Soziale Netzwerke nutzen
Dieser Artikel ist kein Plädoyer dafür, dass jedes Unternehmen in Social Media aktiv sein müsse. Das wäre Quatsch. Auch Fernsehwerbung oder Sponsoring eines Bundesliga-Vereins ist nicht für jede Firma relevant. Wer im Onlinemarketing noch nicht die Kanäle Suchmaschine und E-Mail für sich entdeckt hat, der sollte sich auch nicht als erstes in die sozialen Medien stürzen. ABER: Es gilt eine Einschätzung dieser Themen durchzuführen. Sie sind zu groß, um sie zu ignorieren.
Sowohl ein JA als auch ein NEIN zu Social Media dürfen nicht aufgrund persönlicher Präferenzen oder Animositäten fallen. Sie müssen das Ergebnis der Frage sein, ob Social Media einen Mehrwert für den Kunden und Wertschöpfung für mein Unternehmen liefern werden.
Ich gebe zu, ich kenne keine Firma, die bis dato pleitegegangen ist, da sie nicht aktiv in sozialen Medien war. Aber es gibt viele, die Erfolge darüber verbuchen konnten. Sei es, weil sie für ihre Kunden in sozialen Netzen wie Facebook oder LinkedIn ansprechbar sind, oder weil sie ihre Firma, Mitarbeiter und Produkte auf YouTube oder in Blogs in Szene setzen – nicht nur die großen Weltkonzerne, auch regionale Marken & lokale Dienstleister und produzierendes Gewerbe. Wer auf solch eine weitere Chance, mit Kunden zu reden, verzichten kann und möchte, den beglückwünsche ich an dieser Stelle und schlage vor, den Rest des Artikels zu überspringen. Für alle anderen kommen Tipps, wie das Thema anzugehen ist.
Die erste Frage: Was ist das Ziel etwaiger Aktivitäten? Durch welchen Mehrwert für meine Kunden könnte ich das Ziel erreichen? Wenn der Kunde nicht im Fokus steht, dann mach ich stumpfe Werbung. Dafür sind andere Medien günstiger und geeigneter. Wer sich auf die Kundenperspektive nicht einlassen kann oder will, der möge ebenfalls an dieser Stelle mit seiner Planung abbrechen.
Der Begriff Social Media ist trügerisch. Er lässt uns glauben, dass wir von einer einheitlichen Plattform reden. Das ist falsch. Er ist ein Sammel-Begriff für große und kleine Plattformen: von Facebook und WhatsApp mit Millionen von Nutzern bis zu kleinen Blogs und Foren. Wer hier alles bespielen will, der wird sich hemmungslos verzetteln. Fokussierung ist gefragt. Aus diesem riesigen Strauße an Möglichkeiten gilt es einen Mix zu gestalten, der wenige oder vielleicht sogar nur einen einzelnen Kanal umfasst.
Zeit für Recherche! Wer in der Industrie tätig ist, der sucht nach Anwenderforen oder passenden Gruppen auf LinkedIn oder XING. Wer Endkunden ansprechen will, der kann sich im Facebook-Werbekonto schlau machen, wie viele potentielle Kunden regional oder überregional erreichbar wären. Das sind nun einmal Fleißaufgaben, die es zu erledigen gilt, um geeignete Plattformen zu ermitteln. Wer das geschafft hat, ist fast am Ziel.
Egal auf welcher Plattform, von XING bis YouTube: eine Firmenpräsenz ist schnell erstellt. Doch die ist dann statisch und leblos. Geschichtenerzähler sind jetzt ebenso gefragt wie Kundenflüsterer, die geduldig Rede und Antwort stehen.
Die gute Nachricht: die meisten Firmen haben diese Personen bereits im Kundendienst, Vertrieb oder Produktmanagement sitzen. Sie kennen den Kunden, werden Protagonisten und Erzähler unserer Geschichten.
Die Hausaufgaben sind gemacht. Bevor das Abenteuer startet, noch letzte warnende Worte: Dies ist die erste Etappe einer oft anstrengenden Reise. Um sie erfolgreich zu bestreiten, gilt es, das passende Team zusammenzustellen und es mit den nötigen Ressourcen auszustatten.
Dieses Team sollte übrigens nicht zu seinem Glück gezwungen werden, sondern Lust auf diese herausfordernde Reise haben. Die Aufgaben auf vielen Schultern zu verteilen ist klug. Dennoch muss auch ganz klar der sprichwörtliche Hut verteilt werden.
Die beiden wichtigsten Ressourcen, die Führungskräfte ihrem Team hier zur Seite stellen können, sind Arbeitszeit und Rückendeckung.
Social Media muss als eine vollwertige Aufgabe kommuniziert werden. Auch den Kollegen gegenüber, die nicht aktiv am Projekt beteiligt sind. Das ist nicht nebenbei in 15 Minuten morgens und abends erledigt.
