Karrierechancen im Einzelhandel

Darf’s ein bisschen mehr sein?

Denkt man an den Einzelhandel, hat man unweigerlich das Bild des klassischen Verkäufers vor Augen. Doch der Wirtschaftszweig bietet ein breites Spektrum an weiteren vielseitigen Berufen und Aufstiegsmöglichkeiten. Mit den entsprechenden Weiterbildungen kann man es sogar bis in die Führungsebene schaffen.
Derzeit sind bundesweit rund drei Millionen Menschen im Einzelhandel tätig. Floristik, Systemgastronomie und Buchhandlungen sind nur drei von vielen Beispielen. Auch für junge Menschen ist der Einzelhandel nach wie vor reizvoll – und die Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig. "Wer im Handel Karriere machen möchte, kombiniert Ausbildung und Fortbildung", erklärt Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE). "Im Einzelhandel erwerben mit großem Abstand die meisten Führungskräfte die erforderlichen Kompetenzen über die berufliche Aus- und Fortbildung."
Eine gute Basis für die Karriere im Handel ist die Kombination der Ausbildung zum Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel mit einer Fortbildung zum Handelsfachwirt oder zum Handelsassistenten (IHK). "Berufsanfänger können sich schnell beweisen und etwa zum Marktleiter, Abteilungsleiter, später dann zum Bezirks- und Gebietsverkaufsleiter aufsteigen. Ich kenne keine Branche, in der die Karriere so früh beginnt", sagt Genth. Die Weiterbildung zum Handelsfachwirt oder Handelsassistenten dauert meist etwa zwei Jahre. Die Kursinhalte sind bundesweit einheitlich, der Unterricht kann berufsbegleitend oder in Vollzeit besucht werden. Andere Weiterbildungsmöglichkeiten mit IHK-Abschluss sind Betriebswirt, Fachmann/-frau für Marketing oder Bilanzbuchhalter.
Aufstiegsmöglichkeit Studium
Auch wenn ein akademischer Abschluss nicht unbedingt Voraussetzung für eine Einzelhandelskarriere darstellt, ist ein Studium eine gute Möglichkeit, beruflich weiterzukommen – insbesondere, wenn man eine Führungsposition in einem größeren Betrieb anstrebt. Neben den Unis und Fachhochschulen bieten auch andere Bildungsträger die Möglichkeit eines dualen Studiums an, so etwa die IHK-Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein oder die Nordakademie. Angebotene Studiengänge sind hier etwa Betriebswirtschaft, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen.
Andrea Henkel
Veröffentlicht am 2. Dezember 2011