Pressemeldung

Urlaub daheim im Trend

Nach der Talfahrt der letzten Jahre geht es für die Tourismusbranche wieder bergauf. Viele Unternehmen haben investiert und Prozesse zukunftsfähig aufgestellt. Gute Voraussetzungen eigentlich – wären da nicht der Fachkräftemangel, eine überbordende Bürokratie und die unsicheren wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen.
„2024 wird voraussichtlich ein angespanntes Jahr für die Branche. Die Unsicherheit in vielen Bereichen hemmt nicht nur die Betriebe in ihren Planungen – auch bei den Gästen ist sie zu spüren“, betonte Kathrin Fuchshuber in der konstituierenden Sitzung des Tourismusausschusses der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim. Die Geschäftsführerin des Altstadt Quartiers Münchner Hof in Regensburg wurde einstimmig als Vorsitzende gewählt. Unterstützt wird sie von ihrem Stellvertreter Thomas Auerbach, Geschäftsführer der Hotel Wolfringmühle GmbH in Fensterbach.

Mit Regionalität punkten

Zahlreiche Gäste planen – mit Blick auf Inflation und gestiegene Preise – aktuell nur einen Haupturlaub im Jahr. Weitere Aufenthalte werden ganz gestrichen oder verkürzt. Dennoch gebe es auch positive Nachrichten, sagte Thomas Auerbach: „Die Corona-Pandemie hat dem Heimaturlaub nochmals einen kräftigen Schub verpasst.“ Ostbayern punkte mit Regionalität und Nachhaltigkeit. Jetzt gelte es, diese Vorteile zu nutzen und die Tourismusregion – vor allem auch im ländlichen Bereich – weiter voranzubringen.
2023 lagen die touristischen Zahlen zwar höher als im Vorjahr, jedoch blieben sie in ländlichen Regionen hinter 2019 zurück. Die Städte in Ostbayern, allen voran Regensburg, verzeichneten hohe Zuwächse. So hatte der Bayerische Wald im Vergleich zu 2019 bei den Übernachtungszahlen einen Verlust von 8,5 Prozent – die Stadt Regensburg hingegen ein Plus von 15,8 Prozent. Ein Wermutstropfen: In der Domstadt liegt die Bettenauslastung aufgrund der insgesamt gestiegenen Bettenkapazität in der Hotellerie noch etwa sechs Prozent unter dem Jahr 2019.

Wertschätzung für Querschnittsbranche

Der Tourismus ist eine klassische Querschnittsbranche. Viele Bereiche haben einen Anteil daran und profitieren davon, egal ob Gastgewerbe, Einzelhandel, Dienstleister, Zulieferfirmen, regionale Produzenten oder Handwerksbetriebe. Und nicht nur das: „Freizeiteinrichtungen, Bäder oder Wander- und Radwege sind nicht allein für Gäste da, sondern für die gesamte Bevölkerung vor Ort“, sagte Fuchshuber.
Die zahlreichen weichen Standortfaktoren, die der Tourismus generiere, müssten als Standortvorteil für Unternehmen sowie für die Gewinnung potenzieller Fachkräfte wahrgenommen und akzeptiert werden, so der Konsens. Dazu gehöre auch ein wertschätzender Preis für touristische Angebote. „Wir müssen die Tourismusfahne beständig hochhalten und die überregionale Vernetzung innerhalb unserer Tourismusregion vorantreiben“, appellierte Kathrin Fuchshuber.
Bedeutende Themen für die Zukunft seien dabei neben Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten vor allem ein massiver Abbau der Bürokratie. Diese habe auch im Tourismus mittlerweile Ausmaße erreicht, die ihresgleichen suche, bestätigte der stellvertretende Ausschussvorsitzende Auerbach. Darüber hinaus stehen der Einsatz von KI in Tourismusbetrieben, das Thema Fachkräfte und wie diese langfristig gehalten werden können sowie die gute Erreichbarkeit auch von weniger bekannten touristischen Zielen auf der Agenda des Ausschusses.

Der IHK-Tourismusausschuss

Insgesamt 37 Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Unternehmensvertreter aus den Bereichen Hotellerie, Gastronomie, Reiseveranstalter und touristisch orientierte Dienstleistungen sind für die aktuelle Wahlperiode bis 2028 im IHK-Tourismusausschuss aktiv. Der Ausschuss trifft sich regelmäßig und berät die IHK in Tourismusfragen. Daneben versteht er sich als Netzwerk für gemeinsame Projekte und den Erfahrungsaustausch.
(21.03.2024)