Fallbeispiele
- Beispiel 1: Neugründung / Startup (Existenzgründerregelung)
- Beispiel 2: Nebengewerbe (Freistellungsgrenze)
- Beispiel 3: Gemischt-gewerbliches Einzelunternehmen
- Beispiel 4: eingetragener Kaufmann
- Beispiel 5: GmbH
- Beispiel 6a: Neugründung einer GmbH / Sitzverlegung
- Beispiel 6b: Abwandlung (mehrere Betriebsstätten)
Beispiel 1: Neugründung / Startup (Existenzgründerregelung)
Karl Laufsteg hatte schon immer einen ausgefallenen und extravaganten Geschmack in Sachen Mode, Accessoires und Schmuck. Nach seiner Ausbildung und mehreren Auslandsaufenthalten macht er sich mit seiner Mode-Boutique „Catwalk“ in der Wiesbadener Innenstadt selbstständig und bietet exklusive und seltene Modeartikel an. Hierzu meldet er zum 1. Januar 2024 sein Gewerbe mit der Tätigkeit „Einzelhandel mit Textilien, Accessoires und Schmuck“ bei der Gewerbemeldestelle in Wiesbaden an. Aufgrund seiner gewerblichen Tätigkeit wird Karl Laufsteg gesetzliches Mitglied bei der örtlichen Industrie- und Handelskammer und erhält ein Begrüßungsschreiben der IHK Wiesbaden.
Wie hoch sind die Mitgliedskosten für Herrn Laufsteg?
Als Existenzgründer im Sinne des IHKG ist er bis zu einem Gewerbeertrag von 25.000 Euro in den ersten beiden Jahren vom Grundbeitrag und der Umlage befreit. Im dritten und vierten Jahr fällt lediglich der Jahresgrundbeitrag ab 40 Euro an. Selbstverständlich gilt die grundsätzliche Freistellungsregelung bis zu einem Gewinn von 5.200 Euro fort. Die Leistungen der IHK hat Karl Laufsteg schon vor der Anmeldung seines Gewerbes genutzt und sich zum Businessplan und zur Finanzierung seines Geschäftskonzepts beraten lassen.
Als Existenzgründer im Sinne des IHKG ist er bis zu einem Gewerbeertrag von 25.000 Euro in den ersten beiden Jahren vom Grundbeitrag und der Umlage befreit. Im dritten und vierten Jahr fällt lediglich der Jahresgrundbeitrag ab 40 Euro an. Selbstverständlich gilt die grundsätzliche Freistellungsregelung bis zu einem Gewinn von 5.200 Euro fort. Die Leistungen der IHK hat Karl Laufsteg schon vor der Anmeldung seines Gewerbes genutzt und sich zum Businessplan und zur Finanzierung seines Geschäftskonzepts beraten lassen.
Beispiel 2: Nebengewerbe (Freistellungsgrenze)
Clare Ohnesorge, 34 Jahre, berufstätig und alleinerziehend, möchte sich zu Ihrem Gehalt noch ein wenig Geld dazu verdienen, um sich mit ihrer Tochter ein finanziell besseres Leben zu ermöglichen. Als gelernte Bürokauffrau hat sie ein gutes Organisationstalent. Daher hat sie einen kleinen Büroservice gegründet und bei ihrer Gemeinde ein Gewerbe angemeldet. Durch diese gewerbliche Tätigkeit ist Frau Ohnesorge gesetzliches Mitglied bei der IHK Wiesbaden geworden.
Wie hoch sind die Mitgliedskosten für Frau Ohnesorge?
Frau Ohnesorge profitiert als natürliche Person ohne Eintragung im Handelsregister von einer Freistellungsgrenze in Höhe von 5.200 Euro Gewinn aus Gewerbebetrieb pro Jahr. Sie ist damit vom Beitrag befreit, solange ihr Gewinn diese Grenze nicht überschreitet. Frau Ohnesorge freut sich auf die Unterstützung der IHK bei rechtlichen Fragen und auf die vielen schönen Ausflüge mit Ihrer Tochter.
