Chemielaborant/-in
- Welche Arbeitsgebiete sind typisch für den Beruf?
- Welche beruflichen Fähigkeiten werden erlangt?
- Wie lange dauert die Ausbildung?
- Nach welcher Ausbildungsordnung wird ausgebildet?
- Welche ist die zuständige Berufsschule?
- Wie läuft die Prüfung ab?
- Wann findet die Prüfung statt?
- Wie ist der Berufsabschluss dem Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) zuzuordnen?
- Welche Fortbildungsmöglichkeiten habe ich?
Welche Arbeitsgebiete sind typisch für den Beruf?
Chemielaboranten/-laborantinnen arbeiten in Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionslaboratorien von (insbesondere chemischer und pharmazeutischer) Industrie und Hochschulen, in der medizinischen Analytik, im Umweltschutz, in Materialprüf- und Untersuchungsämtern.
Welche beruflichen Fähigkeiten werden erlangt?
Die Berufsausbildung gliedert sich in:
Ausbildungsschwerpunkte
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Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht
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Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes
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betriebliche Maßnahmen zum verantwortlichen Handeln (Responsible Care)
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Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
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Umweltschutz
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Einsetzen von Energieträgern
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Umgehen mit Arbeitsgeräten und -mitteln einschließlich Pflege und Wartung
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Qualitätssichernde Maßnahmen, Kundenorientierung
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Wirtschaftlichkeit im Labor
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Arbeitsorganisation und Kommunikation
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Arbeitsplanung, Arbeiten im Team
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Informationsbeschaffung und Dokumentation
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Kommunikations- und Informationssysteme
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Messdatenerfassung und -verarbeitung
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Anwenden von Fremdsprachen bei Fachaufgaben
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Umgehen mit Arbeitsstoffen
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Chemische und physikalische Methoden
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Probenahme und Probenvorbereitung
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Physikalische Größen und Stoffkonstanten
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Analyseverfahren
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Trennen und Vereinigen von Arbeitsstoffen
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Durchführen analytischer Arbeiten
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Vorbereiten von Proben
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Qualitative Analyse
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Spektroskopi
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Gravimetrie
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Maßanalyse
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Chromatografie
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Auswerten von Messergebnissen
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Durchführen präparativer Arbeiten
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Herstellen von Präparaten
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Trennen und Reinigen von Stoffen
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Charakterisieren von Produkten
Mindestens vier von sechs Wahlqualifikationseinheiten aus der Auswahlliste I gemäß Abs. 2, wobei mindestens zwei Wahlqualifikationseinheiten aus Nr. 1 bis 8 dieser Auswahlliste festzulegen sind.
Die Auswahlliste I umfasst folgende Wahlqualifikationseinheiten
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Präparative Chemie, Reaktionstypen und -führung
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Präparative Chemie, Synthesetechnik
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Durchführen verfahrenstechnischer Arbeiten
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Anwenden probenahmetechnischer Arbeiten
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Anwenden chromatografischer Verfahren
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Anwenden spektroskopischer Verfahren
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Analytische Kopplungstechniken
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Bestimmen thermodynamischer Größen
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Durchführen mikrobiologischer Arbeiten I
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Durchführen biochemischer Arbeiten
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Prüfen von Werkstoffen
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Herstellen, Applizieren und Prüfen von Beschichtungsstoffen und -systemen
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Prozessbezogene Arbeitstechniken
Die Auswahlliste II umfasst folgende Wahlqualifikationseinheiten
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Laborbezogene Informationstechnik
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Arbeiten mit automatisierten Systemen im Labor
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Anwendungstechnische Arbeiten, Kundenbetreuung
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Durchführen elektrotechnischer und elektronischer Arbeiten
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Qualitätsmanagement
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Umweltbezogene Arbeitstechniken
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Durchführen immunologischer und biochemischer Arbeiten
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Durchführen biotechnologischer Arbeiten
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Durchführen mikrobiologischer Arbeiten II
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Durchführen gentechnischer und molekularbiologischer Arbeiten
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Durchführen zellkulturtechnischer Arbeiten
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Durchführen diagnostischer Arbeiten
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Formulieren, Herstellen und prüfen von Bindemitteln
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Durchführen farbmetrischer Augen
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Untersuchen von Beschichtungen
Wie lange dauert die Ausbildung?
Die Regelausbildungszeit ist 3,5 Jahre (42 Monate).
Nach welcher Ausbildungsordnung wird ausgebildet?
Die Rechtsgrundlage ist die Verordnung über die Berufsausbildung im Laborbereich Chemie, Biologie und Lack vom10.02.2022
Inkrafttreten: 01.08.2022
Ausbildungsordnung: BIBB Informationen zu Aus- und Fortbildungsberufen
Welche ist die zuständige Berufsschule?
Für Ausbildungsunternehmen in Landkreisen
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Zuständige Berufsschule
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Beschulungsform
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Brandenburg a.d.H. (BRB)
Havelland (HVL)
Oberhavel (OHV)
Ostprignitz-Ruppin (OPR)
Potsdam (P)
Potsdam-Mittelmark (PM)
Prignitz (PR)
Teltow-Fläming (TF)
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Oberstufenzentrum Lausitz
Abteilung 1 im SeeCampus Niederlausitz
Lauchhammerstr. 33
01987 Schwarzheide
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Wochenblock
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Wie läuft die Prüfung ab?
Die Abschlussprüfung findet in zwei zeitlich auseinanderfallenden Teilen, Teil 1 und Teil 2, im Rahmen einer gestreckten Abschlussprüfung statt.
