Pressemeldung

Damit die Firmen weiter in die Region investieren

Die regionalen Unternehmen stehen anhaltend unter Druck. „Herausforderungen wie Bürokratie, Energiekosten, Infrastrukturdefizite oder der Fachkräftemangel wurden von der Politik zu lange vernachlässigt“, sagte der Vizepräsident der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim Thomas Hanauer bei der Sitzung der IHK-Vollversammlung am Dienstagnachmittag bei der HORSCH Maschinen GmbH in Schwandorf.
Die Frage, wie die Investitionen in die Region in schwierigen Zeiten dennoch gelingen können und welche Anreize dafür nötig sind, zog sich als roter Faden durch die Diskussionen. Gastgeber Philipp Horsch legte die Hindernisse dar, mit denen der rund 3.300 Mitarbeiter starke, hochgradig internationalisierte und dennoch lokal fest verwurzelte Hersteller von innovativen Landmaschinen konfrontiert wird.

Technologie und Wirtschaft vernetzen

Ansiedlungspolitische Impulse erhofft sich die Bayerische Staatsregierung von der flächendeckenden Errichtung an Technologietransferzentren (TTZs). Schon vor rund einem Jahrzehnt entstanden im ländlichen Ostbayern die ersten Satelliten regionaler Hochschulen mit wirtschaftsrelevanten Angeboten in Lehre und Forschung. Einrichtungen wie der Technologiecampus in Cham mit mittlerweile 570 Studierenden aus 35 Nationen oder der Campus in Parsberg/Lupburg mit einem zukunftstechnologischen Forschungsfokus bieten die Blaupause. Jeder Landkreis im Freistaat soll mittelfristig solch eine Einrichtung bekommen.
Im Landkreis Schwandorf gab es 2023 den Kick-off für ein Kompetenzzentrum, welches den Fokus auf Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit legen soll. „Damit können wir vonseiten der Unternehmen bereits vorhandene Kompetenzen fördern“, zeigt sich der Vorsitzende des IHK-Gremiums Schwandorf Hubert Döpfer zuversichtlich. Angesiedelt werden soll das TTZ im projektierten interkommunalen Gewerbegebiet Schwandorf Mitte. Darüber hinaus erhofft sich Döpfer vom dort auch neu geplanten Gründerzentrum Impulse und hofft auf eine nicht allzu späte Realisierung der Planungen.

Wie es in Europa nach der EU-Wahl weitergeht

Der Politologe und Wahlforscher Jörg Siegmund von der Akademie für Politische Bildung in Tutzing warf den Blick auf Europa nach der EU-Wahl. Bei der Europawahl am 9. Juni setzte sich der Trend der spürbar höheren Wahlbeteiligung fort, die Wahlergebnisse bedeuteten jedoch einen Rechtsruck innerhalb des EU-Parlaments, betonte Siegmund. Dieser resultiere auch aus dem Umstand, dass bei Europawahlen die Stimmabgabe mitunter zum Protest gegen die nationale Politikgestaltung genutzt werde. Habe in der letzten Wahlperiode der Green Deal auf der politischen Agenda der EU-Kommission dominiert, so müsse diese nun mit Blick auf die neuen Mehrheitsverhältnisse im EU-Parlament weitere Themen, aus Sicht der Wirtschaft vor allem die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, in den Fokus rücken. Dabei gebe es die Chance, mit wechselnden politischen Mehrheiten Themen voranzubringen.
(25.07.2024)