Frau Ohnesorge profitiert als natürliche Person ohne Eintragung im Handelsregister von einer Freistellungsgrenze in Höhe von 5.200 Euro Gewinn aus Gewerbebetrieb pro Jahr. Sie ist damit vom Beitrag befreit, solange ihr Gewinn diese Grenze nicht überschreitet. Frau Ohnesorge freut sich auf die Unterstützung der IHK bei rechtlichen Fragen und auf die vielen schönen Ausflüge mit Ihrer Tochter.
Beispiel 3: Gemischt-gewerbliches Einzelunternehmen
Tanja Meister, 29 Jahre, hat als gelernte Installateurin mehrere Jahre als Facility Managerin für ein großes Unternehmen gearbeitet. Nun möchte sie ihren eigenen Betrieb gründen. Nachdem sie sich umfassend bei den Existenzgründersprechtagen der IHK-Wiesbaden informiert hat, setzt sie ihre Unternehmensidee mutig in die Tat um und meldet bei der Gewerbemeldestelle in Wiesbaden die Tätigkeiten „Hausmeisterservice“ und „Gebäudereinigung“ an.
Durch die gemischt-gewerbliche Tätigkeit ist Frau Meister sowohl bei der Industrie- und Handelskammer als auch bei der Handwerkskammer Wiesbaden zugehörig.
Wie hoch sind die Mitgliedskosten für Frau Meister?
Frau Meister profitiert als nicht im Handelsregister eingetragene Einzelunternehmerin von der besonderen Regelung für gemischtgewerbliche Betriebe des § 12 BeitragsO IHK Wiesbaden (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 408 KB). Sie ist damit zu beiden Kammern zugehörig, aber vom Beitrag bei der IHK Wiesbaden freigestellt. Frau Meister kommt diese Regelung gerade zu Beginn ihrer Unternehmensgründung sehr gelegen. Sie freut sich schon sehr auf den nächsten Sprechtag „Marketing und Vertrieb“ bei der IHK Wiesbaden.
Frau Meister profitiert als nicht im Handelsregister eingetragene Einzelunternehmerin von der besonderen Regelung für gemischtgewerbliche Betriebe des § 12 BeitragsO IHK Wiesbaden (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 408 KB). Sie ist damit zu beiden Kammern zugehörig, aber vom Beitrag bei der IHK Wiesbaden freigestellt. Frau Meister kommt diese Regelung gerade zu Beginn ihrer Unternehmensgründung sehr gelegen. Sie freut sich schon sehr auf den nächsten Sprechtag „Marketing und Vertrieb“ bei der IHK Wiesbaden.
Beispiel 4: eingetragener Kaufmann
Konrad Zweirad ist nicht nur begeisterter Motorsport-Fan, sondern hat auch sein Hobby zum Beruf gemacht und kauft Motorräder und Quads und verkauft diese wieder. Sein Betrieb Konrad Zweirad e. K. ist für qualitative Fahrzeuge und die äußerst kompetente Beratung von Herrn Zweirad über die Grenzen der Stadt Wiesbaden bekannt. Aufgrund seiner gewerblichen Tätigkeit als eingetragener Kaufmann ist Herr Zweirad gesetzliches Mitglied bei der Industrie- und Handelskammer. Herr Zweirad möchte vom Beitragsteam der IHK Wiesbaden wissen, wie hoch seine Beiträge sind und wie sie sich zusammensetzen. Er nutzt hierfür das Kontaktformular für Beitragsangelegenheiten. Sein Gewerbeertrag im vergangenen Jahr wurde vom Finanzamt auf 28.600 Euro festgesetzt.
Wie hoch sind die Mitgliedskosten für Herrn Zweirad?
Herr Konrad Zweirad e. K. wird als im Handelsregister eingetragene, natürliche Person zu dem in der Wirtschaftssatzung (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 54 KB)aktuell geltenden Grundbeitrag für Kaufleute veranlagt. Neben dem Grundbeitrag kommt noch eine Umlage hinzu, die auf Grundlage des festgesetzten Gewerbeertrages bemessen wird. Als natürliche Person profitiert Herr Zweirad bei der Berechnung der Umlage von einem Freibetrag in Höhe von 15.340 Euro. So ergibt sich für Herrn Zweirad ein IHK-Beitrag nach seiner jeweiligen Leistungsfähigkeit.
