Was zeichnet die Region aus?
Die Studie hat spezifische Besonderheiten identifiziert, die die Region Südlicher Oberrhein kennzeichnen und von anderen Regionen in Baden-Württemberg und Deutschland unterscheiden. Dabei wurde deutlich, dass unsere Region im Unterschied zu anderen Regionen sowohl eine starke und bedeutende Tourismusregion als auch eine erfolgreiche Wirtschafts- und Wissenschaftsregion ist. In der Wahrnehmung und Vermarktung der Region wird dieses besondere Profil sowie die Kompetenzbreite allerdings nur unzureichend deutlich.
Die Region verfügt nicht über eine einzige, dominante strukturprägende Branche. Vielmehr punktet sie durch ihre breite und diversifizierte Branchenstruktur und damit einer geringeren Krisenanfälligkeit. Eine weitere Besonderheit stellt die Vielzahl an kleineren und mittleren Unternehmen dar, die stark in der Fläche verteilt sind. Gerade im Vergleich zu anderen Regionen gibt es am südlichen Oberrhein kaum größere (Industrie-)Konzerne.
Die nachfolgende Tabelle fasst übersichtsartig die Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken der Region Südlicher Oberrhein zusammen.
Stärken
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Schwächen
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Außergewöhnliche Kombination einer einzigartigen Tourismus- und starken Wirtschafts- und Wissenschaftsregion
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Deutlicher Rückstand und Unterversorgung bei Breitband und Mobilfunk
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Attraktive Natur-/Kulturlandschaft, „Black Forest“ mit internationaler Bekanntheit
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Deutliche Entwicklungsunterschiede / Disparitäten zwischen den Teilregionen
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Stark diversifizierte Branchenstruktur und dadurch geringe Krisenanfälligkeit, starker Mittelstand mit regionaler Verbundenheit als Rückgrat
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Rückläufige Innovationstätigkeit der KMUs und gewisser Rückstand bei der Innovationsleistung
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Starke und breite Wissenschaftslandschaft, herausragender Forschungsstandort
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Zunehmend überlastete Verkehrsinfrastruktur und ÖPNV teilweise mit Schwach-stellen
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Zentrale Lage in Europa (Trinationalität) sowie gute Anbindung durch die Rheinschiene (Genua-Rotterdam)
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Zunehmende, deutliche Flächenengpässe für Wohnen und Gewerbe, hohe Flächen- und Wohnungspreise
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Chancen
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Risiken
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Erhöhung der Sichtbarkeit der Region gegenüber Land/Bund durch Intensivierung der Zusammenarbeit von Politik/Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft (Regional Governance)
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Verstärkung des Fachkräftemangels vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, durch Abwanderung junger Erwachsener und führender Köpfe in größere Metropolen
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Entwicklung eines einheitlichen Profils für die (Vermarktung der) Region
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Risiko Teilverlagerungen/Abwanderungen von Unternehmen bzw. wenige Neuansiedlungen durch ungünstige Rahmenbedingungen
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Ausbau einer flächendeckenden Breitbandinfrastruktur und Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte
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Unternehmen verlieren Anschluss an aktuelle Entwicklungen und Innovationen durch mangelnde Innovationstätigkeit und im Kontext drohender Transformationsprozesse
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Zuwanderungsregion durch Erhaltung der attraktiven Arbeits- und Lebensbedingungen
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Weiter steigende Entwicklungsunterschiede zwischen den Teilregionen bis hin zu komplettem Rückfall von Teilregionen durch mangelnde Investitionen in Infrastruktur, Abwanderungen, Nachfolgeproblematik, Nahversorgung etc.
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Steigerung der Innovationsleistung durch Unterstützung der KMUs im Innovationsprozess und einen verstärkten Technologietransfer
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Verlust touristischer Qualität und negative Folgen für weitere Branchen aufgrund von Investitionsstau, Strukturwandel, Nachfolgeproblematik, Fachkräftemangel, Digitalisierung, und Herausforderung Klimawandel erfordert Anpassungen
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Intensivierung und Weiterentwicklung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit: Steigerung der Wertschöpfung, Fachkräftegewinnung, Infrastrukturprojekte über den Rhein
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Interkommunale Zusammenarbeit und Dialog als Chance zur Entwicklung von Flächen für Wohnen und Gewerbe
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Die ausführliche SWOT-Analyse finden Sie in der rechten Spalte zum Download.