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Mit Anfang 20 zum eigenen Hotel
Yannik Böttcher hat sich einen Traum erfüllt. Im April hat der Jungunternehmer das Hotel Seebrise in Grömitz übernommen. Wie die Unternehmensübernahme lief und was er in den kommenden Monaten vorhat.
Yannik Böttcher vor seinem Hotel Seebrise in Grömitz
© IHK/Tietjen
Mit 23 Jahren ein Hotel mit 16 Zimmern, fünf Studios und sieben Apartments zu übernehmen, ist nicht alltäglich. Yannik Böttcher hatte schon früh den Entschluss gefasst, im Hotelgewerbe den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Mit 16 Jahren startete er eine Ausbildung im gegenüberliegenden Carat Hotel, weitere Stationen in Leitungsfunktionen folgten in mehreren Lübecker Unternehmen. „Die Arbeit mit vielen Menschen hatte mich von Beginn an begeistert. Ich wusste schon während der Ausbildung, dass ich hier meinen Weg einschlagen möchte“, so der Jungunternehmer. Zuletzt arbeitete Böttcher als Leitung Marketing und Öffentlichkeitsarbeit bei der Firma L und M Büroinformationssysteme GmbH in Kiel, der Wunsch nach einem eigenen Hotel aber blieb.
Ich wusste schon während der Ausbildung, dass ich hier meinen Weg einschlagen möchte.
Auf einem Immobilienportal fand Böttcher dann eher zufällig das Grömitzer Hotel. „Die Voreigentümer hatten bereits viel Liebe ins Hotel gesteckt, wollten sich aber stärker auf Ihr Weingeschäft im Carat Hotel konzentrieren. Für mich war klar, dass ich das Hotel weiterführen möchte“, erinnert er sich. Die anschließende Finanzierung stellte sich als herausfordernd dar, viele Banken hätten gezögert, ihm aufgrund des jungen Alters einen Kredit zu gewähren. Geklappt hat die Übernahme dann zum 1. April 2024.
Bevor er als neuer Inhaber in Erscheinung getreten ist, arbeite der Ostholsteiner als Minijobber in dem Hotel, um die Abläufe und das Team kennenzulernen – inkognito und parallel zu seiner Haupttätigkeit. Die ersten Monate als frischgebackener Hotelchef liefen gut, sagt er. „Auch die Buchungslage ist gut, vor allem aufgrund vieler Stammgäste, die ich mit der Gästekartei übernehmen konnte. Und auch mit dem eingespielten Team habe ich großes Glück.“
Verändern möchte Böttcher dennoch etwas. Um vermehrt Familien und junge Paare als Gäste zu gewinnen, will er nach und nach die rund 16 Hotelzimmer, den Frühstücksraum sowie die öffentlichen Bereiche im maritimen Stil modernisieren. Und auch administrativ setzt der Marketingexperte auf einen Neubeginn: „Wir haben gleich im April eine neue Buchungssoftware eingeführt. Jetzt arbeite ich daran, einen Newsletter und Social-Media-Kanäle aufzusetzen,“ sagt er.
Die Verjüngungskur des Hotels passe auch gut in das Ostseebad, findet Böttcher. „Die Aufbruchsstimmung in Grömitz ist deutlich zu spüren. Mit dem Dünenpark kommen nun auch vermehrt Gäste in der Nebensaison zu uns. Außerdem unterstützen sich viele Hotels gegenseitig, das finde ich toll.“
Benjamin Tietjen
Juli 2024
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Benjamin Tietjen