Finanzierungsvorhaben vorbereiten
Ein Finanzierungsvorhaben muss gut vorbereitet werden. Die Finanzierungsexperten der IHK Dresden stehen mit verschiedenen Instrumenten bereit, um Ihnen die Wege zu ebnen.
Finanzierungs- und Fördermittelberatung
Die IHK Dresden unterstützt Sie neben der projektbezogenen Recherche geeigneter Fördermittel auch mit der Erarbeitung individueller Finanzierungsvorschläge für Ihr Vorhaben. Ebenso kennen sich die IHK-Berater gut mit dem Antragsverfahren der zumeist sächsischen Fördermittel aus und bringen diese Kompetenzen gern für eine Durchsicht Ihrer Fördermittel-Antragsunterlagen ein. So können Fehler oder Unvollständigkeiten im Antragsverfahren vermieden werden und zeitverzögernde Rückfragen des Fördermittelgebers entfallen. Sie kommen schneller zum Erfolg.
Nutzen Sie bei der Planung Ihres Vorhabens die Sprechtage oder vereinbaren Sie einen individuellen Termin. Bitte lassen Sie den Beratern im Vorfeld Ihre Vorhabensbeschreibung einschließlich Ihrer geplanten Investitionskosten zukommen.
Leitfaden Unternehmensfinanzierung
Die Broschüre "Ohne Moos nichts los" stellt einen Leitfaden durch den Prozess der Unternehmensfinanzierung dar und hilft Ihnen, sich optimal auf das Bankgespräch vorzubereiten.
Die Broschüre "Ohne Moos nichts los" stellt einen Leitfaden durch den Prozess der Unternehmensfinanzierung dar und hilft Ihnen, sich optimal auf das Bankgespräch vorzubereiten.
- Allgemeine Hinweise
Bei der Ausgestaltung Ihrer Finanzierung und Ihrer Fördermittelanträge sollten Sie Folgendes beachten:
- Die Finanzierung muss dem Konzept folgen - nicht umgekehrt!
- Das zur Beantragung öffentlicher Mittel vorzulegende Unternehmenskonzept oder die auf das Vorhaben bezogene Projektskizze (einschließlich Finanzplan, Ertragsvorschau etc.) muss für die Bewilligungsstelle überschaubar und nachvollziehbar sein.
- Bei den meisten Förderprogrammen gilt das Hausbankprinzip, d. h. der Antrag auf Förderung ist über eine Geschäftsbank Ihrer Wahl zu stellen.
- Fördermittelanträge müssen grundsätzlich vor Beginn der Maßnahme gestellt werden, d. h., es dürfen noch keine Aufträge im Zusammenhang mit dem beabsichtigten Vorhaben vergeben worden sein.
- Bitte beachten Sie, dass die Bearbeitungszeit von Fördermittelanträgen einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Stellen Sie daher Ihren Fördermittelantrag frühestmöglich.
- Beachten Sie weiterhin, dass Sie als Antragsteller über das benötigte Eigenkapital oder andere Sicherheiten verfügen müssen.
- In den meisten Fällen besteht kein Rechtsanspruch auf Fördermittel.
- Bitte beachten Sie, dass sich die Konditionen und Förderbedingungen stetig verändern.
- Es sollen nur solche Vorhaben berücksichtigt werden, die volkswirtschaftlich förderungswürdig sind, die die Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit des geförderten Unternehmens steigern und einen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg erwarten lassen.
- Die Darlehen und Zuschüsse dürfen nur für den vorgesehenen und im Antrag angegebenen Zweck eingesetzt werden. Bei bestimmungswidriger Verwendung sind die gewährten Darlehen oder Zuschüsse zurückzuzahlen.
- Staatliche Finanzhilfen werden im Allgemeinen nur dann gewährt, wenn die Durchführung des geplanten Vorhabens ohne diese Förderung wesentlich erschwert wäre oder unterbleiben würde (Subsidiarität).
- Eine Mehrfachförderung desselben Vorhabens ist in der Regel nicht möglich; dagegen können Förderungsmaßnahmen aus verschiedenen Programmen in aller Regel kumuliert werden.
