Biologielaborant/-in

Welche Arbeitsgebiete sind typisch für den Beruf?

Biologielaboranten/-laborantinnen arbeiten im Bereich der medizinischen und biologischen Forschung, der angewandten Medizin, im öffentlichen Gesundheitswesen. Sie sind auch in der Industrie, beispielsweise in der Pharma- und Kosmetikindustrie, der Lebensmittelherstellung, der Umwelttechnik und in Betrieben, die biotechnische Produkte herstellen, tätig.

Welche beruflichen Fähigkeiten werden erlangt?

Die Berufsausbildung gliedert sich in:

  • Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht
  • Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes
  • Betriebliche Maßnahmen zum verantwortlichen Handeln (Responsible Care)
  • Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
  • Umweltschutz
  • Einsetzen von Energieträgern
  • Umgehen mit Arbeitsgeräten und -mitteln einschließlich Pflege und Wartung
  • Qualitätssichernde Maßnahmen, Kundenorientierung
  • Wirtschaftlichkeit im Labor
  • Arbeitsorganisation und Kommunikation
  • Arbeitsplanung, Arbeiten im Team
  • Informationsbeschaffung und Dokumentation
  • Kommunikations- und Informationssysteme
  • Messdatenerfassung und -verarbeitung
  • Anwenden von Fremdsprachen bei Fachaufgaben
  • Umgehen mit Arbeitsstoffen
  • Chemische und Physikalische Methoden
  • Probenahme und Probenvorbereitung
  • Physikalische Größen und Stoffkonstanten
  • Analyseverfahren
  • Trennen und Vereinigen von Arbeitsstoffen
  • Durchführen mikrobiologischer Arbeiten I
  • Durchführen zellkulturtechnischer Arbeiten I
  • Durchführen molekularbiologischer Arbeiten
  • Durchführen biochemischer Arbeiten
  • Durchführen diagnostischer Arbeiten I
  • Hämatologische Arbeiten
  • Histologische Arbeiten
  • Durchführen zoologisch-pharmakologischer Arbeiten
  • Bereichsspezifische qualitätssichernde Maßnahmen

Wie lange dauert die Ausbildung?

Die Regelausbildungszeit ist 3,5 Jahre (42 Monate).

Nach welcher Ausbildungsordnung wird ausgebildet?

Die Rechtsgrundlage ist die Verordnung über die Berufsausbildung im Laborbereich Chemie, Biologie und Lack vom10.02.2022
Inkrafttreten: 01.08.2022

Welche ist die zuständige Berufsschule?

Für Ausbildungsunternehmen in Landkreisen
Zuständige Berufsschule
Beschulungsform
Brandenburg a.d.H. (BRB)
Havelland (HVL)
Oberhavel (OHV)
Ostprignitz-Ruppin (OPR)
Potsdam (P)
Potsdam-Mittelmark (PM)
Prignitz (PR)
Teltow-Fläming (TF)
OSZ Lise Meitner
Rudower Str. 184
12351 Berlin
Wochenblock

Wie läuft die Prüfung ab?

Die Abschlussprüfung findet in zwei zeitlich auseinanderfallenden Teilen, Teil 1 und Teil 2, im Rahmen einer gestreckten Abschlussprüfung statt.

Abschlussprüfung Teil 1

Die Ergebnisse der gestreckten Abschlussprüfung Teil 1 gehen zu 35% in das Gesamtergebnis der Abschlussprüfung ein.
Prüfungsfach Dauer und Art Gewichtung
Schriftlicher Teil
135 Minuten
17,5%
Praktischer Teil
360 Minuten
17,5%

Abschlussprüfung Teil 2

Prüfungsfach Dauer und Art Gewichtung
Schriftlicher Teil
255 Minuten
37,5
Praktischer Teil
660 Minuten
27,5%

Ablauf der mündlichen/praktischen Prüfung

Für den Prüfungsbereich Prozessorientiertes Arbeiten bestehen folgende Vorgaben:
  1. Der Prüfling soll nachweisen, dass er komplexe prozessorientierte Arbeitsabläufe selbstständig planen und durchführen,
    • Betriebsmittel auswählen und beurteilen,
    • arbeitsorganisatorische und technologische Sachverhalte verknüpfen,
    • berufsbezogene Berechnungen durchführen,
    • Arbeitsergebnisse kontrollieren, dokumentieren und bewerten,
    • die relevanten fachlichen Hintergründe seiner Arbeit aufzeigen und seine Vorgehensweise begründen sowie
    • Maßnahmen zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit, zum Umweltschutz und Qualitätsmanagement einbeziehen kann;
  2. hierfür ist vom Prüfungsausschuss aus folgenden Gebieten und Tätigkeiten auszuwählen:
    • Durchführen molekularbiologischer Arbeiten,
    • Durchführen biochemischer Arbeiten,
    • nach § 3 Nummer 2 Buchstabe b gewählte Wahlqualifikationen;
  3. der Prüfling soll die Arbeitsaufgaben I und II durchführen; die Arbeitsaufgabe I muss sich auf Nummer 2 Buchstabe a oder b beziehen, die Arbeitsaufgabe II muss sich auf Nummer 2 Buchstabe c beziehen;

Mündliche Ergänzungsprüfung

Auf Antrag des Prüflings ist die Prüfung in einem der in Teil 2 der Abschlussprüfung mit schlechter als „ausreichend“ bewerteten Prüfungsbereiche, in denen Prüfungsleistungen mit eigener Anforderung und Gewichtung schriftlich zu erbringen sind, durch eine mündliche Prüfung von etwa 15 Minuten zu ergänzen, wenn dies für das Bestehen der Prüfung den Ausschlag geben kann. Bei der Ermittlung des Ergebnisses für diesen Prüfungsbereich sind das bisherige Ergebnis und das Ergebnis der mündlichen Ergänzungsprüfung im Verhältnis von 2 : 1 zu gewichten.

Zusatzqualifikation

Laut Ausbildungsordnung ist keine Zusatzqualifikation möglich.

Wann findet die Prüfung statt?

Die Prüfungszeitpunkte sind in der Ausbildungsordnung geregelt:
Prüfungsteil Prüfungszeitpunkt
Abschlussprüfung Teil 1
Im vierten Ausbildungshalbjahr
Abschlussprüfung Teil 2
Am Ende der Berufsausbildung
Die Prüfungszeitpunkte werden durch die zuständige Stelle (IHK Potsdam) festgelegt. Die festgelegten Prüfungszeitpunkte werden mit Eintragungsbestätigung des Ausbildungsvertrages mitgeteilt.
Die schriftliche Prüfung findet an bundeseinheitlichen Terminen statt. Informationen zu Prüfungsterminen: Prüfungsaufgaben- und Lehrmittelentwicklungsstelle (IHK-PAL)
Die Termine der mündlichen/praktischen Prüfung teilt die zuständige Stelle (IHK Potsdam) 4-6 Wochen vor Termin mit.

Wie ist der Berufsabschluss dem Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) zuzuordnen?

Dieser Abschluss ist im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) dem Niveau 4 zugeordnet.

Welche Fortbildungsmöglichkeiten habe ich?

Fortbildung Einordnung im DQR
Industriemeister/-in (Gepr.) - Fachrichtung Pharmazie
DQR 6