2 min
Lesezeit
Passgenaue Hilfe für Betriebe
Im Rahmen des vom Bund geförderten Projekts "Passgenaue Besetzung - Willkommenslotsen" unterstützen die Willkommenslotsen der IHK Betriebe bei der Besetzung von Ausbildungs- und Arbeitsstellen mit Geflüchteten. Im Fokus steht, wie dem Betrieb am besten geholfen werden kann.
Morteza Mohamadi an der Nähmaschine
© Hannelore Wrage-Möller
Ali A. war mit seiner Tätigkeit als Hilfsarbeiter unglücklich und unterfordert. Daraufhin hat ihn Özgür Yurteri, Willkommenslotse der IHK Flensburg, beraten, seine Fähigkeiten analysiert und ihm einen Fahrplan erstellt, wie der Weg über sprachliche Förderung und Praktika in einen qualifizierten Beruf münden kann. Die Stadtwerke Flensburg GmbH waren gerade auf der Suche nach Auszubildenden und gaben Ali A. mit einer Einstiegsqualifizierung (EQ) die Chance, sich intensiv auf die Ausbildung vorzubereiten. Yurteri kümmerte sich um interne und externe Fördermöglichkeiten. Derzeit macht der junge Mann aus dem Jemen erfolgreich seine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik.
Kontakte zu Behörden
Morteza Mohamadi konnte während eines Praktikums bei der Julius Wrage & Sohn GmbH & Co. KG in Henstedt-Ulzburg rundum überzeugen, sodass ihm eine Ausbildung zum Technischen Konfektionär angeboten wurde. Die zu überbrückende Zeit sollte der Afghane mit einer Beschäftigung im Betrieb und einem vom Unternehmen finanzierten Sprachkurs ausfüllen. Doch bei der Arbeitserlaubnis kam es zu Irritationen bei der Agentur für Arbeit - die Ausländerbehörde konnte die Beschäftigung nicht genehmigen. Patrick Bareiter, Willkommenslotse der IHK zu Lübeck, nahm sich der Sache an. Durch die guten Kontakte zu den Behörden konnte das Problem schnell gelöst werden: Der Beschäftigung und Ausbildung von Mohamadi steht nichts mehr im Wege. Geschäftsführerin Hannelore Wrage-Möller: "Patrick Bareiter hat sensibel und kompetent zwischen uns, der Arbeitsagentur und der Ausländerbehörde vermittelt. Hätten wir uns gleich an den Willkommenslotsen gewandt, wäre es vielleicht gar nicht zu den Missverständnissen gekommen."
Mit 41 Jahren über eine Einstiegsqualifizierung in die Ausbildung? Zu diesem ungewöhnlichen Weg riet Corinna Fischer, Willkommenslotsin der IHK zu Kiel, dem Syrer Muhammad S. und dem Schlemmermarkt Freund in Kiel. Obwohl der Kandidat eigentlich zu alt für eine EQ ist, fanden Fischer und der Betrieb einen Weg, den Plan zu realisieren. Über den künftigen Azubi sagt Geschäftsführerin Imke Freund: "Er ist sehr ehrgeizig, stets freundlich und hilfsbereit. Sein Deutsch wird immer besser." Damit es mit der Sprache noch besser wird, unterstützt Fischer bei der Beantragung von Sprachförderkursen.
Patrick Bareiter
Veröffentlicht am 4. Mai 2018
Kontakt
Özgür Yurteri