Abschlussprüfung Teil 1
Die Ergebnisse der gestreckten Abschlussprüfung Teil 1 gehen zu 35% in das Gesamtergebnis der Abschlussprüfung ein.
Prüfungsfach | Dauer und Art | Gewichtung |
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Schriftlicher Teil
Praktischer Teil
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135 Minuten
480 Minuten
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35%
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Abschlussprüfung Teil 2
Die Ergebnisse der gestreckten Abschlussprüfung Teil 1 gehen zu 65% in das Gesamtergebnis der Abschlussprüfung ein.
Prüfungsfach | Dauer und Art | Gewichtung |
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Schriftlicher Teil
Praktischer Teil
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255 Minuten
660 Minuten
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65%
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Ablauf der mündlichen/praktischen Prüfung
Teil 2 der Abschlussprüfung besteht aus den Prüfungsbereichen:
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Prozessorientiertes Arbeiten,
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Analytische Chemie und Wahlqualifikationen,
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Wirtschafts- und Sozialkunde.
Für den Prüfungsbereich Prozessorientiertes Arbeiten bestehen folgende Vorgaben:
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Der Prüfling soll nachweisen, dass er komplexe, prozessorientierte Arbeitsabläufe selbstständig planen und durchführen,
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Betriebsmittel auswählen und beurteilen,
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arbeitsorganisatorische und technologische Sachverhalte verknüpfen,
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berufsbezogene Berechnungen durchführen,
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Arbeitsergebnisse kontrollieren, dokumentieren und bewerten,
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die relevanten fachlichen Hintergründe seiner Arbeit aufzeigen und seine Vorgehensweise begründen sowie
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Maßnahmen zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit, zum Umweltschutz und Qualitätsmanagement einbeziehen kann;
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hierfür ist vom Prüfungsausschuss aus folgenden Gebieten und Tätigkeiten auszuwählen: Durchführen einer instrumentell-analytischen Aufgabe,
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Durchführen einer maßanalytischen Aufgabe,
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Durchführen einer physikalisch-analytischen Aufgabe,
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eine der nach § 3 Nummer 2 Buchstabe a gewählten Wahlqualifikationen;
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der Prüfling soll die Arbeitsaufgabe I und die Arbeitsaufgabe II durchführen, wobei sich Arbeitsaufgabe I auf Nummer 2 Buchstabe a, b oder c und Arbeitsaufgabe II auf Nummer 2 Buchstabe d beziehen soll;
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die Prüfungszeit beträgt insgesamt 660 Minuten;
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die Arbeitsaufgabe I ist mit 40 Prozent und die Arbeitsaufgabe II mit 60 Prozent zu gewichten.
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Für den Prüfungsbereich Analytische Chemie und Wahlqualifikationen bestehen folgende Vorgaben:
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Der Prüfling soll nachweisen, dass er
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fachliche Aufgaben in Hinblick auf arbeitsorganisatorische, naturwissenschaftliche und technologische Sachverhalte und deren Verknüpfung analysieren, bewerten und geeignete Lösungswege darstellen,
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berufsbezogene Berechnungen durchführen sowie
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Maßnahmen zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit, zum Umweltschutz und Qualitätsmanagement einbeziehen kann;
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dem Prüfungsbereich sind folgende Gebiete und Tätigkeiten zugrunde zu legen:
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Analytische Chemie:
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Analysenverfahren einschließlich Probenvorbereitung und Reaktionsgleichungen,
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Stoffkonstanten und physikalische Größen,
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Reaktionskinetik und Thermodynamik, chemisches Gleichgewicht sowie
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Auswerten von Messergebnissen unter Berücksichtigung stöchiometrischer Berechnungen,
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wichtige großtechnische Herstellungsverfahren,
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drei der nach § 3 Nummer 2 Buchstabe a gewählten Wahlqualifikationen;
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der Prüfling soll Aufgaben schriftlich bearbeiten;
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die Prüfungszeit beträgt 195 Minuten;
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die Aufgaben zu der Nummer 2 Buchstabe a und b sind insgesamt mit 40 Prozent, die zu Nummer 2 Buchstabe c mit 60 Prozent zu gewichten.
Zusatzqualifikation
Laut Ausbildungsordnung ist keine Zusatzqualifikation möglich.
Wann findet die Prüfung statt?
Die Prüfungszeitpunkte sind in der Ausbildungsordnung geregelt:
Prüfungsteil | Prüfungszeitpunkt |
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Abschlussprüfung Teil 1
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Im vierten Ausbildungshalbjahr
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Abschlussprüfung Teil 2
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Am Ende der Berufsausbildung
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Die Prüfungszeitpunkte werden durch die zuständige Stelle (IHK Potsdam) festgelegt. Die festgelegten Prüfungszeitpunkte werden mit Eintragungsbestätigung des Ausbildungsvertrages mitgeteilt.
Die schriftliche Prüfung findet an bundeseinheitlichen Terminen statt. Informationen zu Prüfungsterminen: Prüfungsaufgaben- und Lehrmittelentwicklungsstelle (IHK-PAL)
Die Termine der mündlichen/praktischen Prüfung teilt die zuständige Stelle (IHK Potsdam) 4-6 Wochen vor Termin mit.
Wie ist der Berufsabschluss dem Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) zuzuordnen?
Welche Fortbildungsmöglichkeiten habe ich?
Fortbildung | Einordnung im DQR |
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Gepr. Industriemeister/-in Fachrichtung Chemie
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DQR 6
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