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Appetit auf Schleswig-Holstein
Nachhaltige und regional geprägte Ess- und Kochkultur kommt gut an.
© TASH/Ingo Wandmacher
Der Verein "Feinheimisch - Genuss aus Schleswig-Holstein e. V.", gegründet 2007 von sieben Gastronomen, hat das Ziel, eine genussvolle, nachhaltige und regional geprägte Ess- und Kochkultur zu bewahren und zu fördern. Das durch den Verein koordinierte Netzwerk vereint Erzeuger, Gastronomen und weitere Partner. Mit "Feinheimisch - Genuss aus Schleswig- Holstein e. V. - prämiert von führenden Küchenchefs" hat der Verein, unterstützt vom schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsministerium, Deutschlands erste regionale Genussmarke etabliert. Feinheimisch versteht sich als Partner der Tourismuswirtschaft, die Schleswig-Holstein stärker als kulinarisches Reiseziel positionieren will. Die positive Wahrnehmung der Marke und das gestiegene Bewusstsein für regionale Produkte seien durch Studien der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und der Fachhochschule Kiel nachgewiesen worden, so Geschäftsführer Markus Huber.
2013 konnte Feinheimisch seine Mitgliederzahl weiter steigern. Die Zahl feinheimischer Gastronomen stieg um 14,8 Prozent auf 31 Mitglieder und die der Produzenten um 13,3 Prozent auf 51. Handelspartner und Lebensmittelveredler eingeschlossen hat Feinheimisch insgesamt 470 Mitglieder. "Wie erfolgreich das Konzept gelebt wird, zeigt sich auch in den Anfragen anderer Bundesländer, ein Netzwerk nach feinheimischem Vorbild aufzubauen", berichtet Huber. Grund für das Interesse seien die Marketingstrategien, die Qualitätssteigerung regionaler Produkte sowie die Bildungsarbeit.
Erfolgreiche Absatzförderung
Feinheimisch bedeutet, umweltverträglich und regional zu produzieren. In Schleswig- Holstein gibt es laut Huber über 100 regionale Marken. Die Produktpalette werde erweitert, aktuell etwa durch ein Pesto aus Rapskernschrot oder Schinkenkreationen vom Süseler Schwein. Durch eine Kooperation mit dem Großhändler Chefs Culinar können die feinheimischen Produkte erstmals bundesweit von Handel und Gastronomie bezogen werden. "Absatzförderung gehört zu den Zielen, und für die feinheimischen Produzenten ist das eine deutliche Ausweitung des Marktes", sagt Huber.
Feinheimisch bedeutet Respekt vor den Produkten. Die angeschlossenen Gastronomen verpflichten sich, mindestens 60 Prozent ihres Wareneinkaufs mit Produkten aus Schleswig-Holstein zu decken. Verarbeitet werden diese nach handwerklichen Prinzipien. Wie die Studie der CAU zeige, werde die Marke Feinheimisch als besonders aufrichtig wahrgenommen und besitze mit 7,7 Prozent den vierthöchsten Marktanteil im Land, so Huber.
Schließlich bedeutet Feinheimisch soziales Engagement. Für die Bildungsarbeit der Produzenten und Gastronomen wurde der Verein 2013 von Umweltminister Dr. Robert Habeck mit dem BNE-Zertifikat ausgezeichnet. Das Projekt "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE) wurde von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um nachhaltiges Denken und Handeln bei Kindern und Jugendlichen zu fördern. Als Erfolg kann zudem die erneute Kooperation mit dem Studentenwerk Schleswig- Holstein bei der Aktion "Iss gut! Iss aus der Region!" gesehen werden.
Hilke Ohrt
Veröffentlicht am 19. März 2014
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