3 min
Lesezeit
Ein Airport im Aufwind
Von der Hansestadt aus in die Ferne starten – das geht seit 2020 reibungslos und bald sogar noch komfortabler. Denn der kleine Regionalflughafen im Süden Lübecks wird weiter ausgebaut.
Wartehalle und Flugfeld des Lübecker Flughafens
© B. Kloth
Baugerüste am Gebäude und Container auf dem Parkplatz zeigen deutlich: Hier passiert etwas. Im Entstehen ist ein neues Verwaltungsgebäude inklusive Tower. In dem neuen Gebäude finden dann Büros, ein Restaurant, Pilotenwohnungen und Tagungsräume Platz. Konferenzen mit bis zu 400 Teilnehmern will man dann am Flughafen abhalten können. Doch noch wird gebaut und wann der Umbau fertig sein wird, ist noch nicht klar.
Im Vorjahr nutzten rund 80.000 Reisende die Gelegenheit, von der Hansestadt aus in die Ferne zu fliegen oder innerdeutsche Ziele anzupeilen. Während man 2023 mit der hauseigenen Airline Lübeck Air noch München oder Stuttgart sowie Ziele wie Menorca, Korsika oder Bern erreichen konnte und die Airline Sundair von Lübeck aus nach Mallorca, Griechenland oder in die Türkei flog, ist es dieses Jahr etwas anders. So kann man ab Mai 2024 viermal die Woche mit Sundair nach Mallorca fliegen sowie nach Kos, Rhodos, Kreta oder Korfu. Dafür stationiert Sundair sogar eine eigene Maschine am Flughafen.
Will man allerdings nach Süddeutschland, muss man derzeit wieder den Umweg über Hamburg-Fuhlsbüttel machen oder in die Bahn steigen. Denn aufgrund einiger logistischer Probleme ruht das Angebot von Lübeck Air. „Dieses Jahr sind die allgemeinen Flugkapazitäten knapp. Daher haben die Airlines gerade weniger Flugzeuge und keine Crews“, sagt Professor Jürgen Friedel, Geschäftsführer des Flughafens.
Professor Jürgen Friedel
© Flughafen Lübeck
Trotzdem sieht man die Entwicklung positiv, denn der Lübecker Flughafen ist populär. Das hat ein Ranking des Touristikkonzerns TUI ergeben. Dort landete der Airport auf Platz fünf von 19 deutschen Regionalflughäfen. Einen Grund für das gute Abschneiden sieht Flughafensprecherin Stefanie Eggers in der Infrastruktur des Airports, die für Reisende ein dickes Plus bedeutet. „Wir sind klein und entspannt. Bei uns muss man nicht lange anstehen und kommt schnell durch die Sicherheitskontrolle.“
Nicht nur Lübecker nutzen den Flughafen, viele Reisende nehmen ein bis zwei Stunden Wegstrecke auf sich, um den Airport, der verkehrsgünstig zur Autobahn A 20 liegt, zu erreichen – darunter auch Dänen. Diese fliegen gern ab Lübeck in den Urlaub, weil die Reisen hier oft günstiger sind. „Die Ferienzeiten in Dänemark liegen nicht ganz mit unseren übereinander. Das füllt bei uns dann ein bisschen die Lücken“, sagt Friedel.
Ein weiteres Geschäftsfeld liegt laut Friedel im Bereich Business Aviation. Damit sind Geschäftsleute gemeint, die ein eigenes Flugzeug oder einen kleinen Jet besitzen, die in den Hangars untergebracht werden können. Schon jetzt hat der Flughafen rund 100 Mieter, die diese Flächen nutzen. „Da sehen wir Bedarf. Es wird langsam wachsen, aber es gibt genug Leute, die diese Mobilität zu schätzen wissen“, sagt Friedel.
Majka Gerke
April 2024
Kontakt
Benjamin Tietjen