Fachkräfte für die Region

Laufbahn- und Karriereplanung

Im aktuellen Zeitalter des Fachkräftemangels ist es für ein Unternehmen wichtiger denn je, Strategien zu entwickeln, um Fachkräfte zu finden und ans Unternehmen zu binden. Eine hilfreiche Strategie ist die sogenannte lebenszyklusorientierte Personalpolitik. Das bedeutet: Personalentwicklungsmaßnahmen richten sich nicht mehr hauptsächlich an potenzielle Spitzenkräfte, die die Karriereleiter erklimmen, sondern grundsätzlich an alle Mitarbeiter mit dem Ziel, diese leistungsfähig, leistungsbereit und motiviert zu halten.
Einige Instrumente der lebenszyklusorientierten Personalpolitik sind in Deutschland schon weit verbreitet: Flexible Arbeitszeiten, Mobiles Arbeiten und Teilzeitmodelle werden bereits in vielen Unternehmen und mit steigender Tendenz umgesetzt. Weniger weit verbreitet sind Instrumente der Laufbahnplanung. Dabei ist die Laufbahnplanung ein hilfreiches Instrument zur Mitarbeitermotivation -und bindung und ein wichtiger Baustein bei der nachhaltigen Ausgestaltung altersgerechter Personalentwicklung.

Was genau heißt Laufbahnplanung?

Die Laufbahnplanung stellt dar, welche Positionen Mitarbeitende im Laufe ihrer Karriere besetzen können und schafft somit Transparenz mit Blick auf mögliche Stellenbesetzungen und Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen. Die Laufbahnplanung lässt sich in drei verschiedene Karriere-/Entwicklungsperspektiven einteilen. Dabei gibt es keine trennscharfe Abgrenzung zwischen den einzelnen Karrierearten. Oft ist der Übergang fließend und der Karriereweg lässt sich nicht nur einer Art zuordnen.
  • Führungslaufbahn:
    Die Führungslaufbahn ist durch den hierarchischen Aufstieg der Mitarbeitenden in der Unternehmenshierarchie gekennzeichnet, zum Beispiel vom Gruppen- über den Abteilungs- bis hin zum Bereichsleiter. In der Regel übernimmt der Mitarbeiter, die Mitarbeiterin zunehmend Führungs- und Personalverantwortung mit Weisungsbefugnis.
  • Fachlaufbahn:
    Der Fokus dieses Laufbahnkonzepts liegt darauf, Mitarbeitende zu Experten in ihrem Tätigkeitsfeld zu entwickeln. In der Regel geht die Fachlaufbahn nicht mit der Übernahme von Führungsverantwortung einher oder ist nur durch wenige Führungsaufgaben gekennzeichnet. Spezialisten und Spezialistinnen binden wichtiges fachliches Know-how an das Unternehmen und tragen in der heutigen Wissensgesellschaft zu dessen Wettbewerbsfähigkeit bei.
  • Projektlaufbahn:
    Die Mitarbeitenden werden zur Übernahme von projektbezogenen Aufgaben qualifiziert. Je nach Projektgröße gehen diese Aufgaben mit unterschiedlichen Erfahrungsvoraussetzungen und Verantwortungsstufen einher. Als Projektleitung beispielsweise übernehmen Mitarbeitende auch Führungsverantwortung.
Die horizontale Laufbahngestaltung, also der systematische Tätigkeits-, Aufgaben- und Belastungswechsel auf einer hierarchischen Ebene, ist in Deutschland bislang noch nicht weit verbreitet. Dabei können auf diese Weise Qualifikationssackgassen vermieden und die Beschäftigten flexibler eingesetzt werden, was insbesondere im digitalen Zeitalter sehr relevant ist. Da Horizontal- oder auch Fachkarrieren in den Unternehmen vielfach unbekannt sind, interessieren sich auch die Beschäftigten selbst eher für vertikale, aufstiegsorientierte Karriereverläufe mit Personalverantwortung – unabhängig davon, ob sie dafür geeignet sind oder nicht.
Quelle: KOFA (Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung)