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Konjunkturbericht Branchen Frühjahr 2024


J: Jahresbeginn, F: Frühjahr, H: Herbst

Bauwirtschaft

IHK-Konjunkturklimaindikator: 120 Punkte (↑)
  • 88 Prozent mit gesunkenem Auftragsvolumen im Wohnungsbau; Tiefbau legt erneut zu
  • Wohnungsbauunternehmen nun vermehrt in Gewerbe- und Sanierungsbau tätig: Konkurrenz steigt
  • Rückmeldungen zu restriktiveren Kreditvergabe bei Projektentwicklung und Gewerbebau plus strengeren Wirtschaftlichkeitsprüfungen
  • Unsichere Fördermittel-Situation bremst Neuprojekte
  • Material- und Kraftstoffpreisentwicklung bleibt bei 77 Prozent das TOP-1-Risiko
  • Neun von zehn Baubetrieben gehen von unveränderter Geschäftslage in den nächsten Monaten aus. Impulse aus öffentlichem Bausektor nehmen wieder zu

Dienstleistungen für Unternehmen

 IHK-Konjunkturklimaindikator: 120,5 Punkte (↑)
  • Geschäftslagekurve bleibt mit 49 Prozent „Gut“-Meldungen insgesamt auf hohem Niveau, unternehmensnahe Dienstleister melden leichte Auftragsrückgänge
  • Transportgewerbe: Beförderungsvolumen durch Produktionsrückgänge rückläufig, Arbeitskräftemangel entschärft sich vorübergehend; Busfahrermangel bleibt
  • Internationaler Wettbewerb steigt, fehlende Planbarkeit für die nächsten Monate
  • Nachweis- und Dokumentationspflichten mit Antwortanteil 84 Prozent als größte Bürokratiebelastung
  • Auslastungserwartungen und Motive für Investitionen in Kapazitätserweiterungen steigen; vor allem Energieversorger, Planer und Energie-Dienstleister mit überdurchschnittlichen Investitionsabsichten
  • Beste Branchenbewertung beim Thema Fremdkapitalzugang

Handel

 IHK-Konjunkturklimaindikator: 91,3 Punkte (↑)
  • 37 Prozent im Einzelhandel und 14 Prozent im Großhandel mit guter Geschäftslage
  • Möbelhandel infolge verminderter Bautätigkeiten rückläufig
  • Gemengelage von Kostendruck, Personalmangel und geschwächter Konjunktur: Betriebe behalten Konsolidierung und Kosten streng im Blick
  • Preisspirale bei Einkaufspreisen von Waren und Rohstoffen gestoppt; deutlicher Rückgang seit Peak im Herbst 2022
  • Sinkende Beschäftigungsabsichten bei steigenden Personalkosten
  • Reallohnsteigerungen der Kunden kommen noch nicht im Handel an
  • 60 Prozent prognostizieren unveränderte Geschäftslage in den nächsten zwölf Monaten; Großhandel setzt auf Online- und Auslandsgeschäft

Industrie

 IHK-Konjunkturklimaindikator: 96,7 Punkte (→)
  • 23 Prozent mit guter Geschäftslage; Investitionsgüterproduzenten mit schlechtester Geschäftslage seit 2010
  • Auftragsbestand bei 58 Prozent zu klein; 19 Prozent mit Vollauslastung. Elektroindustrie mit Beruhigung nach Wachstum
  • Ein Fünftel von Forderungsausfällen durch Insolvenzen von Kunden oder Lieferanten betroffen
  • Kombination aus Wettbewerbsdruck, Preissensibilität und mangelnder Nachfrage: Lagerbestand an Fertigwaren bei 23 Prozent überdurchschnittlich
  • Trotz Entspannung der Lieferkettenstörungen: Rohstoffpreise bleiben hoch; Betriebe sprechen von „künstlicher Inflation“
  • Rückgänge in Baubranche schlagen auf Produktion langlebiger Wirtschaftsgüter durch
  • Risikofaktoren „Inlandsnachfrage“ und „wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen“ steigen erneut auf jeweils 66 Prozent der Mehrfachantworten

Tourismusgewerbe

 IHK-Konjunkturklimaindikator: 94,5 Punkte (↑)
  • Regionale Touristenankünfte steigen und führen bei einem Viertel zu Umsatzwachstum
  • Durchschnittliche Auslastung in Hotel und Gastronomie bei 54 Prozent
  • Konjunkturindikator Geschäftsreisenden: Einnahmen in diesem Segment sinken zum zweiten Mal in Folge
  • Beherbergungsgewerbe meldet endgültige Normalisierung nach Corona; unteres Hotellerie-Segment schrumpft
  • Nach deutlichen Preissteigerungen aufgrund MwSt-Erhöhung: Anteil der Unternehmen mit Absicht zur Preiserhöhung sinkt um 53 Punkte auf 38 Prozent
  • 26 Prozent der Gastronomiebetriebe erwarten nach Durststrecke steigende Umsätze
  • Reisebranche: überregionale Preise 2024/25 sind kalkuliert, Urlaubspreise stabilisieren sich
  • Busunternehmen müssen gestiegene Energiekosten weitergeben; Kritik an ÖPNV-Vergütung steigt

IHK-Konjunkturklimaindikator

Der IHK-Konjunkturklimaindikator wird als geometrisches Mittel der Salden der Lagebeurteilung und der Erwartungen gebildet.