IHK: Erneut mehr Ausbildungsverträge in Industrie, Dienstleistungen und Handel in Ostthüringen
Bedarf an Auszubildenden ist jedoch noch größer
Mit einem deutlichen Plus an registrierten Ausbildungsverträgen ist die IHK Ostthüringen in das begonnene neue Ausbildungsjahr 2024 gestartet.
Zum 1. September wurden 1.781 neue Ausbildungsverträge registriert. Das sind 110 mehr als im Vorjahr und ein Plus von fast sieben Prozent. Kräftig zugelegt haben insbesondere die Branchen Metall, Elektrotechnik, Handel und Logistik sowie Hotel und Gastronomie. Hier werden zugleich die meisten Lehrlinge gesucht. Immer mehr Unternehmer wählen auch Jugendliche aus, bei denen die Zeugnisse nicht optimal aussehen und bieten ihnen eine Lernunterstützung. Auch die Chance auf Übernahme ist hoch, denn der Fokus der Ausbildungsbetriebe liegt auf dem eigenen Fachkräftebedarf.
Mehr als die Hälfte (56 Prozent) aller Ostthüringer Ausbildungsbetriebe konnte im vergangenen Jahr dennoch nicht alle Ausbildungsplätze besetzen. 30 Prozent davon erhielten nicht einmal geeignete Bewerbungen. So das Ergebnis der bundesweiten Ausbildungsumfrage der DIHK, an der sich auch Ostthüringer Unternehmen beteiligten. „Ohne junge Nachwuchskräfte fehlt uns bald die Basis für unsere Industrie, für den Mittelstand, für die kleinen Betriebe – und damit für den Wohlstand auch der jungen Generationen", sagt Matthias Säckl, Leiter des Geschäftsbereichs Aus- und Weiterbildung.
„Trotz der positiven Ausbildungszahlen in Ostthüringen müssen wir uns weiter engagieren und noch mehr Jugendliche begeistern. IHKs und die DIHK werben deutschlandweit mit der Ausbildungs-Kampagne ,Jetzt #könnenlernen – Ausbildung macht mehr aus uns’ mit echten Azubis und echten Stories,“ so Säckl.
Um junge Menschen für die eigene Branche oder einen Ausbildungsberuf zu interessieren, setzen Unternehmen die unterschiedlichsten Möglichkeiten ein. In Ostthüringen geschieht das vor allem über die eigene Webseite (89 Prozent), Schülerpraktika und Schnuppertag (76 Prozent), Werbung durch eigene Mitarbeiter (74 Prozent) und die Teilnahme an Ausbildungsmessen (60 Prozent). Fast die Hälfte der Unternehmen betreiben aktives Marketing über Social Media, einschließlich neuer Kanäle wie TikTok (44 Prozent).
Wichtig für junge Menschen ist ein moderner Arbeitsalltag im Betrieb. Deshalb legen die regionalen Unternehmen vermehrt Wert auf flache Hierarchien (54 Prozent) sowie die Ausstattung mit moderner IT-Technik (34 Prozent). Mehr als im Vorjahr bieten viele Unternehmen ihren Auszubildenden neue Lehrkonzepte, einen optimierten Einstellungsprozess, Mentorenprogramme oder mobiles Ausbilden. Jeder dritte Ostthüringer Betrieb setzt dabei auf firmeninterne Nachhilfe (33 Prozent). Unternehmen fördern zudem die Integration in Ausbildung mit betrieblichen Einstiegsqualifizierungen und langfristigen Schülerpraktika.
04.09.2024, ba