Deutschland: Deutsche Wirtschaft kommt nicht in Gang

Frühsommer 2024: Ergebnisse der DIHK-Konjunkturumfrage

Geschäftslage und Erwartungen

Die Stimmung in der Wirtschaft bleibt trüb. Es fehlen konjunkturelle Impulse. Gleichzeitig belasten strukturelle Probleme wie hohe Kosten, zum Beispiel für Energie, Personal oder Finanzierung, sowie der Fachkräftemangel und überbordende Bürokratie die Betriebe. Zwar bewerten die Unternehmen ihre Geschäftslage immer noch knapp überwiegend positiv, jedoch ist der Abwärtstrend ungebrochen. Nur noch knapp drei von zehn Unternehmen (28 Prozent nach zuvor 29 Prozent) bewerten die aktuelle Geschäftslage als „gut“. Indes bewertet fast ein Viertel die Lage als „schlecht“ (23 Prozent nach zuvor 22 Prozent). Der Saldo der Lagebewertung setzt damit den Abwärtstrend fort und sinkt leicht von sieben auf nun fünf Punkte. Das liegt deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 21 Punkten. Diese Eintrübung zieht sich fast durch die gesamte Wirtschaft. Die Geschäftserwartungen der Unternehmen hellen sich zwar auf, bleiben aber insgesamt pessimistisch. Insbesondere geht der Anteil der Unternehmen mit negativen Geschäftserwartungen merklich zurück (26 Prozent nach zuvor 35 Prozent). Allerdings überwiegen sie immer noch deutlich den Anteil der Unternehmen, die in den kommenden zwölf Monaten mit einem besseren Geschäft rechnen (16 Prozent nach zuvor 14 Prozent). Im Saldo klettern die weiterhin negativen Erwartungen von minus 21 auf minus zehn Punkte. Eine schwache Konjunktur im Inland und strukturelle Probleme wie Fachkräftemangel, steigende Arbeitskosten und weiterhin hohe Energie - und Rohstoffpreise bereiten den Unternehmen große Sorgen. Zusätzlich erweisen sich unsichere wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen als Hemmschuh für viele Betriebe. Immerhin steigen mit der rückläufigen Inflationsrate die Hoffnungen auf eine Absenkung der Zinsen.

Prognose

Für das laufende Jahr 2024 rechnet die DIHK mit einer Stagnation der Wirtschaftsleistung mit 0,0 Prozent. Die vollständige DIHK-Konjunkturprognose finden Sie auf der Webseite des DIHK.

Risiken

In vielen Bereichen der Wirtschaft bleibt der Problemdruck anhaltend hoch. Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine ist die Zahl der Geschäftsrisiken, denen sich die Unternehmen gegenübersehen, nach oben geschnellt. Nicht nur konjunkturelle Risiken, wie eine schwächelnde Nachfrage im Inland, setzen der Wirtschaft zu. Sondern auch und gerade strukturelle Probleme wie hohe Energie- und Rohstoffpreise, Arbeitskosen, wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen oder der Fachkräftemangel bereiten Sorge. In der Umfrage stehen insgesamt acht verschiedene Geschäftsrisiken zur Auswahl. Aktuell benennt ein Unternehmen im Schnitt 3,0 verschiedene Risiken. In der Industrie sind es 3,4. Das sind beinahe Höchststände (3,2 beziehungsweise 3,5).
Den vollständigen DIHK-Konjunkturbericht finden Sie auf der Webseite des DIHK.