sprachkurse-weltweit.de GmbH: Sprache verbindet

Im malerisch gelegenen Kallmünz, direkt neben der Kirche St. Michael am Fuße des Schlossbergs befindet sich die Zentrale eines weltweit agierenden Unternehmens. Das mit Kletterrosen und Wein bewachsene Gebäude ist die Heimat der sprachkurse-weltweit.de GmbH. Für die Geschäftsführerinnen Elke Weinlein und Susanne Seewald sowie Gründer Martin Mayer fühlt sich das Arbeiten hier oft wie Urlaub an. „Der Standort Kallmünz ist einfach schön, wir wollten nie woanders hin“, sagt Weinlein. „Außerdem ist unser Geschäftsmodell von überall aus möglich, da wir nur online unterwegs sind.“

Das siebenköpfige Team vermittelt Sprachkurse im Ausland, inklusive der professionellen Beratung der Kunden. „Unsere Dienstleistung ist der Sprachkurs, zu dem auch die Unterkunft und Freizeitaktivitäten der jeweiligen Sprachschule gehören. Wir sind kein Veranstalter – die An- und Abreise muss zum Beispiel vom Kunden selbst gebucht werden“, erklärt Seewald. Das Netzwerk an Sprachschulen, die mit dem Unternehmen eng zusammenarbeiten, ist mittlerweile auf mehr als 250 Schulen weltweit gewachsen – von Spanien und Großbritannien über Mexiko und die Insel La Réunion im Indischen Ozean bis hin zu Neuseeland. Mehr als 60.000 Erwachsenen und Kindern hat die Firma bis heute erfolgreich zu Sprachkursen im Ausland verholfen.

Angefangen hat die Reise von sprachkurseweltweit. de bereits im Jahr 1986. Martin Mayer gründete zusammen mit einem Kollegen die Sprachschule „Horizonte“ in Regensburg und erkannte schon früh, wie wichtig das Internet für eine gute Sichtbarkeit der Schule war. „Wenn man nicht gefunden wird, kann das Angebot noch so gut sein. Suchmaschinenoptimierung gab es ja damals noch nicht, also habe ich angefangen, mich mit dem Online- Thema selbst zu befassen“, sagt Mayer. Das Ergebnis war die Website sprachkurse-weltweit.de – ursprünglich gedacht als reine Link-Plattform, um die Sichtbarkeit der eigenen Sprachschule zu erhöhen.

„Eine spanische Sprachschule wollte dann für eine Verlinkung auf unserer Seite bezahlen. Beim Blick auf deren Homepage, die gelinde gesagt nicht sehr ansprechend war, kam die Idee auf, für Sprachschulen im Ausland zusätzlich zur Verlinkung deutschsprachige Websites anzubieten“, erzählt Mayer. Mit diesem Online-Konzept hatte Mayer aufs richtige Pferd gesetzt: In nur zwei Jahren konnte er den Umsatz der Sprachschule verdoppeln. Im Juli 2001 gründete er schließlich die Sprachreisevermittlung sprachkurse-weltweit.de. „Es gab nie etwas Gedrucktes, wir arbeiten bis heute ausschließlich online oder beraten telefonisch“, betont Mayer.

Mehr als 100 deutschsprachige Websites für ausländische Sprachschulen hat das Unternehmen bereits erstellt. „Jede Schule, die auf unserer Hauptseite vorgestellt und verlinkt ist, hat ebenfalls einen deutschsprachigen Online- Auftritt“, sagt Elke Weinlein, die bereits seit 2009 im Team ist und Englisch, Französisch, Spanisch sowie „ein wenig Italienisch“ spricht. Der Service und die Beratung von sprachkurseweltweit. de geht weit über die Online-Präsenz hinaus. Das Unternehmen zählt zu den wenigen unabhängigen Anbietern in Deutschland. „Für Kunden ist der Weg zu einem Sprachkurs im Ausland oft sehr diffus und undurchsichtig“, weiß Susanne Seewald. Sie ist seit 2012 im Unternehmen, hat lange Zeit Englisch und Deutsch als Fremdsprache unterrichtet und spricht fließend Englisch sowie Französisch. „Wir setzen auf maximale Transparenz bei unseren Angeboten und den Schulen, die wir in unser Portfolio aufnehmen. Das kommt schlussendlich unseren Kunden zugute“, betont sie.

