Bredstedt: Gründung

Gründerin macht Schluss mit Einweg

Aus der Elternzeit heraus hat Merle Techow Mümmelmors gegründet und dafür sogar das eigene Auto verkauft. Heute wird sie für ihren Mut und ihr Durchhaltevermögen mit Kunden aus ganz Deutschland belohnt.
Als Mutter hat Merle Techow das Problem der Einwegwindeln schnell selbst erkannt: „Schon kurz nach der Geburt haben wir eine größere Mülltonne angefordert. Im Bekanntenkreis hörte ich ähnliche Geschichten.“ Allein in Deutschland werden laut Bundesministerium rund 155.000 Tonnen Einwegwindeln pro Jahr verbraucht (Stand: Mai 2019). Es musste eine Alternative her, die sie in Stoffwindeln fand. „Ich war selbst skeptisch und hatte meine Vorurteile. Schnell musste ich allerdings feststellen, dass die modernen Stoffwindeln nichts mit den Wickeln von früher zu tun haben“, sagt die Gründerin von Mümmelmors, als sie vor den Kisten mit kleinen, bunten Hosen steht.
Als zertifizierte Stoffwindelberaterin gibt sie heute in Einzel- und Gruppengesprächen Eltern einen Überblick über die verschiedenen Anbieter und deren Modelle. „Jedes Kind ist anders, und dementsprechend unterscheiden sich die Bedürfnisse der Eltern“, so die Nordfriesin. Neben der Beratung können die Kunden auch Testpakete mieten, um passende Stoffwindeln auszuprobieren, oder Workshops buchen. Zudem entwickelt sie derzeit Online-Kurse, für die sie Experten wie Ärzte und Hebammen einbezieht, um das Angebot für ihre Kunden zu erweitern.

Es bringt nichts, alles sofort und selbst machen zu wollen. Ich versuche, meine Ziele langfristig und nachhaltig zu verfolgen.
Über die Idee zu sprechen, der Austausch mit anderen Unternehmerinnen und Unternehmern sowie die Teilnahme am Gründercamp Nordfriesland 2023 haben ihr besonders geholfen. „Neben kostenfreien Beratungen von Rechtsanwälten und Steuerexperten haben wir gelernt, wie wir einen Pitch vorbereiten. Zudem haben wir die Webseite ausgearbeitet und unser Online-Marketing analysiert“, sagt Merle Techow. Mit Erfolg: Sie belegte den ersten Platz des Gründercamps.
An die eigene Idee zu glauben, ist ihr Schlüssel zum Erfolg: „Nur dann kann ich auch andere davon überzeugen.“ Zudem sei aber auch wichtig, die eigenen Schwächen zu erkennen und diese Bereiche dann abzugeben, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Das hat sie sich für die Zukunft vorgenommen: „Es bringt nichts, alles sofort und selbst machen zu wollen. Das musste ich auch selbst erst lernen. Jetzt versuche ich, meine Ziele langfristig und nachhaltig zu verfolgen.“
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Autorin: Joana Detlefs
Veröffentlicht: Januar 2025