Pressemeldung

Wirtschaft trifft Wissenschaft

Die Unternehmerinnen und Unternehmer des IHK-Gremiums Amberg-Sulzbach informierten sich bei ihrer jüngsten Sitzung an der OTH in Amberg über Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft. „Dem Thema KI kommt dabei eine tragende Rolle zu, damit die international ausgerichtete Wirtschaft in der Region künftig wettbewerbsfähig bleibt“, betonte der stellvertretende Gremiumsvorsitzende Dr.-Ing. Urs Herding.
An der OTH stehen konkrete Technikanwendungen im Mittelpunkt – das wurde bei der Besichtigung der digitalen Fabrik und der Testanlage zur Kraft-Wärme-Kopplung deutlich. „In der digitalen Fabrik der Zukunft geht es vor allem darum, Abläufe vollautomatisch und maßgeschneidert zu gestalten. Die Kundenwünsche in der Industrie werden immer individueller und das bilden wir mit unseren Technologien ab – auch mit einem sogenannten digitalen Zwilling“, so Prof. Dr.-Ing. Matthias Wenk, einer der Verantwortlichen für die digitale Modellfabrik an der OTH.

Modelle der Zusammenarbeit

Ebenso praxisorientiert ist das Kompetenzzentrum zur Kraft-Wärme-Kopplung aufgebaut. „Hier liegt der Fokus nicht auf der Grundlagenforschung, vielmehr versuchen wir, ausgereifte Systeme zu optimieren“, erläuterte wissenschaftlicher Leiter Prof. Dr. Raphael Lechner. Der Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Thema Wasserstoff, der im Gegensatz zu einer Batterie die langfristige Speicherung von Energie ermöglicht.
Die OTH will dabei mit der Wirtschaft vor Ort zusammenarbeiten – von Abschlussarbeiten bis hin zu Kooperationen mit gerade entstehenden Technologie-Transferzentren. Unter dem Label des Innovativen Lernortes kooperiert beispielsweise die Brauerei Bruckmüller bereits mit der OTH. „Die Hochschule stellt ihre Räumlichkeiten und Technik für Lehreinheiten zu Verfügung – quasi ein innovativer Brauort“, erläuterte Gremiumsmitglied Anton Bruckmüller. OTH-Präsident Prof. Dr. Clemens Bulitta bestätigte: „Wir wollen mit Unternehmen aus der Region in den Austausch kommen und haben genügend Formate, die das auch ermöglichen.“

Bandbreite von KI nutzen

Das Thema Künstliche Intelligenz ist dabei in aller Munde und treibt Wirtschaft und Wissenschaft gleichermaßen um. Ob Standardsoftware wie Chat-GPT oder die Optimierung von Machine Learning: Die Bandbreite der Nutzung von KI ist nahezu grenzenlos. „Wichtig ist, dass eine Kompetenzstelle wie die OTH Ordnung in das Thema bringt und das Know-how aus der Wissenschaft in die Unternehmen bringt“, so Herding.
Mit dem Innovations- und Kompetenzzentrum KI (IKKI) wurde ein solches Instrument an der OTH ins Leben gerufen. In Form von Forschungsprojekten oder Abschlussarbeiten werden zum Beispiel Anwendungen im Qualitätsmanagement, der Bildverarbeitung oder Chatbots auf Basis von Firmenressourcen umgesetzt. Prof. Dr.-Ing. Ulrich Schäfer, Leiter des IKKI, appellierte an die Betriebe, ihre KI-Anwendungsideen an das Kompetenzzentrum zu melden, um gemeinsame Lösungen zu erarbeiten.
„Viele Unternehmen setzen KI bereits ein. Die Herausforderung bleibt, herauszufinden, was zum Unternehmen passt. Vor allem gilt es, das Lernen voneinander beziehungsweise erste Schritte zu organisieren“, so Herding. „Hier wollen IHK sowie OTH ansetzen und Informationen bereitstellen, um Unternehmen – unabhängig der Größe – den Einstieg in das Thema KI zu erleichtern.“
(08.07.2024)