Russland-Ukraine-Krieg

Zahlen, Fakten und politische Forderungen

Die Auswirkungen des Krieges sind für die deutsche Wirtschaft bereits jetzt deutlich spürbar. Die Ukraine, Russland und Belarus sind für das Land Brandenburg wichtige Handelspartner. Hier erfahren Sie Details zu den jeweiligen Volumina in Im- und Export, zu den Auswirkungen des Ukraine-Krieges und zu politischen Forderungen. 

Zahlen und Fakten

Die Ukraine – die Kornkammer Europas – hatte im Jahr 2021 mit einem Export-Zuwachs gegenüber dem Vorjahr um fast 70 Prozent und steigenden Einfuhren um 86 Prozent an Bedeutung gewonnen. Auch mit der Republik Belarus gab es ebenfalls Zuwächse.
Im Jahr 2021 gab es Exporte von Brandenburger Unternehmen im Wert von 307 Millionen Euro in die drei Zielmärkte Russland, Ukraine und Belarus in den Branchen Maschinenbau, Gummi und Kunststoff, Nahrungs- und Futtermittel sowie Landwirtschaft und Kraftfahrzeugbau und -zulieferung. Einfuhren im Wert von rund 4,1 Milliarden Euro betrafen vor allem die so wichtigen Öl- und Gaslieferungen.
Aufgeschlüsselt heißt das: Allein in die Ukraine exportierte Brandenburg im Jahr 2021 Waren im Wert von 114 Millionen Euro und importierte von dort für 160 Millionen Euro. Nach Russland gingen Ausfuhren im Wert von knapp 183 Millionen Euro und es kamen Einfuhren in Höhe von ca. 2,615 Milliarden Euro für zumeist Rohstoffe wie Öl und Erdgas (98 Prozent).

Auswirkungen des Ukraine-Krieges

Die regionale Wirtschaft ist angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine in größter Sorge. Acht von zehn Brandenburger Betrieben spüren die Folgen des Krieges. Das ist das Ergebnis aus einer IHK-Blitzumfrage. Rund 16 Prozent der Unternehmen berichten von einer direkten Beeinträchtigung ihrer Geschäfte durch Sanktionen und Gegensanktionen. Weitere zwei Drittel spüren indirekte Auswirkungen wie steigende Preise und Störungen in der Lieferkette.
Durch den Krieg in der Ukraine hat sich die Situation in vielen Unternehmen dramatisch verschärft. Jedes zweite Unternehmen steht laut DIHK-Umfrage vor der Herausforderung steigender Kosten, die kaum aufzufangen ist. Ihre Möglichkeiten, Auswege zu finden, bewerten knapp zwei Drittel der Unternehmen als ausgeschöpft. Fast 90 Prozent der Brandenburger Unternehmen geben an, dass sie die Belastung insbesondere bei den steigenden Energiekosten spüren oder sie mit einer solchen Entwicklung rechnen. Auch höhere Preise für Rohstoffe und Vorleistungen bereiten zwei Dritteln der Betriebe Kopfzerbrechen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen berichtet von Störungen in der Lieferkette und der Logistik. Deshalb richtet die Brandenburger Wirtschaft den Appell an die Politik, alles zu unternehmen, um den Frieden in Europa wieder herzustellen.
Pressemitteilungen dazu:

Resolution für Sofortmaßnahmen gegen hohe Strom- und Energiepreise

Seit Monaten bereits leiden brandenburgische Unternehmen unter dramatisch hohen Strom- und Energiepreisen. Dies hat sich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine erheblich verschärft, so dass nun Unternehmen zunehmend auch in ihrer Existenz bedroht sind.
Die Vollversammlung der IHK Potsdam schlug deshalb vor, Unternehmen in unverschuldeter wirtschaftlicher Schieflage – sei es durch hohe Energiepreise oder durch gekündigte Versorgungsverträge – kurzfristig durch zinsgünstige KfW-Kredite oder sogar direkte Notfallzahlungen zu unterstützen. Staatliche Auftraggeber sollten über Preisgleitklauseln in ihren Verträgen mit der regionalen Wirtschaft zumindest die riskanten Schwankungen im Energiepreissektor mittragen.