Mitarbeiter suchen und finden
Menschen mit Handicap
Behinderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben vielfältige Potenziale. Auf dem richtigen Arbeitsplatz eingesetzt, sind sie voll einsatzfähig und leisten ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg. Viele Unternehmen schätzen das besondere Engagement sowie die hohe Motivation und Zuverlässigkeit dieser Fachkräfte.
Das Bewusstsein für Inklusion wächst stetig – Begriffe wie Barrierefreiheit, leichte Sprache, Teilhabe begegnen uns im Alltag häufig. Auch im Unternemenskontext wächst die Offenheit für beeinträchtigte Arbeitnehmende. Denn viele von ihnen sind hervorragend qualifizierte Fachkräfte. Dazu kommt: Betriebe mit einem hohen Grad an Diversität sind tendenziell wirtschaftlich erfolgreicher. Wichtig sind gemischte Teams und die enge Einbindung von Führungskräften und Mitarbeitenden.
Fakt ist: Mit mehr Inklusion können Sie nicht nur leere Stellen in Ihrem Betrieb besetzen, mehr Inklusion ist auch ein wirksames Mittel gegen den Fachkräftemangel. Neben moderner Ausbildung, gezielter Weiterbildung, besserer Arbeitsqualität und einer modernen Einwanderungspolitik sind bessere Rahmenbedingungen, zum Beispiel für Menschen mit Behinderung, entscheidend, damit Deutschland ein Fachkräfteland wird.
Wichtige Anlaufstellen
Wer schwerbehinderte Menschen beschäftigt, bekommt finanzielle Unterstützung und kompetente, umfangreiche Beratung und Begleitung durch die Arbeitsagentur, das Integrationsamt des Kommunalverbandes für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) und seine Integrationsfachdienste. Diese sind für alle Fragen rund um das Thema „Schwerbehinderung und Beruf“ die richtigen Ansprechpartner – für Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Selbstständige.
Angebote der Agentur für Arbeit
- Maßnahme bei einem Arbeitgeber: Praktikum zur Eignungsabklärung
- Ausbildungszuschuss für Rehabilitanden und schwerbehinderte Menschen: Zuschuss für die gesamte Dauer der betrieblichen Ausbildung
- Probebeschäftigung: Übernahme des Arbeitsentgelts und der Sozialversicherungsbeiträge für bis zu drei Monate
- Eingliederungszuschuss für Rehabilitanden und schwerbehinderte Menschen sowie besonders betroffene schwerbehinderte Menschen: Zuschuss zu den Lohnkosten
- Technische Hilfen: Arbeitsplatzausstattung, die wegen Art oder Schwere der Behinderung zur Berufsausübung erforderlich sind
- Sonstige Hilfen: Kfz-Hilfe, Arbeitsassistenz
- Ansprechpartner: Arbeitgeberservice oder kostenlose Arbeitgeberhotline unter Telefon 0800 4555520
Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der Agentur für Arbeit.
Aufgaben und Angebote des Integrationsamts
- Behindertengerechte Gestaltung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen (hier steht ein technischer Fachdienst zur Verfügung)
- Finanzielle Zuschüsse für die Neuschaffung und Einrichtung von Arbeitsplätzen für schwerbehinderte Mitarbeitende
- Lohnkostenzuschüsse für Arbeitgeber bei Minderleistung von schwerbehinderten Mitarbeitenen oder wenn eine Betreuung am Arbeitsplatz erforderlich ist
- Besonderer Kündigungsschutz
- Ausgleichsabgabe
Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Integrationsamts.
Angebote der Integrationsfachdienste
- Passgenaue Vermittlung behinderter Arbeitskräfte, Beratung bei Auswahl und Einarbeitung
- Beratung über finanzielle Zuschüsse bei Einstellung schwerbehinderter Menschen
- Beratung und Unterstützung bei Leistungsschwierigkeiten, längerer Erkrankungen, Konflikten am Arbeitsplatz, sozialen Anpassungsproblemen, Kommunikationsschwierigkeiten, Abmahnungen, drohender Kündigung
Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Integrationsfachdienst Baden-Württemberg.
Hilfreiche Informationen
REHADAT ist ein Informationsangebot zur beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderung – getragen von den Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen, den Integrationsämtern, der Bundesagentur für Arbeit, dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales und vielen weiteren Organisationen. Informiert wird zu Aspekten wie Hilfsmittel, Praxisbeispiele, Rechtliches, Kontaktdaten, Literatur, Forschung, Statistik, Werkstätten, Ausgleichsabgabe und Weiterbildung.
Die Online-Serviceplattform „Inklusion gelingt!“ bietet den Unternehmen Handlungsempfehlungen, eine Übersicht der Förderinstrumente, zahlreiche Kontaktadressen wichtiger Dienstleister und Behörden, Praxisbeispiele, Publikationen und Veranstaltungshinweise. Betriebe werden dabei unterstützt, Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung erfolgreich zu gestalten. Die Plattform wird betrieben von den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft DIHK, BDA und ZDH. Sie wurde im Rahmen der „Initiative für Ausbildung und Beschäftigung“ ins Leben gerufen, die beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales angesiedelt und Bestandteil des Nationalen Aktionsplans der Bundesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ist.
Die Seite „Menschen mit Behinderung“ des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung KOFA enthält Informationen, Handlungsempfehlungen und Checklisten zu den Themen Kontakt und Rekrutierung, Ausbildung sowie Beschäftigung von Menschen mit Behinderung.
Das Projekt Inklupreneur hat es sich zum Ziel gesetzt, möglichst viele attraktive Arbeitsplätze für Menschen mit behinderung zu schaffen. Unternehmen werden vom Projekt auf ihrem Weg zu einer inklusiven Arbeitskultur unterstützt. In einem Interview mit der Initiative Neue Qualität der Arbeit INQA erklärt Projektleiterin Özlem Cetin, wie Unternehmen durch sieben Tipps inklusiver werden können.