- Begriffsdefinitionen
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)
Oft sind Fördermöglichkeiten an das Kriterium KMU, also kleine und mittlere Unternehmen gebunden. Die Europäische Union hat eine KMU-Definition erstellt: "Die Größenklassen der Kleinstunternehmen sowie der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) setzt sich aus Unternehmen zusammen, die weniger als 250 Personen beschäftigen und die entweder einen Jahresumsatz von höchstens 50 Mio. Euro erzielen oder deren Jahresbilanzsumme sich auf höchsten 43 Mio. Euro beläuft." (Auszug aus Artikel 2 des Anhanges zu Empfehlung 2003/361/EG). Folgende Größenklassen gibt es:- "Kleinstunternehmen" mit weniger als zehn Beschäftigten mit einem Jahresumsatz von höchstens 2 Mio. Euro oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 2 Mio. Euro.
- "Kleine Unternehmen" mit weniger als 50 Beschäftigten mit einem Jahresumsatz von höchstens 10 Mio. Euro oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 10 Mio. Euro.
- "Mittlere Unternehmen" mit weniger als 250 Beschäftigten mit einem Jahresumsatz von höchstens 50 Mio. Euro oder einer Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Mio. Euro.
Weitere Informationen erhalten Sie im Benutzerleitfaden zur Definition von KMU.De-minimis
Unter De-minimis versteht man Beihilfen, die nicht bei der EU angemeldet werden müssen. Die Regelungen zu De-minimis besagen, dass an einzelne Unternehmen Beihilfen nicht gemeldet und genehmigt werden müssen, wenn sie innerhalb von drei Jahren den Wert von 300.000 Euro nicht übersteigen. Unternehmen, die über Mutter- und Tochtergesellschaften verbunden sind, werden als einziges Unternehmen angesehen. De-minimis-Beihilfen an Gesellschaften derselben Unternehmensgruppe werden damit in die Berechnung des Gesamtbetrags bestehender De-minimis-Beihilfen einbezogen, auch wenn verbundene Unternehmen selbst nicht von der staatlichen Maßnahme profitieren. Bei einem Zuschuss wird der gesamte Betrag, bei Darlehen, Bürgschaften u. ä. der Vorteil gegenüber den marktüblichen Konditionen auf den so genannten Schwellenwert angerechnet. Die ausgebende Stelle ist verpflichtet, dem Empfänger zu bescheinigen, dass er eine De-minimis-Beihilfe erhalten hat. In dieser Bescheinigung muss der Subventionswert angegeben sein. So kann nachvollzogen werden, ob der Schwellenwert bereits erreicht wurde. Bei Überschreitung des Grenzwertes ist die Beihilfe unzulässig und muss zurückgezahlt werden. - Finanzierungsinstrumente
Ob für Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, den Kauf neuer Maschinen oder Investitionen in die Digitalisierung - es bieten sich eine Vielzahl von Finanzierungsformen und öffentliche Fördermittel für Unternehmen an. Zu den wichtigsten Instrumenten einer Wachstumsfinanzierung zählen Beteiligungskapital, Kredite und Zuschüsse. Alternative Finanzierungsmöglichkeiten können den Finanzierungsmix ergänzen.
