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Konjunkturbericht Branchen Jahresbeginn 2024

J: Jahresbeginn, F: Frühjahr, H: Herbst

Bauwirtschaft

IHK-Konjunkturklimaindikator: 101,7 Punkte (→)
  • Anteil der Betriebe mit voller Kapazitätsauslastung sinkt gegenüber Vorjahresumfrage von 65 auf 52 Prozent
  • Ein Fünftel von fehlender Nachfrage erheblich getroffen. Auftragseinbrüche vor allem im Hochbau mit Schwerpunkt Wohnungsbau, Tiefbau durch Infrastrukturprojekte noch gestützt
  • Branche divergiert: 26 Prozent mit schlechter Liquiditätslage, 74 Prozent ohne Finanzbedarf
  • Frühjahrsaufschwung gedämpft: Auftragsbestand bei einem Drittel kleiner als saisonal üblich. Saisoneffekt lässt Erwartungskurve mäßig steigen
  • Branche kämpft mit höheren Maut-, Material- und Arbeitskosten. Ein Drittel kann diese an Kunden weitergeben


Dienstleistungen für Unternehmen

IHK-Konjunkturklimaindikator: 113,5 Punkte (↑)
  • Geschäftslage bei Beratungsdienstleistungen überdurchschnittlich positiv: Anzeichen für Beratungsbedarf aufgrund von Gesetzesänderungen, Bürokratie und Änderungen bei Förderungen
  • 90 Prozent mit zufriedenstellendem Liquiditätsstatus
  • Logistik: sinkendes Transportvolumen trifft auf steigende CO2- und Maut-Preise
  • Erstmals einzige Branche mit Risikofaktor „Fachkräftemangel“ an erster Stelle
  • Investitionsneigung nicht euphorisch, aber positive Geschäftslage lässt 74 Prozent Budget v.a. für Ersatzbedarf und Umweltschutzmaßnahmen einstellen. Erweiterungsabsichten leicht rückläufig
  • Geteilte Umsatzerwartungen: wenig Impulse aus heimischem Markt, Hoffnungen liegen auf ansteigenden EU- und USA-Aufträgen


Handel

IHK-Konjunkturklimaindikator: 84,0 Punkte (→)
  • Schwacher Aufwärtstrend bei Geschäftslage. 49 Prozent des Einzelhandels melden gestiegenen Umsatz, 29 Prozent mit Rückgang
  • Kaufzurückhaltung: Inlandsumsatz im Großhandel sinkt deutlich
  • Eingeschränkte Warenverfügbarkeit bei 28 Prozent anhaltendes Thema
  • Vorsichtiges Bestellverhalten im Einzelhandel: Fast ein Drittel mit kleineren Warenbeständen als saisonüblich
  • Jedes zehnte Unternehmen mit Einschränkungen in der Liquidität
  • 23 Prozent planen Kostenerhöhungen vollständig an Kunden weiterzugeben, 57 Prozent reichen teilweise über die Preise weiter


Industrie

IHK-Konjunkturklimaindikator: 100,0 Punkte (↓)
  • Inländisches Auftragsvolumen bei kurzlebigen Gütern auf niedrigerem Niveau als während Corona-Krise
  • 83 Prozent der Investitionsgüter-Hersteller mit hohem Auftragsbestand
  • Lieferkettenproblematik bei einem Fünftel noch teilweise spürbar. Aktuell keine Verschärfung durch globale Entwicklungen (z.B. Stillstand Suezkanal) erkennbar
  • OEMs im internationalen Preiswettbewerb vor allem durch Energiepreise und Bürokratie im Nachteil
  • 50 Prozent durch fehlendes Personal eingeschränkt. Insgesamt sinken Beschäftigungsabsichten, Saldo erstmals seit 2021 wieder negativ
  • Antworten zu Risikofaktor „Inlandsnachfrage“ steigen um 15 Prozentpunkte


Tourismus

IHK-Konjunkturklimaindikator: 83,2 Punkte (↓)
  • Beherbergungsgewerbe mit saisonal üblichen Angaben zur Geschäftslage: Ein Drittel mit Umsätzen voll zufrieden
  • Reiselaune ungetrübt: Reiseveranstalter melden gestiegene Umsätze mit Urlaubsreisenden und Tagestouristen
  • Hotels und Gaststätten: Anteil der Betriebe mit erheblichen Einschränkungen wegen Personalmangel sinkt von 43 auf 29 Prozent. Einstellungsbereitschaft bleibt hoch
  • Höchster Branchenanteil an betroffenen Betrieben durch Preissteigerungen bei Wareneinkauf
  • Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung in der Gastronomie: 92 Prozent steigern Preise für Speisen
  • Branchenaussichten: wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen steigen als Risikofaktor von 41 auf 74 Prozent der Antworten. Acht Prozent erwarten Verbesserung der Geschäftslage – Pessimismus vorherrschend