Flensburg: Erbfallsimulation

Das Erbe in trockenen Tüchern

Vorsorgen für den Fall der Fälle, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Vermögensnachfolgeplaner Christoff Spahl simuliert den Erbfall aus wirtschaftlicher Sicht – auch „Probesterben“ genannt.
Ein Kunde von Christoff Spahl hat gerade den Sohn seiner Partnerin adoptiert, um die Nachfolge seines Unternehmens zu sichern. Denn dem Geschäftsführer und seiner Freundin gehört der Betrieb zu gleichen Teilen. Wenn er stirbt, muss der Nachfolger beim Erben seiner Hälfte des Unternehmens ab 20.000 Euro alles versteuern. „Das wäre richtig teuer gewesen und setzte den Fortbestand seiner Firma aufs Spiel“, erklärt Spahl.
Der zertifizierte „Estate Planner“ von der accaris consulting GmbH aus Hamburg berät Unternehmer auf Honorarbasis zu den wirtschaftlichen Auswirkungen des eigenen Ablebens.
Der Vermögensnachfolgeplaner hat Erbstreitigkeiten in der eigenen Familie erlebt. Wie ihm ergeht es vielen: Laut einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach endet fast jeder fünfte Erbschaftsfall im Streit – trotz Testament. Der Berater sagt, er habe noch kein fehlerfreies Testament gesehen, weil es selten auf die wirtschaftlichen Auswirkungen geprüft werde: „Steuerberater und Anwälte konzentrieren sich vor allem darauf, Steuern zu sparen und rechtlich richtig zu formulieren.“
Durch das ‚Probesterben‘ gewinnen die Unternehmer Überblick und Klarheit, können handeln und ihr Lebenswerk retten.

Christoff Spahl

Sein oberstes Ziel ist es, das Lebenswerk – meist das Unternehmen – zu bewahren. Dafür analysiert Spahl: Wie viel Vermögen ist da? Was gehört der Person; was dem Ehepartner? Wie hoch ist der Pflichtteil, der von Kindern oder Eltern gefordert werden könnte? Wie viele Steuern werden fällig? Wie viel Liquidität bleibt für die Überlebenden? „Ich benenne die potenziellen Probleme und zeige Lösungen auf. Die rechtlichen Möglichkeiten sind vielseitig, man muss die Knackpunkte nur benennen können“, so der Vermögensnachfolgeplaner.
Christoff Spahl spielt die verschiedenen Szenarien durch: „Ich ermittle gemeinsam mit dem Erblasser persönliche Ziele sowie Prioritäten und versuche mittels einer Simulation, die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen und Fehler zu vermeiden“, erklärt er. Anschließend erhält der Unternehmer eine Übersicht, mit der Anwalt und Steuerberater ans Werk gehen können.
Spahl sagt: „Durch das ‚Probesterben‘ gewinnen die Unternehmer Überblick und Klarheit, können handeln und ihr Lebenswerk retten.“

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Aenne Boye
Veröffentlicht am 1. Juli 2024.
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