28.04.2022, Nummer: 11

Der Markt funktioniert – Bauwirtschaft braucht verlässliche Leitlinien von der Politik statt Aktionismus

Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen im Bereich der Bauwirtschaft erklären die Handwerkskammer Dresden, die IHK Dresden und die Ostsächsische Sparkasse Dresden gemeinsam:
Unsere drei Häuser stehen in enger Abstimmung miteinander und in die Baubranche hinein. Aktuell verzeichnen wir vermehrt Anfragen, wohin denn die Reise für die Bauwirtschaft gehe (mit Blick auf steigende Preise, Lieferengpässe, Personalmangel etc.) und was die Betriebe überhaupt noch leisten könnten. Die klare Antwort lautet: Die Betriebe arbeiten und erbringen verantwortungsvoll ihre Leistung - auch wenn Lieferzeiten, Preissituation und die personelle Lage angespannt sind und die Stimmung dadurch gereizt ist. Der Markt funktioniert weiterhin, auch wenn manches sich verzögert und die Preise anziehen. Diese Szenarien sind alles andere als optimal, letztlich aber ein normaler Zustand in Krisenzeiten.
Die Situation ist zwar angespannt, aber immer noch beherrschbar. Damit dies so bleibt und die Branche zukünftig wieder in ruhiges Fahrwasser kommt, appellieren die drei Partner im Interesse der regionalen Wirtschaft an die Politik auf Bundes- und Landesebene:
Gerade in schwierigen Zeiten wie diesen benötigen die Unternehmen klare, praxistaugliche und vor allem verlässliche Leitlinien, um wieder mehr Ruhe und Berechenbarkeit in die Märkte zu bekommen. Gezielte Förderprogramme sind gut - aber: abrupte Stopps oder binnen Tagesfrist verbrauchte Neuauflagen aufgrund falscher Bedarfsabschätzungen vernichten eher Vertrauen als sie Nutzen stiften. Überlegungen etwa zu einer Solardachpflicht für Neu- und Bestandsbauten, für deren Umsetzung es weder Haushaltsmittel noch Material und Personal gibt; sich stetig verändernde Ankündigungen hinsichtlich Ausfuhrsanktionen bzw. Importstopps u.v.m. verunsichern die Marktteilnehmer.