IHK24

Verfahrensmechaniker/-in in der Hütten- und Halbzeugindustrie

Arbeitsgebiet:
Verfahrensmechaniker arbeiten in verschiedenen Bereichen der Metallurgie und der Umformungstechnik.
Vier Fachrichtungen sind möglich:
  • In der Fachrichtung Eisen- und Stahl-Metallurgie sind Verfahrensmechaniker in Hochofenbetrieben und Stahlwerken in der Roheisen- und Stahlerzeugung tätig. Dabei überwachen, steuern und regeln sie mit Hilfe der EDV den automatisierten Prozessablauf, messen Temperaturen, bedienen die verfahrenstechnischen Einrichtungen und führen den Hochofenabstich durch. Sie bereiten die Einsatz- und Zuschlagstoffe auf, lagern sie ein, entnehmen Proben, berechnen Legierungsmittel, erfassen und überwachen die technischen Daten und steuern die Anlagen nach den Messwerten. Dabei warten sie die Betriebsanlagen und beseitigen Störungen.
  • In der Fachrichtung Stahl-Umformung stellen sie aus Stahl durch Walzen, Strangpressen, Schmieden und Ziehen in Walz-, Schmiede- und Presswerken Fertigerzeugnisse wie z. B. Draht, Bleche, Kurbelwellen und Achsen her. Das Vormaterial wird von ihnen transportiert, gelagert und bereitgestellt. Sie bereiten die Fertigungsanlagen und Hilfseinrichtungen vor, montieren die Umformwerkzeuge, beseitigen Fehler und arbeiten bei der Überwachung und Steuerung des Fertigungsablaufs mit. Dabei bedienen sie die Einrichtungen zur Daten- und Informationsübermittlung, die Ofenanlage, die Anlagen zur mechanischen und chemischen Oberflächenbehandlung, nehmen Proben und führen Prüfungen durch. Hinzu kommen Instandhaltung und Wartungsarbeiten.
  • In der Fachrichtung Nichteisen-Metallurgie arbeiten sie in Hüttenbetrieben und erzeugen durch hüttentechnische Verfahren Nichteisenmetalle wie zum Beispiel Kupfer, Blei, Zink, Aluminium und Nickel. Die Einsatzstoffe werden von ihnen aufbereitet, gelagert, zusammengestellt und beurteilt, die technischen Daten erfasst, übertragen und überwacht. Nach den Messwerten regeln sie die Aufbereitungsanlagen. Im Hüttenbetrieb bedienen sie die Anlagen zur Regulierung von Gasen, steuern den Ofen, den Raffinationsvorgang und die Prozesse nach Messwerten und Analysen. Sie überwachen Kühlsysteme und Abgasreinigungsanlagen, führen die Metallentnahme durch und vergießen die Metalle. Sie nehmen Proben, leiten sie zur Analyse weiter und gehen auch mit feuerfesten Baustoffen um.
  • In der Fachrichtung Nichteisenmetall-Umformung bedienen sie Anlagen, Maschinen und Werkzeuge der spanlosen Umformtechnik und stellen durch Walzen, Strangpressen, Schmieden und Ziehen zum Beispiel Rohre, Bänder, Bleche, Profile und Drähte her. Das Vormaterial wird von ihnen transportiert, gelagert und bereitgestellt. Sie bereiten die Fertigungsanlagen vor, montieren Umformwerkzeuge, beseitigen Werkzeugfehler, arbeiten bei der Überwachung und Steuerung des Fertigungsablaufs und beim Fertigstellen der Erzeugnisse durch Richten und Ablängen mit. Sie bedienen die Einrichtungen zur Daten- und Informationsvermittlung, die Ofenanlagen, die Anlagen zur mechanischen und chemischen Oberflächenbehandlung, nehmen Proben und führen Prüfungen durch. Bei der Instandhaltung der Fertigungsanlagen führen sie nach Plan Wartungsarbeiten durch und wechseln z. B. pneumatische oder hydraulische Bauteile aus. Durch Drehen oder Fräsen stellen sie an Werkzeugmaschinen auch einfache Teile selbst her.
Ausbildungsschwerpunkte:(1) Gegenstand der Berufsausbildung sind mindestens die folgenden Fertigkeiten und Kenntnisse:
  • Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht,
  • Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes,
  • Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit,
  • Umweltschutz,
  • Lesen, Anwenden und Erstellen von technischen Unterlagen,
  • Unterscheiden und Zuordnen von Werk- und Hilfsstoffen,
  • Planen von Arbeitsabläufen sowie Kontrollieren und Beurteilen der Ergebnisse,
  • Prüfen, Anreißen und Kennzeichnen,
  • Handhaben und Warten von Arbeits- und Betriebsmitteln,
  • Ausrichten und Spannen von Werkzeugen und Werkstücken,
  • manuelles Spanen,
  • maschinelles Spanen,
  • Trennen, Umformen, Fügen
  • Grundtechniken der Metallurgie und der Umformung,
  • Schmelzschweißen, thermisches Trennen,
  • metallische Werkstoffe, Wärmebehandlung,
  • Werkstoffprüfung,
  • Beeinflussen chemischer Vorgänge,
  • Informationsverarbeitung,
  • Aufbauen und Prüfen von Pneumatik- und Hydraulikschaltungen sowie elektrotechnischen Komponenten der Steuerungstechnik,
  • Instandhaltung.
(2) Gegenstand der Berufsausbildung in den Fachrichtungen sind mindestens die folgenden Fertigkeiten und Kenntnisse:
  • in der Fachrichtung Eisen- und Stahl-Metallurgie:
    - Produktionssteuerung,
    - Prozesssteuerung,
    - Aufbereitung und Lagerung der Einsatzstoffe,
    - Produktionsverfahren und -anlagen,
    - Umformen,
    - Instandhaltung von Produktionsanlagen,
    - Transportieren, Lagern und Sichern,
    - Qualitätssicherung;
  • in der Fachrichtung Stahl-Umformung:
    - Produktionssteuerung,
    - Prozesssteuerung,
    - Vorbereitung und Lagerung des Vormaterials,
    - Fertigungsverfahren, Werkzeuge und Fertigungsanlagen,
    - Erzeugnisse und Qualität,
    - Instandhaltung von Fertigungsanlagen,
    - Transportieren, Lagern und Sichern,
    - Qualitätssicherung;
  • in der Fachrichtung Nichteisen-Metallurgie:
    - Produktionssteuerung,
    - Prozesssteuerung,
    - Aufbereitung und Lagerung der Einsatzstoffe,
    - Produktionsverfahren und -anlagen,
    - Urformen,
    - Instandhaltung von Produktionsanlagen,
    - Transportieren, Lagern und Sichern,
    - Qualitätssicherung;
  • in der Fachrichtung Nichteisenmetall-Umformung:
    - Produktionssteuerung,
    - Prozesssteuerung,
    - Vorbereitung und Lagerung des Vormaterials,
    - Fertigungsverfahren, Werkzeuge und Fertigungsanlagen,
    - Erzeugnisse und Qualität,
    - Instandhaltung von Fertigungsanlagen,
    - Transportieren, Lagern und Sichern,
    - Qualitätssicherung.
Ausbildungsdauer:
3 1/2 Jahre
Inkrafttreten:
28. Mai 1997
Berufsschule/Meldeschule:
OSZ "Gottfried Wilhelm Leibnitz"
Waldstraße
15890 Eisenhüttenstadt
Tel. 03364 414257
Industriemeister
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