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"Unseren Beruf muss man lieben!"
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Klaus Trautmann
© Dehoga, Buhl
Wirtschaft: Wie nehmen Sie den Fachkräftemangel in der Gastronomie wahr? Klaus
Trautmann: In den vergangenen zwei Jahren ist der Fachkräftemangel auch bei uns spürbarer geworden. In erster Linie sind Bewerberzugänge nicht mehr so hoch. Auch der Wechsel von Hotellerie oder Gastronomie in verwandte Branchen spielt eine Rolle. Durch unser bundesweites Niederlassungsnetz, das Qualitätsmanagement und die Abteilung Personalmarketing können wir uns auf diese Marktentwicklungen einstellen.
Wirtschaft: Gibt es in Schleswig-Holstein Besonderheiten?
Trautmann: Während der Urlaubssaison ist der Personalbedarf an der Küste und auch teilweise im Inland am höchsten. Merkbar ab März und zunehmend stark ab Mai gehen die Bewerbungen von Fachkräften zurück und die Personalnachfragen erhöhen sich im gleichen Maße. Der Mangel bezieht sich in unserem Fall auf Köche, Restaurant- und Hotelfachkräfte mit IHK-Abschluss.
Wirtschaft: Welche Gründe gibt es für diesen Mangel?
Trautmann: Andere Bereiche sind besser bezahlt, Schicht- und Wochenenddienst sind eher selten. Unseren Beruf muss man lieben! Gastronomische Berufe haben in den vergangenen Jahren einen Imageverlust erlitten. Damit geht ein Rückgang an Auszubildenden und folglich ein Fachkräftemangel einher. Weitere Gründe liegen auch in der Politik, etwa der andauernden Mehrwertsteuerdiskussion oder der Bettensteuer: Das ist abfließendes Kapital, welches die Personalwirtschaft im Hotel- und Gaststättengewerbe fördern würde.
Wirtschaft: Was raten Sie Unternehmen bei der Suche nach Fachkräften?
Trautmann: Man sollte seinen Personalstamm mit "Herz und Leidenschaft" leiten, um gute Mitarbeiter an sich zu binden. Natürlich steht auch hier eine gute Bezahlung im Vordergrund. Man darf nicht vergessen, dass wir fast alle sozusagen "im gleichen Teich" fischen. Dabei muss man sich von der Masse abheben, um ein attraktiver und interessanter Arbeitgeber zu sein.
Interview: Nathalie Klüver
Veröffentlicht am 7. März 2016
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Benjamin Tietjen