Fachkräfte sichern
- Neuordnung der HOGA-Berufsbilder soll Nachwuchs begeistern
- Karriere Well Done
- Das Lebensgefühl Ausbildung
- Positiver Trend zum Start ins Ausbildungsjahr
- Ostbayerns Beste in der Aus- und Weiterbildung
- Großes Engagement für die berufliche Bildung
- Mehrwert für die Mitarbeiter
- Bildung, Forschung und Wirtschaft grenzenlos vernetzen
Neuordnung der HOGA-Berufsbilder soll Nachwuchs begeistern
Informierten über die weitreichende Neuordnung der HOGA-Ausbildungsberufe (v.l.): Catherine Karanja, Referentin Berufsbildung und Fachkräftesicherung des DEHOGA Bayern, Susanne Droux, Geschäftsführerin Berufsbildung und Fachkräftesicherung des DEHOGA Bayern, Manuela Heizler, Ausbildungsbotschafterin DEHOGA Bayern für den Landkreis Cham, IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes und IHK-Tourismusreferentin Silke Auer
© Ramona Bayreuther
Egal ob Gastgewerbe, Einzelhandel, Dienstleister oder regionale Produzenten und Handwerksbetriebe – „es gibt kaum einen Wirtschaftsbereich, der nicht vom erfolgreichen Tourismus in der Region profitiert.“ Zu Unrecht kämpfe der Tourismus als Arbeitgeber noch allzu oft mit einem schlechten Ruf. Die Neuordnung der Ausbildungsberufe, die der DEHOGA-Verband und die IHKs vorangetrieben haben, macht die Branche mit hervorragenden Karriere- und Qualifikationsmöglichkeiten für junge Menschen attraktiv. Ende 2023 waren im IHK-Bezirk in sieben Ausbildungsberufen im Gastgewerbe rund 600 Auszubildende registriert.
Karriere Well Done
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes (l.) und Starkoch Ludwig „Lucki“ Maurer kochten Steak-Tatar. Der Koch gab beim Event „Karriere – Well Done“ viele Tipps für eine gelungene Karriere – und das perfekte Steak.
© Ramona Bayreuther
Mit seinem Werdegang möchte der Koch andere motivieren. „Auch wenn du kein Einser-Abitur hast, sondern den Quali nur mit Ach und Krach schaffst, hast du die Möglichkeit, die ganze Welt zu sehen, erfolgreich zu werden und ein Unternehmen zu führen“, betonte Maurer und fügte hinzu, sich stetig weiterzubilden, ist wichtig, um nicht auf der Stelle zu treten und nicht die Lust und den Spaß an der Arbeit zu verlieren.
Das Lebensgefühl Ausbildung
Die Vorsitzenden des Berufsbildungsausschusses der IHK, Alexander Schmid (M.) und Michael Mändl (r.), sowie stellv. IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Weber präsentieren den Aufkleber für Ausbildungsbetriebe zur Bundeskampagne mit dem Slogan „Hier #könnenlernen“.
© Antonia Küpferling
Eine Ausbildung bietet unzählige Karrierechancen. Gleichzeitig suchen viele Unternehmen händeringend nach qualifiziertem Nachwuchs. Unter dem Motto „Jetzt #könnenlernen“ wollen die IHKs die Vorteile der Ausbildung zeigen. „Die Kampagne lädt Schülerinnen und Schüler, aber auch junge Menschen, die umsteigen wollen oder ein Studium abgebrochen haben, ein, in das Lebensgefühl Ausbildung einzutauchen“, erklärte der stellv. IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Weber zum Start der Kampagne am 9. März. Herzstück sind die Erlebnisse von neun Azubis. Sie berichten in den sozialen Medien über Erfahrungen bei der Ausbildungssuche, teilen Tipps und Tricks für den Berufseinstieg und erzählen aus ihrem Leben neben der Ausbildung. Die positive Botschaft: Ausbildung macht mehr aus uns! Die Social-Media-Kanäle sollen eine zentrale Anlaufstelle für die Generation Z sein, die sich Gedanken um ihre Zukunft macht. Daneben planten die IHKs zahlreiche regionale Aktionen zum Ausbildungsstart wie etwa Beratungsangebote oder die Präsenz auf Azubi-Messen.
„Die IHKs wollen den jungen Menschen in Deutschland zeigen, dass Ausbildung und Azubis nie wertvoller waren als heute“, sagte IHK-Vize Peter Weber. Ziel ist es, ein neues Bewusstsein für das Thema Ausbildung zu schaffen und so dabei zu helfen, Betriebe und den Fachkräftenachwuchs zusammenzubringen.
Positiver Trend zum Start ins Ausbildungsjahr
Präsentierten die aktuellen Zahlen zum Ausbildungsstart 2023: Ralf Kohl (l.), IHK-Bereichsleiter Berufliche Ausbildung, und Hans Schmidt, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz.
Für Unternehmen bleibt die Situation auf dem Ausbildungsmarkt angespannt. Es gibt weiterhin deutlich mehr Ausbildungsplätze als Bewerber. Das zeigt auch die DIHK-Ausbildungsumfrage 2023: Demnach findet deutschlandweit inzwischen fast jeder zweite IHK-Ausbildungsbetrieb nicht mehr ausreichend Auszubildende, um alle Lehrstellen zu besetzen. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig. Allen voran zeigen sich die Auswirkungen des demografischen Wandels: Deutschlandweit gab es im Jahr 2023 rund 100.000 Schulabgängerinnen und Schulabgänger weniger als noch vor zehn Jahren. Dazu kommt der seit Jahren ungebrochene Trend zum Studium. Auch die mangelnde berufliche Orientierung ist ein großes Problem für den Ausbildungsmarkt. Um dem entgegenzuwirken und noch mehr junge Menschen für eine berufliche Ausbildung in Industrie, Handel und Dienstleistungen zu begeistern, haben die IHKs im Frühjahr ihre erste große deutschlandweite Ausbildungs-Kampagne gestartet. Mit der Offensive „Jetzt #könnenlernen – Ausbildung macht mehr aus uns“ werben die IHKs für die duale Ausbildung.