Herr Konrad Zweirad e. K. wird als im Handelsregister eingetragene, natürliche Person zu dem in der Wirtschaftssatzung (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 54 KB)aktuell geltenden Grundbeitrag für Kaufleute veranlagt. Neben dem Grundbeitrag kommt noch eine Umlage hinzu, die auf Grundlage des festgesetzten Gewerbeertrages bemessen wird. Als natürliche Person profitiert Herr Zweirad bei der Berechnung der Umlage von einem Freibetrag in Höhe von 15.340 Euro. So ergibt sich für Herrn Zweirad ein IHK-Beitrag nach seiner jeweiligen Leistungsfähigkeit.
Für das Jahr 2023 ergibt sich bei einem Gewerbeertrag von 28.600 Euro folgender Beitrag:
Grundbeitrag
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180,00 €
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Umlage (Hebesatz 0,20 %)
Bemessungsgrundlage: Gewerbeertrag 2023 abzgl. Freibetrag 15.340 € |
13.260 * 0,20
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26,52 €
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Gesamtsaldo | 206,52 € |
Herr Zweirad freut sich über die Erläuterung der Beiträge für Kaufleute. Bei der Recherche auf der Webseite der IHK Wiesbaden ist er auf den Steuerberatersprechtag aufmerksam geworden und hat sich gleich telefonisch einen Termin geben lassen.
Beispiel 5: GmbH
Konstantin Wassermann war schon immer ein tüchtiger Geschäftsmann. Die damalige Übernahme des Familienbetriebes, ein kleines Lebensmittelgeschäft am Stadtrand, nutzte er als Startschuss in eine glorreiche Unternehmerzukunft. Mittlerweile betreibt er mit der Wassermann GmbH den größten Getränke- und Spirituosen-Markt in Wiesbaden. Sein Gewerbeertrag lag im vergangenen Jahr bei 290.000 Euro.
Wie hoch sind die Mitgliedskosten für die Wassermann GmbH?
Die Wassermann GmbH wird als im Handelsregister eingetragene juristische Person zu dem in der Wirtschaftssatzung (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 54 KB)aktuell geltenden Grundbeitrag für Kaufleute veranlagt. Hinzu kommt eine Umlage, die auf Grundlage des festgesetzten Gewerbeertrages bemessen wird. So ergibt sich für die Wassermann GmbH ein IHK-Beitrag nach ihrer jeweiligen Leistungsfähigkeit. Für das Jahr 2023 ergibt sich bei einem Gewerbeertrag von 290.000 Euro folgender Beitrag:
Die Wassermann GmbH wird als im Handelsregister eingetragene juristische Person zu dem in der Wirtschaftssatzung (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 54 KB)aktuell geltenden Grundbeitrag für Kaufleute veranlagt. Hinzu kommt eine Umlage, die auf Grundlage des festgesetzten Gewerbeertrages bemessen wird. So ergibt sich für die Wassermann GmbH ein IHK-Beitrag nach ihrer jeweiligen Leistungsfähigkeit. Für das Jahr 2023 ergibt sich bei einem Gewerbeertrag von 290.000 Euro folgender Beitrag:
Grundbeitrag
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300,00 €
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Umlage (Hebesatz: 0,20%)
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290.000 * 0,20
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580,00 €
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Gesamtsaldo | 880,00 € |
Beispiel 6a: Neugründung einer GmbH / Sitzverlegung
Herr Otto Orient ist schon seit Jahrzehnten begeisterter Teppich-Sammler und ein renommierter Experte für Teppiche und Textilien. Am Rande der Stadt Frankfurt betreibt er mit der Teppich Deluxe GmbH in einer riesigen Fabrikhalle einen Teppich- und Stoff-Großmarkt. Da er sein Geschäftsmodell treu dem Motto „weg vom Großhandel, hin zu exklusiven Designerstücken“ ändern möchte, verlegt er seine Geschäftstätigkeit in die Landeshauptstadt Wiesbaden. Eine entsprechende Änderung im Handelsregister über den neuen Geschäftssitz hat Herr Orient bereits über seinen Notar vornehmen lassen.
Herr Orient informiert sich bei der IHK Wiesbaden über die Höhe der Beiträge, da er bisher zur IHK Frankfurt zugehörig war.
Wie hoch sind die Mitgliedskosten für die Teppich Deluxe GmbH?
Mit Verlegung ihres Hauptsitzes nach Wiesbaden ist die Teppich Deluxe GmbH zur IHK Wiesbaden zugehörig und somit auch beitragspflichtig. Für das aktuelle Jahr 2024 erfolgt eine Veranlagung zum Mindestgrundbeitrag in Höhe von 180 Euro, da noch keine festgesetzten Gewerbeerträge vom neuen Standort vorliegen. Da Herr Orient jedoch schon den Grundbeitrag für das aktuelle Jahr für die Teppich Deluxe GmbH bei der IHK Frankfurt entrichtet hat, nimmt die IHK Wiesbaden auf Antrag ihre Veranlagung zum Grundbeitrag für das Jahr der Sitzverlegung zurück.
Mit Verlegung ihres Hauptsitzes nach Wiesbaden ist die Teppich Deluxe GmbH zur IHK Wiesbaden zugehörig und somit auch beitragspflichtig. Für das aktuelle Jahr 2024 erfolgt eine Veranlagung zum Mindestgrundbeitrag in Höhe von 180 Euro, da noch keine festgesetzten Gewerbeerträge vom neuen Standort vorliegen. Da Herr Orient jedoch schon den Grundbeitrag für das aktuelle Jahr für die Teppich Deluxe GmbH bei der IHK Frankfurt entrichtet hat, nimmt die IHK Wiesbaden auf Antrag ihre Veranlagung zum Grundbeitrag für das Jahr der Sitzverlegung zurück.
Beispiel 6b: Abwandlung (mehrere Betriebsstätten)
Herr Orient betreibt mit der Teppich Deluxe GmbH neben seinem Teppich- und Stoff Großmarkt in einer alten Fabrikhalle am Rande Frankfurts jetzt auch einen Exklusiv-Store für Designer-Teppiche in Wiesbaden. In Frankfurt lag sein Gewerbeertrag im vergangenen Jahr 2023 bei 83.800 Euro. In Wiesbaden liegen noch keine festgesetzten Gewerbeerträge vor, die Geschäfte laufen jedoch schon sehr gut.
Wie hoch sind die Mitgliedskosten für die Betriebsstätte der Teppich Deluxe GmbH in Wiesbaden?
Mit der Aufnahme der gewerblichen Tätigkeit der Teppich Deluxe GmbH in Wiesbaden und der Anmeldung der Betriebsstätte bei der Gewerbemeldestelle ist die Gesellschaft zur IHK Wiesbaden zugehörig und beitragspflichtig. Die Teppich Deluxe GmbH erhält für die Betriebsstätte in Wiesbaden einen Beitragsbescheid von der IHK Wiesbaden in Höhe des Mindestgrundbeitrages für im Handelsregister eingetragene Unternehmen von 180 Euro. Da es sich nicht um eine Sitzverlegung sondern Eröffnung einer weiteren Betriebsstätte handelt, kann der Grundbeitrag nicht zurückgenommen werden. Nachdem sich Herr Orient in einem persönlichen Gespräch über diese Veranlagungspraxis aufklären lässt, freut er sich über die guten Standortbedingungen für die sich seine IHK einsetzt und, dass er bei den zahlreichen Veranstaltungen der IHK direkt Kontakte knüpfen kann (Veranstaltungsnewsletter).
Mit der Aufnahme der gewerblichen Tätigkeit der Teppich Deluxe GmbH in Wiesbaden und der Anmeldung der Betriebsstätte bei der Gewerbemeldestelle ist die Gesellschaft zur IHK Wiesbaden zugehörig und beitragspflichtig. Die Teppich Deluxe GmbH erhält für die Betriebsstätte in Wiesbaden einen Beitragsbescheid von der IHK Wiesbaden in Höhe des Mindestgrundbeitrages für im Handelsregister eingetragene Unternehmen von 180 Euro. Da es sich nicht um eine Sitzverlegung sondern Eröffnung einer weiteren Betriebsstätte handelt, kann der Grundbeitrag nicht zurückgenommen werden. Nachdem sich Herr Orient in einem persönlichen Gespräch über diese Veranlagungspraxis aufklären lässt, freut er sich über die guten Standortbedingungen für die sich seine IHK einsetzt und, dass er bei den zahlreichen Veranstaltungen der IHK direkt Kontakte knüpfen kann (Veranstaltungsnewsletter).