Die Qualität der Schulen werde regelmäßig überprüft. Dabei hilft auch die Liebe zum Reisen, welche das Team eint. „Wenn wir selbst in Urlaub fahren, besuchen wir meistens eine der Sprachschulen vor Ort“, schmunzelt Weinlein. So könne man alle spezifischen Aspekte einer Schule kennenlernen. Auch Seewald hat die meisten Sprachschulen in Großbritannien schon besucht. Das Unternehmen arbeitet nur mit Schulen zusammen, die bestimmte Qualitätskriterien erfüllen und Mitglied bei nationalen und internationalen Verbänden wie beispielsweise dem International Association of Language Centres (IALC) sind. Sprachschulen werden dort regelmäßig geprüft und jährlich bewertet, um eine konstant hohe Unterrichtsqualität sicherzustellen und den Sprachschülern eine positive Erfahrung im Ausland zu bieten. Die Verbände bewerten aber auch die Vermittler. In diesem Jahr wurde sprachkurse-weltweit.de von der IALC als „Elite Agent“ ausgezeichnet. „Weltweit tragen derzeit nur neun Agenturen diesen Titel. Das macht uns natürlich sehr stolz und zeigt uns, dass wir mit unserem Team gute Arbeit leisten. Zudem sehen uns die Sprachschulen als vertrauensvollen Partner“, betont Weinlein.

Das Unternehmen bietet unter anderem Kurse für die Sprachen Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Griechisch, Türkisch, Russisch oder Mandarin an. Die Kunden des Sprachreisevermittlers sind dabei bunt gemischt. Die Kurse seien teils schon für Kinder ab vier Jahren ausgelegt, natürlich in Begleitung ihrer Eltern. „Unsere älteste Kundin war 86 Jahre alt“, sagt Weinlein. 80 Prozent reisen allein, der durchschnittliche Aufenthalt ist zwei bis drei Wochen. „Natürlich gibt es auch Sprachkurse, die nur eine Woche dauern. Wir empfehlen aber in der Regel zwei Wochen, dann kann das Gelernte einfach intensiver verarbeitet werden“, sagt Seewald.

Die Angebote der Schulen seien dabei sehr individuell – von der Singlereise, dem fachspezifischen Kurs im Medizinbereich bis hin zum Premiumsektor für Führungskräfte. „Im Business-Bereich geht es dabei nicht zwingend um das Fachliche, sondern darum, auch Small Talk in der jeweiligen Sprache zu lernen“, weiß die Geschäftsführerin. Zudem werden Hypnose bei Sprechblockaden, Yoga- und Wellnesseinheiten oder wie bei einer Sprachschule auf Hawaii Ukulele-Sessions angeboten. Auch das Thema Nachhaltigkeit spiele eine immer größere Rolle: „Eine Sprachschule in Madrid gewährt zum Beispiel zehn Prozent Rabatt, wenn Schülerinnen und Schüler mit dem Zug anreisen, anstatt zu fliegen“, erzählt Weinlein.

Nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie, die Schulen und Agenturen sehr zugesetzt hat, wurden viele kreative Konzepte entwickelt. „Der reine Online-Unterricht während Corona hat sich nicht durchgesetzt. Die Menschen wollen einfach reisen – und um eine Sprache zu lernen, muss man raus aus der eigenen Komfortzone“, zeigt sich Seewald sicher. Gastfamilien oder klimatische Bedingungen können ein Abenteuer sein, dennoch sei die Beschwerdequote in der Branche äußerst gering. „Die meisten Kunden sind sehr nett und hoffen einfach auf ein schönes Erlebnis. Die Sprache verbindet dabei, es entstehen oft internationale Freundschaften“, betont Weinlein. Für die Zukunft sehen sich die Geschäftsführerinnen und Gründer Martin Mayer gut aufgestellt. Trotz unvorhersehbarer Entwicklungen wie dem Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf die Branche habe das Unternehmen seine optimale Nische gefunden.

Autorin: Ramona Bayreuther