Service & Beratung
Konjunkturumfrage
Die IHK Potsdam befragt dreimal im Jahr die regionale Wirtschaft zur aktuellen konjunkturellen Lage und den Erwartungen für die künftige Entwicklung. Die Auswertungen erfolgen für die Gesamtwirtschaft sowie auch für einzelne Branchen. Die Rückmeldungen fließen in die bundesweite Auswertung des DIHK ein und dienen der Interessensvertretung der IHK gegenüber politischen Entscheidungsträgern.
Herbst-Konjunkturumfrage 2024: Talfahrt setzt sich fort
„Die Unternehmen im Kammerbezirk Potsdam befinden sich weiterhin in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Der Arbeits- und Fachkräftemangel und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen bremsen den Erfolg unserer Wirtschaft. Das zeigt auch der Geschäftsklimaindex*, welcher mit 94,2 Punkten weiterhin im negativen Bereich stagniert."
Dr. Manfred Wäsche, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Potsdam.
Dr. Manfred Wäsche, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Potsdam.
Aktuelle Lage: Geschäftsaussichten weiterhin trüb
Die Geschäftslage der Gesamtwirtschaft ist seit Jahresbeginn nahezu unverändert. Mit 11,7 Punkten befindet sich der Saldo aus guten und schlechten Bewertungen jedoch auf dem niedrigsten Wert seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020. In der Industrie wird die aktuelle Lage sogar so schlecht eingeschätzt wie zuletzt im Frühjahr 2013. Gleichzeitig ist nur rund jedes vierte Industrieunternehmen im Kammerbezirk mit der aktuellen Geschäftslage zufrieden – das ist ebenfalls ein neuer Tiefststand seit Herbst 2018.
Mit Blick auf die Geschäftserwartung hat sich der Anteil der Befragten, die von einer Verschlechterung der Geschäftslage ausgehen, um 5,6 Punkte auf 32,5 Prozent erhöht. Nur rund jedes zehnte Unternehmen geht hingegen von einer verbesserten Geschäftslage in den nächsten zwölf Monaten aus. Leicht positiver blicken nur die Dienstleistungsbranche und das Gastgewerbe auf die kommenden Monate. Im Handel erwarten über 90 Prozent der Unternehmen keine Verbesserung.
Auch in der Industrie blickt man verhalten in die Zukunft, hier bleiben die Exporterwartungen weiterhin deutlich unterhalb des langfristigen Mittels. Wäsche: „Daraus folgt abermals ein politischer Auftrag, gute Rahmenbedingungen für das Wirtschaften in Brandenburg zu schaffen. Mit Blick auf bürokratische Hemmnisse kommt es jetzt darauf an, dass endlich schnell und effektiv gehandelt wird.“
Mit Blick auf die Geschäftserwartung hat sich der Anteil der Befragten, die von einer Verschlechterung der Geschäftslage ausgehen, um 5,6 Punkte auf 32,5 Prozent erhöht. Nur rund jedes zehnte Unternehmen geht hingegen von einer verbesserten Geschäftslage in den nächsten zwölf Monaten aus. Leicht positiver blicken nur die Dienstleistungsbranche und das Gastgewerbe auf die kommenden Monate. Im Handel erwarten über 90 Prozent der Unternehmen keine Verbesserung.
Auch in der Industrie blickt man verhalten in die Zukunft, hier bleiben die Exporterwartungen weiterhin deutlich unterhalb des langfristigen Mittels. Wäsche: „Daraus folgt abermals ein politischer Auftrag, gute Rahmenbedingungen für das Wirtschaften in Brandenburg zu schaffen. Mit Blick auf bürokratische Hemmnisse kommt es jetzt darauf an, dass endlich schnell und effektiv gehandelt wird.“
Fachkräfte & wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen größte Risiken
Dominiert werden die Geschäftsrisiken nach wie vor durch einen hohen Mangel an Fachkräften. Sechs von zehn Unternehmen verzeichnen hier einen Engpass. Das zweitgrößte unternehmerische Risiko bilden die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen – dies geben 62,4 Prozent der Betriebe an. Genannt wird etwa der Anstieg an Bürokratie sowie fehlende Förderungen, insbesondere auf Bundesebene. Die größte Veränderung ist mit Blick auf hohe Energie- und Rohstoffpreise erkennbar, welche binnen zwei Jahren vom Top-Risiko auf Rang fünf gefallen sind.
Branchenübergreifend Rückgang von Beschäftigtenzahl erwartet
Die aktuellen Herausforderungen nehmen auch Einfluss auf die Personalplanung der Unternehmen im Kammerbezirk. Nahezu jedes vierte Unternehmen plant mit einem Rückgang der Beschäftigtenzahl – das ist der höchste Wert seit vier Jahren. Das Gros der Betriebe geht von einer gleichbleibenden Personaldecke in der Zukunft aus. Immerhin 17,1 Prozent wollen Branchen übergreifend Personal aufbauen. Die größte Beschäftigtenzunahme wird in der Industrie erwartet.
Investitionsbereitschaft geht zurück
In den vergangenen Jahren gaben mindestens zweidrittel der befragten Unternehmen an, zum Zeitpunkt der Befragung zu investieren. Dieser Wert sank nun merklich um 8 Punkte. Über alle Branchen hinweg rechnen knapp ein Viertel der Betriebe mit steigenden Investitionen. Spitzenreiter ist die Industrie: Hier wird dies bei einem Drittel erwartet. Hauptmotiv für Inlandsinvestitionen bleiben Ersatzbedarfe. Rationalisierung geben 40 Prozent der Unternehmen als Grund für Investitionen an. In der Industrie nennt jedes zweite Unternehmen Kapazitätsausweitung als Hauptmotiv.
*Geschäftsklimaindex: Geometrisches Mittel der Salden aus positiven & negativen Einschätzungen der aktuellen & der erwarteten Geschäftslage (neutral = 100).
Kontakt
Lukas Gärtner
Referent Grundsatzfragen Wirtschaftspolitik
Geschäftsbereich Wirtschaft