Beteiligungsfinanzierungen
Die Beteiligungsfinanzierung (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 167 KB)ist eine interessante Alternative zur Zuschuss- und Darlehensfinanzierung. Bei ihr bieten öffentliche und private Beteiligungsgesellschaften Risikokapital, auch Venture Capital (VC) genannt, ohne dafür bankübliche Sicherheiten zu verlangen. Beteiligungsfinanzierung erfolgt häufig durch Kapitalbeteiligungsgesellschaften oder Business Angels und ist üblicherweise zeitlich begrenzt.Kreditfinanzierungen
Finanzierung durch Banken erfolgt meist in Form von Investitions- oder Betriebsmittelkrediten. Letzterer dient zur Finanzierung des Umlaufvermögens und besitzt daher kurzfristigen Charakter. Zu dieser Finanzierungsform zählt auch der Kontokorrentkredit. Im Gegensatz dazu dient der Investitionskredit zur Finanzierung des Anlagevermögens. Im Rahmen einer Förderfinanzierung können zinsgünstige Darlehen und nachrangiges Kapital zur Verfügung gestellt werden.Sicherheiten
Banken verlangen in der Regel mehrere, häufig ein ganzes "Paket" von Sicherheiten. Hier kommen neben der persönlichen Bürgschaft (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 81 KB)des Kreditnehmers auch Sachsicherheiten wie Grundstücke, Lebensversicherungen, Maschinen o.ä. in Betracht. Wenn keine ausreichend werthaltigen Sicherheiten zur Verfügung stehen, besteht die Möglichkeit, eine öffentliche Ausfallbürgschaft zu beantragen.Finanzierung mit der Crowd
Crowdfunding heißt zu Deutsch "Schwarmfinanzierung". Beim Crowdfunding (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 92 KB)wird eine Vielzahl von kleinen finanziellen Beiträgen eingesammelt, um den notwendigen Gesamtbetrag zur Realisierung eines Projekts zu erreichen. Als Gegenleistung wird z.B. eine Prämie oder ein Dankeschön gewährt. Demgegenüber erwerben die Geldgeber beim Crowdinvesting entsprechend ihrer Investitionssumme Anteile am Unternehmen und werden durch mögliche Gewinne beteiligt. Die Abwicklung erfolgt über Internetplattformen.Alternative Finanzierungsmöglichkeiten
Als gute Ergänzung im Finanzierungsmix können Unternehmen auf die Alternativen Leasing (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 157 KB)und Factoring (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 119 KB)zurückgreifen. Leasing ermöglicht Investitions- und Kapazitätserweiterungen ohne Einsatz eigener Mittel. Damit entlastet es das Eigenkapital und bietet eine Alternative zum klassischen Kredit. Factoring kann als Alternative zur Vorfinanzierung durch Kontokorrentkredite genutzt werden und bietet den Vorteil, dass Factoring-Institute häufig auch das Ausfallrisiko des Lieferantenvertrags und das Debitorenmanagement übernehmen. - Was sind Fördermittel?
Fördermittel sind unverändert ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaftspolitik, insbesondere für den Mittelstand. Sie können Gründungen erleichtern und die Anpassung an veränderte Marktbedingungen beschleunigen.Sie leisten des Weiteren einen Beitrag zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und damit zur Schaffung neuer und zur Sicherung bestehender Arbeitsplätze. Fördermittel tragen auch dazu bei, strukturelle Wandlungsprozesse zu unterstützen und so die Innovationskraft der Wirtschaft zu fördern.Dazu gehören:
- Zuschüsse (sach- und / oder personalbezogen)
- Beihilfen
- Bürgschaften
- Beteiligungen
- Haftungsfreistellungen
- Zinsverbilligungen
- Tilgungszuschüsse
- Garantien
Es gibt spezielle Programme u.a. für:- Existenzgründer
- kleine und mittlere Unternehmen (KMU)
- Erweiterungs- oder Rationalisierungsmaßnahmen
- Nachfolgeregelungen
- Liquiditätsprobleme
- Konsolidierungsphasen
- innovative Unternehmen
- Einzureichende Unterlagen für die Gewährung von Fördermitteln
Sie gründen ein Unternehmen?
Dann benötigen Sie ein aussagefähiges Unternehmenskonzept mit den folgenden Schwerpunkten:- persönliche Angaben wie beispielsweise Lebenslauf und Zeugnisse
- Vorhabensbeschreibung mit folgenden Anlagen:
- Umsatz- und Ertragsvorschau für drei Jahre
- Liquiditätsplan
- Darstellung des Auftragsbestandes sowie des Kundenkreises
- Schilderung der Markt- und Wettbewerbssituation
- Verträge, beispielsweise Kaufvertrag, Mietvertrag
- Investitionsvorhaben mit:
- Investitionsplan
- Kostenvoranschläge
- Finanzierungsvorschläge
- Benennung möglicher Sicherheiten
Sie führen bereits ein Unternehmen?
Dann werden zusätzliche Unterlagen benötigt:- Bilanz des letzten Jahres
- aktuelle BWA
- weitere betriebswirtschaftliche Unterlagen
Sie planen ein Projekt (F&E, Ausbau der Kapazitäten, Digitalisierung, etc.)?
Dann benötigen Sie:- Projektskizze/Vorhabensbeschreibung
- Investitionskostenplanung
- Sicherung der Gesamtfinanzierung (Nachweis Eigenmittel, wenn erforderlich Finanzierungszusage Ihrer Hausbank)