Attraktiver Ausbildungsbetrieb
Nachwuchs werben mit Ausbildungsmarketing
Der Wettbewerb um Auszubildende wird schärfer. Unternehmen müssen aktiver um Jugendliche werben, damit sie ihren Nachwuchs an Fachkräften sichern können. An Ausbildungsmarketing führt für viele Unternehmen kein Weg mehr vorbei.
Attraktivität definieren
Ausbildungsmarketing geht über konventionelle Suchmethoden wie Stellenanzeigen und Einträge in Ausbildungsplatzbörsen hinaus. Es umfasst alle Mittel, mit denen sich Unternehmen als attraktiver Ausbildungsbetrieb präsentieren. Dazu müssen sie sich wie beim Arbeitgebermarketing zunächst damit auseinandersetzen, was sie für die Zielgruppe attraktiv macht.
Wichtig ist vor allem, was Unternehmen von ihren Wettbewerbern unterscheidet: etwa starke Produkte, wichtige Zulieferbeziehungen, Karriereperspektiven, Weiterbildungsmöglichkeiten, aber auch die Unternehmenskultur und Freizeitmöglichkeiten am Standort.
Die IHK informiert Sie über spezielle Angebote in der Ausbildung wie Zusatzqualifikationen, Auslandsaufenthalte oder Stipendien, mit denen Sie besonders leistungsstarke Jugendliche ansprechen können.
Kontakte knüpfen
Entscheidend sind dann die richtigen Medien. Das bedeutet: weniger Tageszeitung, mehr Internet. Eine Rubrik „Ausbildung“ auf der Unternehmenswebsite ist eher Pflicht als Kür. Soziale Medien wie Instagram und YouTube sind vielversprechend, müssen aber professionell gepflegt werden.
Auch jenseits der Medien gilt die Devise: dorthin gehen, wo die Jugendlichen sind, und direkten Kontakt suchen. Durch Bildungspartnerschaften und Ausbildungsbotschafter lernen Schülerinnen und Schüler Betriebe und Berufe frühzeitig kennen. Auch das Angebot von Praktikumsplätzen im Rahmen der Berufsorientierung an Schulen ist eine gute Möglichkeit, Kontakt zu interessierten Jugendlichen zu bekommen. Beim Girls’ Day und beim Boys’ Day können Mädchen und Jungen Berufe kennenlernen, in denen sie jeweils unterrepräsentiert sind.
Kreativ sein
Ungewöhnliche Aktionen wie ein Bewerber-Casting wecken Neugier. So schaffen es möglicherweise auch motivierte Jugendliche ins Vorstellungsgespräch, die aufgrund ihres Zeugnisses eher keine Einladung bekommen hätten. Auch ein Speed-Dating für Bewerber oder Aktionstage im Unternehmen erregen Aufmerksamkeit. Wie beim Produktmarketing gilt: Kreativität gewinnt.
Weiterführende Infos und Praxisbeispiele
- Leitfäden des RKW-Kompetenzzentrums zum Azubimarketing:
- 1: Klein – aber fein: Als attraktiver Ausbildungsbetrieb bei Jugendlichen groß rauskommen
- 2: Azubimarketing offline: Interesse wecken und von sich überzeugen
- 3: Azubimarketing online: Werben, wo die Zielgruppe ist
- Faktenblatt: Jungen und Mädchen für die Ausbildung gewinnen – ohne Klischees und Stereotypen
- Übersichten des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung KOFA:
- Die Arbeitshilfen des JOBSTARTER-Programms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bietet zahlreiche Praxisbeispiele, wie Unternehmen Jugendliche mit kreativen Maßnahmen für eine Berufsausbildung gewinnen können wie ideenreiche Marketingmaßnahmen an Schulen, vielfältige Messe- und Veranstaltungsformate für Schülerinnen und Schüler, Auslandsaufenthalte und Weiterbildungsangebote für Azubis, finanzielle und andere Incentives, originelle Social-Media-Aktionen oder soziales Engagement. Sie nehmen zudem unterschiedliche Zielgruppen in den Blick.
- Die Broschüre Weibliche MINT-Auszubildende gewinnen – Eine Handreichung für Unternehmen (pdf) der Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“ zeigt anhand von Best Practice-Beispielen, wie das Interesse von Frauen an gewerblich-technischen Berufen und dualen technischen Studiengängen gefördert werden kann.