Das Abenteuer Social Media ist nicht bis ins Letzte planbar. Ohne Ängste schüren zu wollen: mit Gegenwind und kritischen Stimmen ist zu rechnen. Wenn das Team ins Straucheln kommen sollte oder Gegenwind von Seite der Kunden kommt, dann muss dem Team intern und extern der Rücken gestärkt werden.
Wenn dazu die Bereitschaft fehlt, dann kann es mit den im Vorfeld ermittelten Potentialen dann ja doch nicht so weit her gewesen sein.
Wenn mein Plan aufgegangen ist, dann konnte ich Impulse geben, wie sich Firmen Social Media nähern können. Es ist ein vielseitiges und spannendes Thema. Zu jeder einzelnen Plattform könnte man ganze Bücher schreiben.
Wo Fragezeichen bleiben, da rate ich Führungskräften, Zeit zu investieren um Wissen aufzubauen. Besuchen Sie Konferenzen, Seminare oder Vorträge, suchen sie Beispiele für ihre Branche, tauschen sie sich mit Unternehmen aus der Region aus. Ihre Handelskammer hat da bestimmt etwas Passendes in petto.
Ich bin mir sicher, das ist gut investierte Zeit.
Aus dem Archiv: Einstieg!
Kaninchen, Ochse oder Superheld?
Erste Schritte für Firmen in sozialen Medien
Social Media ist vieles, aber nicht mehr neu. Doch das Rückgrat der deutschen Wirtschaft hat noch seine Fragezeichen. Wo große Marken bereits lange aktiv sind, zögern traditionsreiche, regionale Unternehmen aus Industrie und Handel. In Seminaren treffe ich oft die netten Weltmarktführer von nebenan, die wie das Kaninchen vor der Facebook-Schlange oder der Ochs vor’m Social-Media-Berge stehen.
Dieser Artikel ist kein Plädoyer dafür, dass jedes Unternehmen in Social Media aktiv sein müsse. Das wäre Quatsch. Auch Fernsehwerbung oder Sponsoring eines Bundesliga-Vereins ist nicht für jede Firma relevant. Wer im Onlinemarketing noch nicht die Kanäle Suchmaschine und E-Mail für sich entdeckt hat, der sollte sich auch nicht als erstes in die sozialen Medien stürzen. ABER: Es gilt eine Einschätzung dieser Themen durchzuführen. Sie sind zu groß, um sie zu ignorieren.
Sowohl ein JA als auch ein NEIN zu Social Media dürfen nicht aufgrund persönlicher Präferenzen oder Animositäten fallen. Sie müssen das Ergebnis der Frage sein, ob Social Media einen Mehrwert für den Kunden und Wertschöpfung für mein Unternehmen liefern werden.
Die Potentiale - das könnte mir entgehen
Ich gebe zu, ich kenne keine Firma, die bis dato pleitegegangen ist, da sie nicht aktiv in sozialen Medien war. Aber es gibt viele, die Erfolge darüber verbuchen konnten. Sei es, weil sie für ihre Kunden in sozialen Netzen wie Facebook oder LinkedIn ansprechbar sind, oder weil sie ihre Firma, Mitarbeiter und Produkte auf YouTube oder in Blogs in Szene setzen – nicht nur die großen Weltkonzerne, auch regionale Marken & lokale Dienstleister und produzierendes Gewerbe. Wer auf solch eine weitere Chance, mit Kunden zu reden, verzichten kann und möchte, den beglückwünsche ich an dieser Stelle und schlage vor, den Rest des Artikels zu überspringen. Für alle anderen kommen Tipps, wie das Thema anzugehen ist.
Die ersten Überlegungen – Ziele und Mehrwerte
Die erste Frage: Was ist das Ziel etwaiger Aktivitäten? Durch welchen Mehrwert für meine Kunden könnte ich das Ziel erreichen? Wenn der Kunde nicht im Fokus steht, dann mach ich stumpfe Werbung. Dafür sind andere Medien günstiger und geeigneter. Wer sich auf die Kundenperspektive nicht einlassen kann oder will, der möge ebenfalls an dieser Stelle mit seiner Planung abbrechen.
Fischen, wo der Fisch ist – die Auswahl der Plattformen
Der Begriff Social Media ist trügerisch. Er lässt uns glauben, dass wir von einer einheitlichen Plattform reden. Das ist falsch. Er ist ein Sammel-Begriff für große und kleine Plattformen: von Facebook und WhatsApp mit Millionen von Nutzern bis zu kleinen Blogs und Foren. Wer hier alles bespielen will, der wird sich hemmungslos verzetteln. Fokussierung ist gefragt. Aus diesem riesigen Strauße an Möglichkeiten gilt es einen Mix zu gestalten, der wenige oder vielleicht sogar nur einen einzelnen Kanal umfasst.
