CSR, CSRD und ihre Bedeutung für kleinere und mittlere Unternehmen

Corporate Social Responsibility, kurz CSR, und die Corporate Sustainability Reporting Directive, kurz CSRD: Wie Sie als KMU von den Regularien profitieren
Erleichterungen für Unternehmen in Sicht: Durch das EU-Omnibus-Paket werden KMU entlastet. Berichtspflichtig nach CSRD sind künftig nur große Unternehmen mit mehr 1.000 Mitarbeitenden und einem Umsatz von 50 Mio. € oder einer Bilanzsummer von über 25. Mio. €. Auch der Berichtsstandard ERSR wird sich vereinfachen. Bleiben Sie durch unsere IHK-Angebote informiert.

CSR und CSRD auf EU- und Bundesebene

Seit April 2017 gilt in Deutschland das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG), das auf der EU-Richtlinie zur CSR-Berichtspflicht von 2014 basiert. Betroffene Unternehmen müssen bestimmte Nachhaltigkeitsinformationen offenlegen. Im Serviceportal des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales finden Sie weitere Informationen zur CSR-Strategie der Bundesregierung, Praxishilfen und Angebote.
Die EU-Kommission hat bereits 2021 eine weitreichende Änderung der nicht finanziellen Berichterstattung (Non-financial Reporting Directive) vorgeschlagen, die im Wesentlichen vorsieht, dass mehr Unternehmen als bisher zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet werden, Berichtsinhalte erweitert und geprüft werden sowie eine Standardisierung und Digitalisierung der Berichterstattung erfolgt.
Ziel der seit 1. Januar 2024 geltenden CSRD-Richtlinie ist es, öffentlich zugängliche und vergleichbare Informationen über die Risiken und Chancen von Unternehmen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsaspekten zur Verfügung zu stellen, und somit letztlich den Übergang zu einer nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Wirtschaft im Sinne des Green Deals zu fördern. Die Richtlinie ersetzt die EU-Richtlinie zur CSR-Berichtspflicht von 2014.

Mehrwert: Warum Unternehmen sich mit CSR auseinandersetzen sollten

Corporate Social Responsibility ist für viele Unternehmen im Sinne des Leitbildes des Ehrenbaren Kaufmanns gelebte Praxis. CSR als umfassendes Managementkonzept dient dazu, das Nachhaltigkeitsdreieck (Ökonomie, Ökologie, Soziales) in die eigene Unternehmensstrategie zu integrieren und bietet vielfältige Vorteile. Das Nachhaltigkeitsmanagement:
  • bietet Ansatzpunkte für Kostenersparnisse, Produkt- und Prozessoptimierungen und Qualitätssicherung,
  • unterstützt die Legitimation und stellt Vertrauen bei Ihren Geschäftspartnern, Kunden und Mitarbeitern her,
  • bedient die Anforderungen, die Geschäftspartner und Gesetzgeber im In- und Ausland formulieren,
  • unterstützt im Wettbewerb um Fachkräfte,
  • erkennt und reduziert Risiken und
  • kann Innovationen generieren.
Gerade für KMU liegt die Implementierung eines Nachhaltigkeitsmanagements nahe, denn sie nehmen mit ihrem Engagement, der Unternehmensverantwortung im Sinne der Ehrbaren Kaufleute, bereits viele Aspekte von CSR vorweg. Nutzen Sie zum Beispiel die Schritt-für-Schritt-Anleitung der IHK München für die Entwicklung eines eigenen Nachhaltigkeitsmanagements.
CSR sollte mit dem Unternehmenszweck korrespondieren und sich nicht in punktuellem sozialem Engagement erschöpfen. Bleibt Corporate Social Responsibility auf der Ebene einzelner Aktionen stehen, läuft der Unternehmer Gefahr, dass sein Engagement als moderner Ablasshandel oder "Greenwashing" kritisiert wird.
Transparente Kommunikation ist insbesondere für die Unternehmen wichtig, die selbst oder deren Kunden der CSR-Berichterstattungspflicht der Europäischen Union unterliegen oder in den Anwendungskreis des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz fallen. Sie werden aller Wahrscheinlichkeit nach zur Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen aufgefordert.
Hier finden Sie detaillierte Informationen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie der anstehenden Novelle der CSRD-Berichtspflicht (Corporate Sustainability Reporting Directive) seitens der EU.
Lesen Sie hier mehr zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und entdecken Sie Anleitungen, die eigene Lieferkette nachhaltig zu gestalten.