Osterby: Unternehmensgruppe Osterby

Alternative zu Erdgas

20 Millionen Euro hat die Osterby Unternehmensgruppe in ihre neue Biomethan-Anlage investiert. Der Betrieb speist damit Biomethan ins Erdgasnetz ein und unterstützt so die regionale Wertschöpfung.
Angefangen hat alles als konventioneller Milchviehbetrieb. Heute setzt die Osterby Unternehmensgruppe neben Ackerbau, Milchproduktion, Lohnarbeiten und Naturschutz vor allem auf erneuerbare Energien. Dazu gehören Wind- und Solarenergie sowie seit 2004 und 2006 auch der Biogassektor. „2011 haben wir die erste Aufbereitungsanlage für Biomethan gebaut. Mit dieser wird das Biogas von Kohlenstoffdioxid und weiteren Begleitgasen getrennt, um die nötige Qualität für die Einspeisung ins Erdgasnetz zu bieten“, sagt Geschäftsführer Oliver de Vries.

Vergangenes Jahr hat die Unternehmensgruppe 20 Millionen Euro in eine weitere Aufbereitungsanlage investiert, die bis zu 1.500 Kubikmeter aufbereitetes Gas pro Stunde einspeist. Gefüllt werde diese mit Mist und Gülle aus eigenen Beständen, Gülle und Mist von Rindern, Pferden und Schweinen von Betrieben aus der Umgebung, Hühnermist aus ganz Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie Mais und anderen nachwachsenden Rohstoffen. „Die Gärreste bekommen die Landwirte zurück und können diese als Dünger für ihre Flächen nutzen. Damit soll ein effektiver Kreislauf entstehen“, erklärt de Vries.

Das zu 98 Prozent reine Biomethan speist die Osterby Unternehmensgruppe anschließend ins Erdgasnetz ein und versorgt damit größere Abnehmer im Umkreis. „Das Fahren mit Bio CNG (Compressed Natural Gas) und -LNG (Liquefied Natural Gas) ist deutlich klimafreundlicher und günstiger als andere Energieträger. Die regionale Wertschöpfung verringert den Emissionsverlauf und senkt damit nachweislich die Treibhausminderungsquote im Verkehrssektor“, so der Geschäftsführer.
Es ist wichtig, dass Fördergelder gleichermaßen und technologieoff en eingesetzt werden. Die Energiesektoren sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden, vielmehr sollten für alle die gleichen Startvoraussetzungen geschaffen werden.

Oliver de Vries


Das Projekt kam ohne Förderung aus. Dennoch wünsche de Vries sich mehr Chancengleichheit: „Es ist wichtig, dass Fördergelder gleichermaßen und technologieoff en eingesetzt werden. Die Energiesektoren sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden, vielmehr sollten für alle die gleichen Startvoraussetzungen geschaffen werden.“
Autorin: Joana Detlefs
Veröffentlicht Oktober 2024