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Arche des Geschmacks
"Wir sind Mitglied bei Slow Food, weil wir die Grundidee unterstützen und fördern", sagt Christian Birke, Juniorchef des Kieler Hotels und Restaurants Birke. Das Unternehmen gehört, wie viele Gastronomie-Betriebe und Produzenten im Norden, zu den Mitgliedern der internationalen Slow Food-Bewegung.
Schulen und Kindergärten
Als Gegenbewegung zu Fast Food und Fast Life entstand 1989 die Non-Profit-Organisation Slow Food International. Heute hat sie weltweit etwa 100.000 Mitglieder in 150 Ländern. In Deutschland sind es knapp 12.000 in derzeit rund 80 Ortsgruppen, den sogenannten Convivien. Seit 20 Jahren gibt es den Verein Slow Food Deutschland e. V. "Buono, pulito e giusto - gut, sauber und gerecht", formuliert der Gründer und internationale Vorsitzende Carlo Petrini das Credo. Im Mittelpunkt der Bewegung stehen Genuss und, wie Petrini betont, ökologische, regionale, sinnliche und ästhetische Qualität. Der Verein sieht sich zudem als Lobby für regional angepassten und ökologischen Anbau sowie den Erhalt von Biodiversität und kulinarischen Kulturen.
In Schleswig-Holstein gibt es Convivien in Kiel und Lübeck. Auch in Flensburg ist ein Convivium geplant. Zudem stehen die Gruppen in engem Kontakt zum dänischen Gourmetfestival Kulinarisk Sydfyn, das jährlich auf der Insel Fünen stattfindet. "ODINs Historisches Gasthaus Haddeby" in Busdorf ist ebenfalls Slow-Food-Mitglied.
Zu den Erfolgen der Slow-Food-Bewegung im Norden zählt etwa die "Käsestraße Schleswig-Holstein". Auch sind das Angler Rind und das Angeliter Sattelschwein "Passagiere" der "Arche des Geschmacks", wie sich der Verein Slow Food Deutschland nennt. Denn auch der Schutz historisch begründeter Nahrungsspezialitäten zählt zu seinen Aufgaben. Längst hat die Slow Food-Bewegung zudem Schulen und Kindergärten erreicht.
Wie der Kieler Christian Birke sind viele "Slowfooder" zugleich Mitglied im regionalen Verein "Feinheimisch e. V.", zu dem sich 2007 Erzeuger, Gastronomen und kulinarisch Interessierte zusammengeschlossen haben, um sich für eine qualitätsvolle und nachhaltige regionale Ess- und Kochkultur einzusetzen.
Kontakt
Benjamin Tietjen