schwalm, kaufmännischer Leiter der Schunk Group, führte uns mit seinem Team durch die Produktionsbereiche. Wir erhielten Einblicke in die Kohlenstofftechnik und verfolgten Schritte von der Produktion bis zur Endfertigung, einschließlich der hochautomatisierten Sintermetall-Produktion.
Nach der Betriebsführung folgten drei Präsentationen: Herr Schwalm gab Einblicke in die Schunk Group und ihre Strukturen sowie den unternehmerischen Werterahmen. Herr Kühn, Leiter CSR sprach über Nachhaltigkeit im Unternehmen und die soziale Verantwortung im Kontext des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes. Er erläuterte die Herausforderungen eines großen Unternehmens mit etwa 1000 Lieferanten und präsentierte Lösungsansätze, wie den Einsatz einer KI-Software zur Vereinfachung der Verfahren. Es wurde deutlich, dass diese Herausforderungen nicht nur KMUs betreffen, sondern alle Unternehmen. Die Überbürokratisierung könnte es europäischen Unternehmen erschweren, ihren Platz im Markt zu festigen oder zu verbessern. Das Lieferkettengesetz zeigt gute Absichten, aber die konkreten Auswirkungen auf die deutsche und europäische Wirtschaft sind noch unklar.
Abschließend referierte Herr Dr. Veith, Leiter Zoll- und Außenwirtschaft über das Thema CBAM und das US-Re-Exportrecht. Er erläuterte die spezifischen Schwierigkeiten und rechtlichen Aspekte, die mit dem Re-Export in die USA verbunden sind, und betonte, worauf Unternehmen besonders achten müssen. Dabei wurde deutlich, welche machtvollen Mittel die USA gegenüber der EU einsetzen können, wenn Unternehmen auch nur eine einzige Vorschrift nicht berücksichtigen.
Beim Re-Export von US-Waren können verschiedene Herausforderungen auftreten, darunter strenge Exportkontrollen, komplexe Zollbestimmungen und Währungsschwankungen. Zusätzlich müssen spezifische Marktanforderungen sowie der intensive Wettbewerb berücksichtigt werden, um erfolgreich zu sein. Eine gründliche Vorbereitung und die Einhaltung aller Vorschriften sind entscheidend für erfolgreiche Geschäfte.
Dr. Veith gab uns kurze und informative Einblicke in die rechtlichen Aspekte des internationalen Handels und erläuterte die möglichen Konsequenzen für Unternehmen bei Verstößen gegen US-Vorschriften.
Der Besuch bei der Schunk Group ermöglichte nicht nur einen umfassenden Einblick in die Produktionsprozesse, sondern beleuchtete auch zentrale Themen wie Nachhaltigkeit und rechtliche Aspekte im internationalen Handel. Diese Aspekte waren sehr eindrucksvoll und aufschlussreich.

Stand: 01.07.2024