Zeit für Recherche! Wer in der Industrie tätig ist, der sucht nach Anwenderforen oder passenden Gruppen auf LinkedIn oder XING. Wer Endkunden ansprechen will, der kann sich im Facebook-Werbekonto schlau machen, wie viele potentielle Kunden regional oder überregional erreichbar wären. Das sind nun einmal Fleißaufgaben, die es zu erledigen gilt, um geeignete Plattformen zu ermitteln. Wer das geschafft hat, ist fast am Ziel.
Den Plan dann mit Leben füllen
Egal auf welcher Plattform, von XING bis YouTube: eine Firmenpräsenz ist schnell erstellt. Doch die ist dann statisch und leblos. Geschichtenerzähler sind jetzt ebenso gefragt wie Kundenflüsterer, die geduldig Rede und Antwort stehen.
Die gute Nachricht: die meisten Firmen haben diese Personen bereits im Kundendienst, Vertrieb oder Produktmanagement sitzen. Sie kennen den Kunden, werden Protagonisten und Erzähler unserer Geschichten.
Als Sicherung für die Anstrengungen: Stellen Sie Ihrem Team Arbeitszeit und Rückendeckung zur Seite!
© POPROTSKIY_ALEXEY - Fotolia
Ich muss es wirklich wollen. Nein, das geht nicht nebenbei.
Die Hausaufgaben sind gemacht. Bevor das Abenteuer startet, noch letzte warnende Worte: Dies ist die erste Etappe einer oft anstrengenden Reise. Um sie erfolgreich zu bestreiten, gilt es, das passende Team zusammenzustellen und es mit den nötigen Ressourcen auszustatten.
Dieses Team sollte übrigens nicht zu seinem Glück gezwungen werden, sondern Lust auf diese herausfordernde Reise haben. Die Aufgaben auf vielen Schultern zu verteilen ist klug. Dennoch muss auch ganz klar der sprichwörtliche Hut verteilt werden.
Die beiden wichtigsten Ressourcen, die Führungskräfte ihrem Team hier zur Seite stellen können, sind Arbeitszeit und Rückendeckung.
Social Media muss als eine vollwertige Aufgabe kommuniziert werden. Auch den Kollegen gegenüber, die nicht aktiv am Projekt beteiligt sind. Das ist nicht nebenbei in 15 Minuten morgens und abends erledigt.
Das Abenteuer Social Media ist nicht bis ins Letzte planbar. Ohne Ängste schüren zu wollen: mit Gegenwind und kritischen Stimmen ist zu rechnen. Wenn das Team ins Straucheln kommen sollte oder Gegenwind von Seite der Kunden kommt, dann muss dem Team intern und extern der Rücken gestärkt werden.
Wenn dazu die Bereitschaft fehlt, dann kann es mit den im Vorfeld ermittelten Potentialen dann ja doch nicht so weit her gewesen sein.
Letzte Tipps für Superhelden in spe
Wenn mein Plan aufgegangen ist, dann konnte ich Impulse geben, wie sich Firmen Social Media nähern können. Es ist ein vielseitiges und spannendes Thema. Zu jeder einzelnen Plattform könnte man ganze Bücher schreiben.
Wo Fragezeichen bleiben, da rate ich Führungskräften, Zeit zu investieren um Wissen aufzubauen. Besuchen Sie Konferenzen, Seminare oder Vorträge, suchen sie Beispiele für ihre Branche, tauschen sie sich mit Unternehmen aus der Region aus. Ihre Handelskammer hat da bestimmt etwas Passendes in petto.
Ich bin mir sicher, das ist gut investierte Zeit.
AUTOR Sven-Olaf Peeck
Seit den ersten Website Projekten um die Jahrtausendwende hat Sven in einer Vielzahl von Onlinemarketing Disziplinen gearbeitet. So hat er sich breites Wissen und Verständnis für das digitale Geschäft erarbeitet.
2010 gründete er mit Svenja Teichmann crowdmedia. Als Agentur und Beratung schafft crowdmedia Content, der sich rechnet, in dem er Nutzermehrwert und Wertschöpfung für das Unternehmen in Einklang bringt.
www.crowdmedia.de
Seit den ersten Website Projekten um die Jahrtausendwende hat Sven in einer Vielzahl von Onlinemarketing Disziplinen gearbeitet. So hat er sich breites Wissen und Verständnis für das digitale Geschäft erarbeitet.
2010 gründete er mit Svenja Teichmann crowdmedia. Als Agentur und Beratung schafft crowdmedia Content, der sich rechnet, in dem er Nutzermehrwert und Wertschöpfung für das Unternehmen in Einklang bringt.
www.crowdmedia.de