Coronavirus: Welche Unterstützung brauchen die Unternehmen?

Mannheim, 11. März 2020. Aufgrund der Entwicklungen rund um das Coronavirus wird die aktuelle wirtschaftliche Situation von vielen Unternehmen der Metropolregion Rhein-Neckar als großer Herausforderung bewertet. Direkt betroffen sind vor allem die Branchen Reisewirtschaft, Gastronomie, Hotellerie, Messen und Veranstaltungen sowie damit verbundene Unternehmen. Dazu zählen etwa Aussteller, was sich bei der aktuellen Absage des Maimarktes in Mannheim deutlich zeigt. Über den Aspekt Lieferketten hat das Coronavirus Auswirkungen insbesondere für Industriebetriebe. Hinzu kommt das allgemeine Stimmungsbild mit Einflüssen auf die Gesamtwirtschaft.
Für die am stärksten betroffenen Branchen und Unternehmen ruft Manfred Schnabel, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar, zu schneller, unbürokratischer und zielgerichteter Hilfe auf. „Alle Maßnahmen, die Branchen und Unternehmen in dieser schwierigen Situation unterstützen, müssen getätigt werden“, betont Schnabel. „Liquiditäts- und Unterstützungshilfen, wie durch den Koalitionsausschuss geplant, stellen für betroffene Branchen und Unternehmen aller Betriebsgrößen aktuell die wirksamste Unterstützung dar. Wichtig ist hier eine zeitnahe und unkomplizierte Umsetzung.“ IHK-Präsident Manfred Schnabel richtet gleichzeitig den Blick nach vorne: „Für den Fall, dass es im Herbst zu erneuten Einschränkungen durch den Coronavirus kommt, helfen jetzt kluge und besonnene politische Entscheidungen, gesundheitliche und wirtschaftliche Folgen voneinander zu entkoppeln. Dadurch kann sich die Wirtschaft der Metropolregion Rhein-Neckar wieder erholen.“

Ergebnisse der Blitzumfrage

Die Ergebnisse einer Blitzumfrage der IHK Metropolregion Rhein-Neckar vom 28. Februar bis zum 6. März 2020 unter 240 Unternehmen zeigen auf, dass die Unternehmen der Metropolregion sich bereits mit den Auswirkungen des Virus beschäftigen, die Folgen jedoch derzeit schwer abzuschätzen sind. „Die Entwicklungen rund um das Coronavirus verändern sich täglich. Die Unternehmen beobachten die Nachrichtenlage genau“, so Dr. Axel Nitschke, Hauptgeschäftsführer der IHK Rhein-Neckar. Die Mehrheit der Betriebe geht davon aus, dass sich der Virus auf ihre Geschäfte auswirken wird. Sie erwarten vor allem Lieferengpässe, Umsatzrückgänge, Einschränkungen bei Geschäftsreisen und Personalausfälle. 50 Prozent der Unternehmen können derzeit noch nicht abschätzen, ob ihre Lieferketten betroffen sind, 28 Prozent melden erste Auswirkungen auf ihre Lieferantenbeziehungen und 22 Prozent melden keine Betroffenheit ihrer Lieferketten.

Konjunkturumfrage

Mit Blick auf die Coronathematik treten die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Metropolregion Rhein-Neckar in den Hintergrund. An der diesjährigen Umfrage der IHKs Rhein-Neckar, Pfalz, Darmstadt Rhein-Main-Neckar und Rheinhessen unter der Kooperationsmarke IHK Metropolregion Rhein-Neckar haben sich 860 Unternehmen beteiligt. Während des Befragungszeitraums zum Jahresbeginn waren die aktuellen Entwicklungen rund um das Coronavirus noch nicht abzusehen. „Die Lagebeurteilungen der Unternehmen aller Branchen hatten sich gegenüber dem Vorjahr verschlechtert, waren zu Jahresbeginn jedoch zumindest befriedigend“, fasst Nitschke diese Umfrageergebnisse zusammen.
Die IHKs Rhein-Neckar, Pfalz, Darmstadt Rhein-Main-Neckar und Rheinhessen vertreten in der Metropolregion Rhein-Neckar gemeinsam die Interessen von 150.000 Unternehmen.