Ältere beschäftigen
Werden die Fachkräfte knapp, kann die Beschäftigung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine Lösung sein. Ältere sind oft gut ausgebildet, motiviert und verfügen über vielfältige Erfahrungen.
Instrumente
Erprobte Instrumente, um ältere Mitarbeiter/-innen zu gewinnen und länger produktiv im Betrieb zu halten, sind zum Beispiel
- gesundheitsförderliche Maßnahmen zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit und auch der psychischen Gesundheit (z. B. Gesundheits-Checks und -Programme)
- ergonomische, mitarbeiterorientierte Gestaltung oder Ausstattung von Arbeitsplätzen, -umgebung und -bedingungen
- individuelle Anpassung der Leistungs-/Arbeitsanforderungen an die speziellen Stärken Älterer
- alter(n)sgerechte Arbeits(zeit)modelle
- gezielte Weiterbildung und Personalentwicklung
- altersgemischte Teams für ein gutes Miteinander der Generationen
- organisierter generationenübergreifender Wissenstransfer
- Aufbau einer differenzierten Wahrnehmung gegenüber Älteren und einer „alternsfreundlichen“ Unternehmens- und Führungskultur, Diversity Management
- ggf. Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege
Präventiv, für alle Altersgruppen angewandt, sorgen diese Maßnahmen dafür, die Arbeitsfähigkeit Ihrer Beschäftigten langfristig zu erhalten und zu verbessern. Nutzen Sie die Generation Erfahrung und setzen Sie Ältere zudem gezielt bei Entwicklungsprojekten und Verbesserungsprozessen oder als Trainer, Ausbilder und Berater ein.
Fördermöglichkeiten
Die Bundesagentur für Arbeit fördert die berufliche Weiterbildung von Beschäftigten. Bei Älteren (ab 45 Jahre) können in Betrieben bis 500 Beschäftigte bis zu 100 Prozent der Lehrgangskosten übernommen werden.
Mit dem Eingliederungszuschuss unterstützt sie die berufliche Eingliederung von Personen, deren Vermittlung erschwert ist. Bei Älteren kann sich die Dauer der Förderung verlängern: Die maximale Förderdauer für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die das 55. Lebensjahr vollendet haben, kann bis zu 36 Monate betragen. Diese Regelung ist befristet bis zum 31.12.2028.
Weiterführende Informationen
- Warum ältere Arbeitnehmer/-innen wertvoll für Ihr Unternehmen sind, wie Sie deren Potenziale nutzen können und was Sie dabei beachten müssen, erfahren Sie in der Handlungsempfehlung „Ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rekrutieren“ des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung KOFA.
- In ihrer Broschüre „Teams und Belegschaften systematisch entwickeln“ (pdf) stellt die Initiative Neue Qualität der Arbeit INQA drei Instrumente vor, die helfen können, Arbeit alternsgerecht zu gestalten: die Altersstrukturanalyse, die Qualifikationsbedarfsanalyse sowie die die alternskritische Gefährdungs- und Belastungsanalyse.
- Wie Sie Altersstereotype erkennen und überwinden können, zeigt der Leitfaden „Alle in eine Schublade“ (pdf) der Initiative Neue Qualität der Arbeit INQA. Er beinhaltet Beispiele und Ansätze für ein individuelles Alternsmanagement.
- Der Leitfaden „So gelingt eine gute Zusammenarbeit der Generationen“ des RKW-Kompetenzzentrums zeichnet ein Lagebild der Arbeitseinstellungen, Arbeitsbedingungen und der Zusammenarbeit der Generationen im Betrieb. Die enthaltenenen Checklisten sollen zu einer verbesserten Zusammenarbeit der Generationen beitragen.
- Die Broschüre „Alterns- und altersgerechte Arbeitsgestaltung – Grundlagen und Handlungsfelder für die Praxis“ (pdf) der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin baua will für eine alterns- und altersgerechte Arbeitsgestaltung sensibilisieren, informieren und Gestaltungsansätze liefern.
- Der Leitfaden „Kein Stress mit dem Stress – Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit im demografischen Wandel erhalten und fördern“ (pdf) des Projekts psychische Gesundheit in der Arbeitswelt (psyGA) thematisiert neben den Grundsätzen einer Politik des gesunden Alterns im Betrieb fünf Handlungsfelder, die sich auf die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit auswirken können.
- Der IAB-Kurzbericht „Neueinstellung Älterer – Betriebe machen meist gute Erfahrungen“ (pdf) beleuchtet die Neueinstellungschancen der Älteren aus betrieblicher Perspektive und zeigt, in welchen Fällen Stellen besonders häufig durch ältere Personen besetzt werden.