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5. Aufbau einer kurzfristigen Erfolgsrechnung

Wieder ein Tipp für den kleinen Einzelhandel ohne Warenwirtschaftssystem

Nachdem wir in der vorangegangenen Ausgabe die Daten der Umsatz- und Wareneingangserfassung zusammengeführt haben, möchten wir heute mit der Auswertung fortfahren. Dazu haben wir die Tabelle um einige Spalten erweitert.

Ermittlung des Warenbestands:
Der Warenbestand wird immer für das Monatsende ermittelt. Daher benötigen wir in dieser Spalte nur die Zeilen „aufgel.“. Alle Werte rechnet unsere Tabelle automatisch. Zu Ihrem Verständnis haben wir Ihnen dennoch die Formeln notiert:
  • Wir beginnen mit der Ermittlung der Bestandsmenge (Spalte 11). Die Formel ist ganz einfach: zur Verfügung gestandene Ware <Zeile aufgel., Spalte 7> – Umsatzmenge <Spalte 3> = Bestandsmenge
  • Als nächstes ermitteln wir den Warenbestand im Verkaufswert (Spalte 13), da unsere Umsätze und Preisänderungen Verkaufswerte sind.
zur Verfügung gestandene Ware <Zeile aufgel. / Spalte 9> -(Umsatz<Spalte4> + Preisänderungen<Spalte5>) = Warenbestand VK
  • Um den Warenbestand im Einkaufwert zu erhalten wird der Warenwert im Verkaufswert um die Eingangsspanne vermindert.
Lagerbestand Verkaufswert <Spalte 13> * (100 – Eingangsspanne <Spalte 10>) : 100 = Warenbestand EK

Ermittlung des Bruttogewinns und der erzielten Spanne:
  • Um den Bruttogewinn zu ermitteln, benötigen wir als Zwischenwert den Wareneinsatz im EK.
insgesamt zur Verfügung gestandene Ware im EK<Spalte 8> - Lagerbestand im EK <Spalte 12> = Wareneinsatz EK
  • Der Bruttogewinn ist einfach die Differenz zwischen dem Umsatz und dem Wareneinsatz im EK.
Umsatz <Spalte 4> - Wareneinsatz im EK = Bruttogewinn
  • Die erzielte Spanne ist der Bruttogewinn im Verhältnis zum Umsatz
Bruttogewinn * 100 : Umsatz = Bruttogewinn
Ergebnisse:
  • Ihr Lagerbestand im EK ist ein wichtiger Faktor für Ihre Liquiditätsplanung des nächsten Jahres. Hier können Sie Ihren lang- und mittelfristigen Finanzbedarf ableiten. Hier sehen Sie wieviel Geld in Ihrem Warenlager gebunden ist.
  • Die erzielte Spanne zeigt Ihnen, ob Sie Ihre Kalkulations-Ziele erreichen.
  • Vorsicht beim Begriff Bruttogewinn (Rohertrag)
Auch wenn darin das Wort Gewinn steckt, so hat Brutto die größere Bedeutung. Hiervon müssen Sie neben der Mehrwertsteuer auch alle anderen Kosten bezahlen. Ihren Nettogewinn, das was Sie wirklich verdient haben, ermittelt Ihre Buchhaltung. Der Bruttogewinn ist ein aufgelaufener Wert. Sollte er daher in einem Monat unter dem Vormonat liegen, haben Sie in diesem Monat unter Ihrem Einkaufswert verkauft (z. B. mehr Preisänderungen als Umsatz)