14.12.2023, Nummer: 44

Erneute Energiepreissteigerungen kommen zur Unzeit – dringende Nachbesserung erforderlich

Die Bundesregierung hat gestern im Haushaltsstreit endlich eine Einigung erzielt. Im Ergebnis steht nun fest, dass an wichtigen Zukunftsinvestitionen festgehalten werden soll. Gleichzeitig wird die Einigung zu signifikanten Einschnitten bei Unternehmern und Verbrauchern führen.
Dr. Andreas Sperl, Präsident der IHK Dresden, ordnet die gestrigen Ergebnisse ein:
Zu allererst ist es ein gutes und regelrecht beruhigendes Signal, dass es den Spitzen der Bundesregierung gelungen ist, einen Kompromiss im Haushaltsstreit zu erzielen. Für die zukünftige Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Dresden ist dabei die Zusicherung der Förderung der Halbleiterindustrie von herausragender Bedeutung. Gleichzeitig dürfen aber die kleinen und mittleren Betriebe vor Ort nicht vergessen werden - das gilt besonders mit Blick auf die geplante Streichung des Zuschusses für die Netzentgelte. Die daraus resultierenden Preissteigerungen treffen die Wirtschaft zur Unzeit.
Nach Berechnungen der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) müssen Betriebe 2024 bis zu 20 Prozent mehr für ihren Strom zahlen.
Nachdem in den letzten Monaten intensiv über Strompreisbremse, Brücken- und Industriestrompreis gesprochen wurden, und sich eine Vielzahl von Betrieben auf den Weg gemacht hat, von fossilen Energieträgern auf Strom zu wechseln, vollzieht die Bundesregierung jetzt eine 180-Grad-Wende, und mutet den ohnehin schon mit hohen Energie- und Abgabekosten belasteten Unternehmen erhebliche Preissteigerungen zu. Bei allem Verständnis für notwendige Einsparungen, aber hier muss dringend nachgebessert werden
, so das Fazit des Dresdner Kammerpräsidenten.