IHK Pressemitteilung vom 02.08.2024
Kaufkraft im Kreis weiterhin hoch
Viel Geld wird anderswo ausgegeben.
Waiblingen, 02.08.2024 – Die IHK-Bezirkskammer Rems-Murr hat die wichtigsten Einzelhandelskennzahlen für den Landkreis ausgewertet. Demnach verfügen die Einwohner im Rems-Murr-Kreis über eine einzelhandelsrelevante Kaufkraft von fast 3,5 Milliarden Euro. Dies entspricht etwa 15 Prozent des gesamten Volumens in der Region Stuttgart. Pro Kopf beträgt die einzelhandelsrelevante Kaufkraft durchschnittlich 8.039 Euro (61 Euro mehr als im Vorjahr). Damit liegt der Rems-Murr-Kreis deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 7.547 Euro, jedoch leicht unter dem regionalen Durchschnitt von 8.114 Euro. Die Kaufkraft-Bandbreite reicht von 7.146 Euro in Murrhardt bis 8.665 Euro in Korb (Rang 10 in der Region).
Der Kaufkraft gegenüber stehen Umsätze in Höhe von über 2,5 Milliarden Euro, die der stationäre Einzelhandel im Landkreis erzielt. Das entspricht einer Zunahme um 105 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Die Kaufkraftbindung hat sich damit leicht verbessert auf 73 Prozent (Vorjahr: 71 Prozent). Der Landkreis liegt damit aber nach wie vor auf dem vorletzten Platz in der Region und deutlich unter dem Landes- und Bundesdurchschnitt. (84 bzw. 87 Prozent).
Markus Beier, Leitender Geschäftsführer der IHK-Bezirkskammer Rems-Murr bewertet die aktuellen Kennzahlen so: „Der moderate Anstieg der Kaufkraftbindung ist noch kein Grund zum Jubeln, kann aber ein Indikator dafür sein, dass der hiesige stationäre Handel dem Trend zum Online-Kauf etwas entgegenzusetzten hat. Trotzdem kommt rund eine Milliarde an Kaufkraftvolumen nicht bei den Einzelhändlern vor Ort an. Dieses Potenzial gilt es auszuschöpfen.“ Beier appelliert daher an alle relevanten Akteure vor Ort, weiterhin mit vereinten Kräften an kreativen Maßnahmen zu arbeiten, die die Einkaufserlebnisse in den Innenstädten steigern. Die IHK könne dabei beispielsweise durch die Umsetzung des Landes-Förderprogramms “Innenstadtberatung” unterstützen.
Wenn man die Umsätze nicht nur ins Verhältnis zur Einwohnerzahl setzt, sondern dabei auch die Kaufkraft der ansässigen Bevölkerung berücksichtigt, ergibt sich die sogenannte Zentralitätskennziffer. Diese ist ein wichtiger Indikator für die Attraktivität eines Standorts als Einkaufsort. Ein Wert über 100 gibt an, dass Kaufkraft angezogen wird. Die Stadt Backnang verzeichnet mit einem Wert von 159,8 unverändert einen besonders hohe Netto-Kaufkraftzufluss und rangiert damit hinter Sindelfingen (169,7) auf Platz 2 in der Region Stuttgart. Außer Backnang können im Landkreis nur noch Fellbach (131,6) und Schorndorf (117,2) einen Netto-Kaufkraftzufluss verbuchen.