Ostbayerns Beste in der Aus- und Weiterbildung
IHK-Präsident Michael Matt und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes ehrten die bayernweit besten Absolventen der IHK-Ausbildung aus dem Jahr 2023.
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Fast 5.000 junge Menschen aus der Oberpfalz und dem Landkreis Kelheim haben im Jahr 2023 ihre Karriere in kaufmännischen und technischen Berufen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen begonnen. „Alles spricht dafür, dass eine Wende eingetreten ist und sich der Ausbildungsmarkt mit weiterem Wachstum stabilisieren kann“, zeigte sich Matt erfreut. Trotzdem bleibt das Thema Fachkräftesicherung eine entscheidende strategische Herausforderung für die Gesellschaft. Der IHK-Präsident appellierte deshalb an die Unternehmen, in ihren Ausbildungsbemühungen nicht nachzulassen und die Qualifizierung junger Nachwuchskräfte aktiv zu fördern.
Großes Engagement für die berufliche Bildung
IHK-Vizepräsidentin Rita Högl (l.) und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes (r.) zeichneten unter anderem (v.l.) Bernhard Schmid, Wolfgang Mages, Günter Schubert, Karl-Heinz Meyer, Richard Fürst und Andreas Götz mit dem Goldenen Ehrenbrief für mehr als 30 Jahre ehrenamtliches Engagement aus.
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Die Prüferinnen und Prüfer im IHK-Prüfungsausschuss ermitteln und bewerten gemeinsam die Prüfungsleistung und sichern so die Qualität der Aus- und Weiterbildung. IHK-Vize Högl dankte daher auch den Unternehmern und Direktoren der Berufsschulen dafür, dass sie die Prüfenden für ihr Ehrenamt freistellen und somit in vielen Fällen die Prüfertätigkeit erst ermöglichen.
Mehrwert für die Mitarbeiter
Preisträger und Jurymitglieder beim Personalmanagement-Award 2023 der IHK.
© Peter Burdack
Beim Hotel Bayerwaldhof mit Hoteldirektor Alfons Weiß überzeugte das umfassende Personalkonzept des Hotels, das Maßnahmen in den Bereichen Recruiting, Mitarbeiterbindung, Personalentwicklung, betriebliches Gesundheitsmanagement und Familienfreundlichkeit beinhaltet und unter dem Titel „Mideinand“ als Arbeitgebermarke nach innen und außen wirke.
Die Josef Rädlinger Unternehmensgruppe etablierte ein komfortables Arbeitsumfeld mit den Bausteinen Sicherheit, Gesundheit, Fitness und Ernährung. Zentraler Aspekt ist eine gesunde und preiswerte Mittagsverpflegung für alle: eine Kantine am Firmenstandort, die die Produkte aus dem eigenen ökologisch bewirtschafteten Obst- und Gemüsegarten bezieht, und firmeneigene Foodtrucks auf den Baustellen. Ein zweiter Aspekt des Personalkonzepts war die firmeneigene Verkehrsakademie.
Die Gerresheimer Regensburg GmbH, vertreten durch Nicole Heimann und Axel Süß, wurde wegen des weltweiten Azubi-Austauschprogramms gewürdigt. Mit dem Programm zur fachlichen und persönlichen Weiterbildung durch praktische Erfahrungen im Ausland ermöglicht das Unternehmen Auszubildenden und dual Studierenden niederschwellig den Zugang zu ersten Auslandseinsätzen und wirbt damit gleichzeitig für eine Ausbildung in der Unternehmensgruppe.
Bildung, Forschung und Wirtschaft grenzenlos vernetzen
Die Universitäten und Hochschulen in Ostbayern und Westböhmen wollen im Verbund mit der Wirtschaft eine gemeinsame Bildungs- und Technologieregion aufbauen. Ein Treffen in Pilsen gab Ende Oktober den Startschuss. Die Einführung von Double Degrees – doppelte Studienabschlüsse – soll die gemeinsame Region auch für auswärtige Studierende attraktiv machen. Gastgeber und Rektor der Westböhmischen Universität Prof. Miroslav Lávička hob hierbei die Bedeutung englischsprachiger Studiengänge hervor. Anders als in Bayern würden in Tschechien Studiengebühren erhoben, wenn ein Studiengang nicht in der Landessprache durchgeführt wird. Das sei vor allem im Wettbewerb um junge Menschen aus anderen EU-Ländern ein Standortnachteil, den es zu beheben gelte. Neben der Bildungskooperation stuften die Teilnehmenden das Potenzial zur gemeinsamen Nutzung von Ressourcen in Forschung und Entwicklung zwischen den Hochschulen Ostbayerns und Westböhmens als hoch ein. Wie deutsche Wirtschaft und tschechische Wissenschaft bereits erfolgreich zusammengewachsen sind, das zeigte sich bei einem anschließenden Betriebsbesuch bei ZF Engineering in Pilsen. Geschäftsführer Dr. Mathias Eickhoff führte vor Augen, wie sehr sein Unternehmen von der Kooperation mit der Westböhmischen Universität beim Technologietransfer und bei der Fachkräftegewinnung profitiert. Über 900 Entwicklerinnen und Entwickler sind für ZF am Standort in Pilsen tätig.