... Christoph Karrasch

Sie sind als Reiseblogger überall auf der Welt unterwegs - auch in Schleswig-Holstein. In Ihren Videoblogs erfüllen Sie immer wieder besondere Aufgaben. Welcher Drehtag im echten Norden hat Sie am meisten herausgefordert?

Da muss ich nicht lange überlegen, das war an einem Neujahrstag beim traditionellen Anbaden in Büsum. Hunderte Waghalsige springen dann in Badekleidung oder bunten Kostümen in die Nordsee, die meist nicht wärmer als vier bis sechs Grad ist. Ein riesiges Gejohle vor Schmerz und Adrenalin - begleitet von einem DJ und Tausenden dick eingepackten Schaulustigen. Das Beste: Nachher haben alle Teilnehmer freien Eintritt in die Saunalandschaft des benachbarten Schwimmbads. Tatsächlich war ich anschließend das ganze Jahr über nicht krank.

Was ist der ungewöhnlichste Ort in Schleswig-Holstein?

Es gibt erstaunlich viel Ungewöhnliches. Ich habe zum Beispiel mal einen Abend in der Wikingerschänke in Busdorf verbracht und dort ein überraschend authentisches Wikingerspektakel erlebt: gutes Essen, Bogenschießen, Musik und Unterhaltung - alles im Stil von damals mit einer teils derben Ansprache der Protagonisten. Genauso besonders finde ich, dass wir in der Bad Segeberger Kalkberghöhle eine der größten Fledermauspopulationen Europas haben. Im Winter halten hier mehr als 30.000 Tiere Winterschlaf - und im Sommer kann man sie sogar in der Höhle besuchen.

Was sollte man unbedingt mitnehmen, wenn man in Schleswig-Holstein Urlaub macht?

Grundsätzlich soll man im Urlaub das machen, was einem Spaß macht. Wenn man Lust aufs Schwimmbad hat, dann los! Aber das kann man auch im Harz, im Spreewald oder in Bayern. Schleswig-Holstein hat Attraktionen, die man nur hier erleben kann: Strandsegeln in St. Peter-Ording, eine Nacht im Schlafstrandkorb oder einfach am Kniepsand auf Amrum Richtung Sonnenuntergang laufen. Mit solchen Erlebnissen, die woanders nicht möglich wären, kann ein Urlaub unvergesslich werden.

Jutta Lasner

Veröffentlicht am 4. März 2020