Weiterbildung

Leistungsübersicht IHK-Weiterbildungsprüfungen

IHK-geprüft ist ein Markenzeichen. Viele Absolventen mit IHK-Weiterbildungsabschlüssen schaffen den Sprung in die mittlere Führungsebene. Sie machen „Karriere mit Lehre“ über die Kombination Berufspraxis und kontinuierliches Weiterlernen. Dieser Weg gewährleistet auch ein hohes Maß an Arbeitsplatzsicherheit. Nur wenige der IHK-Absolventen sind ohne Job. Die Qualität und den Wert einer IHK-Prüfung zu sichern, verlangt einen hohen Aufwand hinsichtlich Personal, Organisation und Abwicklung, der Kosten verursacht.
Diese Zusammenstellung informiert über den Prüfungsprozess und macht transparent, welche Leistungen dabei erbracht werden.
1. Zulassung zur Prüfung
Im Zulassungsverfahren wird anhand der eingereichten Unterlagen geprüft, ob der Antragsteller, die von der einschlägigen Prüfungsordnung aufgestellten Zulassungsvoraussetzungen erfüllt. In Zweifelsfällen wird der Zulassungsausschuss (mindestens 3 Prüfer) hinzugezogen. Die Prüfungsbewerber erhalten über das Ergebnis einen Bescheid.
2. Anmeldung und Ladung zur Prüfung
Nach Eingang des Anmeldeformulars erfolgt die Zuordnung und Registrierung der Teilnehmer. Der Teilnehmer erhält verschiedene Informationen zugeschickt. Ein Gebührenbescheid wird erstellt und es erfolgt die Ladung zur Prüfung.
3. Prüfungsaufgaben
Prüfungsaufgaben sollen fair und praxisorientiert sein. Deswegen werden für die Aufgabenerstellung zahlreiche Experten benötigt. Das Verfahren ist gleichermaßen anspruchsvoll und aufwändig. Zu den Aufgaben sind Lösungshinweise und ein Bewertungsschema zu entwickeln.
4. Schriftliche Prüfung
Der erforderliche organisatorische Vorbereitungsaufwand wird von den IHK-Sachbearbeitern geleistet. Geeignete, in der Regel sehr große Räume, müssen bereitgestellt bzw. angemietet und prüfungsgerecht vorbereitet werden. Die Aufsicht übernehmen IHK-Prüfer.
5. Korrektur
Es erfolgen unabhängig die Erst- und Zweitkorrektur der schriftlichen Prüfung durch zwei Prüfer. Der Zeitaufwand für jede Korrektur ist pro Teilnehmer beinahe so hoch wie die Prüfungsdauer selbst.
6. Projektarbeit
Eine Projektarbeit gibt es bisher nur bei einigen Abschlüssen. In der Regel erstellt die IHK einen kostenlosen Leitfaden mit detaillierten Hinweisen zur Erstellung der Projektarbeit. Der Prüfungsausschuss legt in einer Sitzung das Thema der Projektarbeit fest, nachdem er die Vorschläge der Teilnehmer geprüft und ggf. konkretisiert hat. Die zwei unabhängigen Bewertungen der Projektarbeit inklusive Vorbereitung auf das Fachgespräch erfordern einen Aufwand von jeweils 4 bis 10 Stunden.
7. Mündliche Prüfung / Fachgespräch
Die Termin- und Raumkoordination erfordert einen hohen organisatorischen Aufwand. Für die Abnahme und Bewertung sind mindestens 3 qualifizierte Prüfer nötig. Eine Bedingung ist die zeitliche Verfügbarkeit der Prüfer. Außerdem muss ihr fachliches Profil die Thematik abdecken.
8. Auswertung, Dokumentation, Archivierung
Die Prüfungssachbearbeiter fassen am Ende des Prüfungsprozesses die Ergebnisse zusammen, erstellen die Zeugnisse, Meisterbriefe usw. und versenden die Dokumente. Nach Abschluss der Prüfung kann jeder Teilnehmer Einsicht in seine Prüfungsarbeit nehmen. Es erfolgt eine statistische Auswertung der Ergebnisse. Die wichtigsten Unterlagen werden mindestens 10 Jahre archiviert, um Nachfragen beantworten oder Zweitschriften der Dokumente ausstellen zu können.
9. Serviceleistungen
Die Mitarbeiterinnen und die Mitarbeiter der IHK geben zahlreiche Auskünfte und leisten qualifizierte Beratung zu allen Fragen rund um die Prüfung. Die erfolgreichen Absolventen werden zu einer der 2 jährlich stattfindenden Meisterfeiern eingeladen. Für die etwa 1.500 Prüfer im Weiterbildungsbereich organisiert die IHK regelmäßig zahlreiche Trainings, Workshops, Besprechungen sowie Prüfertage.
10. Zur Prüfertätigkeit
Die IHK-Prüfer erbringen ihre Leistung ehrenamtlich. Sie investieren viel Zeit und engagieren sich mit hohem Interesse und viel Idealismus. Im Bereich der Weiterbildungsprüfungen fallen dadurch pro Jahr deutlich mehr als 50.000 Stunden an. Die Prüfer erhalten hierfür eine eher geringe Entschädigung sowie Ersatz für einige Kosten, zum Beispiel Kilometergeld.
Insgesamt übersteigen die Kosten für Prüfer, IHK-Mitarbeiter, nötige Materialien, Räume und Büros die erzielten Einnahmen aus Prüfungsgebühren sehr deutlich. Die Differenz deckt die Industrie- und Handelskammer aus den Beiträgen, die von den IHK- Mitgliedsunternehmen geleistet werden.