Allianz für nachhaltiges Bauen in MV

Im Zuge des Klimawandels rückt zusätzlich zu den im Betrieb verursachten Emissionen der gesamte CO2-Fußabdruck und Standort von Bauwerken verstärkt in den Fokus und macht eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung über den gesamten Lebenszyklus erforderlich. Zahlreiche Akteure in Mecklenburg-Vorpommern sind seit Jahren oder sogar Jahrzehnten in diesem Bereich aktiv und stoßen dabei immer wieder auf Hindernisse, die eine dynamische Entwicklung des nachhaltigen Bauens bislang bremsen.
Vor diesem Hintergrund hat sich eine breite Allianz für nachhaltiges Bauen in Mecklenburg-Vorpommern zusammengefunden, um sich u.a. gemeinsam für eine möglichst zügige Anpassung von Rahmenbedingungen einzusetzen. Am 28.10.2022 konstituierte sich die Allianz in einer Auftaktveranstaltung in der IHK zu Schwerin mit den Zielen:
  1. ein gemeinsames Verständnis von ressourcenschonendem Bauen zu entwickeln,
  2. Informationsangebote für planende und bauausführende Betriebe bereitzustellen,
  3. sich gemeinsam für eine möglichst zügige Anpassung notwendiger Rahmenbedingungen einzusetzen.

Partner der Allianz

Gruppenfoto
Folgende Verbände, Vereine, Kammern, Universizäzen, Hochschulen sowie private Akteure der Bauwirtschaft haben ihre Mitarbeit in der Allianz für nachhaltiges Bauen in MV bereits zugesagt:
Die Allianz für nachhaltiges Bauen in MV nutzt die Plattform Treffpunkt Zukunftshandeln MV zur internen Kommunikation. Diskussionsbeiträge der Mitglieder und themenbezogene Veranstaltungen können dort eingesehen werden. Interessierte können der Gruppe beitreten.

Aktuelles

Wie können die Rahmenbedingungen angepasst werden, um nachhaltiges Bauen in MV zu befördern? Mit dieser Frage und den Ergebnissen von knapp zwei Jahren Allianz-Netzwerkarbeit im Gepäck trafen sich Vertreter der Allianz mit dem Arbeitskreis Inneres, Bau & Digitalisierung der SPD-Landtagsfraktion M-V. Für die Allianz für nachhaltiges Bauen in MV sprachen Thomas Maync, Präsident des Bauverband M-V, Christoph Meyn, Präsident der Architektenkammer M-V  sowie Dr. Gesa Haroske, Präsidentin der Ingenieurkammer MV.

Kick- Off Wertzentrum Parchim

Innerhalb der Projektgruppe Wertstoffe und Zirkularität ist eine Lokalinitiative für den Aufbau eines Wertzentrums in Parchim entstanden. Im Rathaus Parchim eröffnete der PG- Vorsitzende Andreas Flock gemeinsam mit Bürgermeister Dirk Flörke am 8. April 2024 einen Kick- Off- Workshop, an dem neben lokalen Akteuren und Projektgruppenmitgliedern auch u.a. Prof. Martin Wollensak von der Hochschule Wismar sowie Ute Dechantsreiter und Florian Erdbeer vom bauteilnetz Deutschland teilnahmen.
Inspiriert von der Veranstaltung "Auf dem Weg zum zirkulären Bauen in MV" am 10. November 2023 hatte sich in Parchim eine Gruppe von lokalen Akteuren zusammengetan, die zum Ziel hat, ein Wertzentrum aufzubauen. Dort sollen wiederzuverwendende Bauteile und Baustoffe gehandelt werden. Ein physisches Wertzentrum wird dabei in Kombination mit einer digitalen Handelsplattform für Bauteile und Baustoffe gedacht. Neben dem Verkauf Baumaterialien sollen auch damit verbundene handwerkliche Dienstleistungen angeboten bzw. vermittelt werden.
Am 8. April wurden in Parchim die individuellen Vorstellungen und Erwartungen diskutiert sowie Aufgaben und Zuständigkeiten in sogenannten Fachkreisen strukturiert. Diese umfassen die Themengebiete "zentrale Kontaktstelle", "Plattform", "zirkuläres Mobil", "Mittelbeschaffung" und "Aufbau Wertzentrum".

Handlungsempfehlungen als Konsens der Allianz- Partner

Ein erstes Projekt der Allianzpartner war es, konkrete Handlungsempfehlungen für eine nachhaltigere Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern zu erarbeiten und an die Politik zu überreichen. In den Projektgruppen Ökologische Baustoffe, Energetisches Sanieren sowie Wertstoffkreisläufe und Zirkularität haben Expertinnen und Experten aus Planung, Verbänden, Wissenschaft und Bildung im 1. Halbjahr 2023 konkrete Vorschläge formuliert, mit den Zielen:
  • bessere gesetzliche Rahmenbedingungen zur Einführung, Vermarktung und Verwendung von ökologischen Baustoffen unter anderem aus Mecklenburg-Vorpommern zu ermöglichen,
  • den Wärme- und Strombedarf unter Beachtung der Nachhaltigkeit der Komponenten Bau- und Dämmstoffe für den Betrieb der Gebäude in unserem Bundesland deutlich zu senken,
  • regionale Wertstoffkreisläufe von Bauelementen und Materialien zu schaffen und zu fördern.  
Die Handlungsempfehlungen der drei Projektgruppen sind hier einsehbar: 
  1. Ökologische Baustoffe (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 493 KB)
  2. Energetisches Sanieren (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 456 KB)
  3. Wertstoffe und Zirkularität (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 461 KB)
Weitere Projekte der Allianz für nachhaltiges Bauen in MV sind
  • eine Bauteilbörse in Mecklenburg-Vorpommern zu initiieren,
  • Öffentlichkeitsarbeit bzgl. der Handlungsempfehlungen für nachhaltiges Bauen vorantreiben,
  • Initiierung einer Machbarkeitsstudie zur „Wertschöpfungskette ökologische Baustoffe“

Veranstaltungshinweise

Beispiele aus Mecklenburg-Vorpommern

Die Präsentationen der drei Best-Practice-Beispiele aus Mecklenburg-Vorpommern zeigen eindrücklich, dass  zahlreiche Akteure in Mecklenburg-Vorpommern bereits aktiv sind und spezialisiertes Fachwissen vorhanden ist. Die Europäische Bildungsstätte für Lehmbau in Wangelin, das Gymnasium Reutershagen als Plus-Energie-Schule sowie das Bündnis Plant3 aus Greifswald beeindruckten mit ihren weitreichenden Konzepten und Aktivitäten.
Die Präsentationen sind auf Anfrage erhältlich.

Weitere Partner willkommen

Die Allianz wird gelebt und ständig mitgestaltet – und ist kein „closed shop“ – wer mitmachen und sich einbringen möchte, ist jederzeit herzlich eingeladen.
Wenn Sie sich in den Projektgruppen engagieren möchten, kontaktieren Sie uns gern per E-Mail: wetzig@schwerin.ihk.de