PFAS-Verbot

Beschränkung von fluorhaltigen Stoffen geplant

Was ist geplant?

Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) veröffentlichte Anfang des Jahres ihren Vorschlag zum Verbot von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS). Mindestens 10.000 dieser Substanzen sollen nicht mehr hergestellt, importiert oder verwendet werden. Durch dieses Verbot soll die Freisetzung von PFAS in die Umwelt verringert werden. Freigesetzt können die Substanzen schädlich für Mensch und Umwelt sein, da diese sich unter natürlichen Bedingungen nicht zersetzen und damit in Böden, Gewässern und Organismen ansammeln können.

Verwendung von PFAS

PFAS werden für sehr viele Produkte verwendet, unter anderem auch für Kochgeschirr, Verpackungen, Mobiltelefone, medizinische Geräte, Regenmäntel, Kosmetika und Imprägnierspray. Die Stoffgruppe ist wasser-, fett- und schmutzabweisend und langlebig. Gerade deshalb ist diese im Haushalt und in der Industrie weit verbreitet. Laut der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) sind bereits Alternativen für PFAS vorhanden und für die übrigen sollen noch Ersatzlösungen gefunden werden.

Ausblick

Laut der vorgeschlagenen Beschränkung gibt es für Unternehmen je nach Anwendung Übergangsfristen von eineinhalb bis dreizehneinhalb Jahren, um Alternativen zu finden. Für einige wenige Bereiche sind unbegrenzte Ausnahmen vorgesehen. Dies betrifft zum Beispiel Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln, Biozidprodukten und Human- sowie Tierarzneimitteln.
Im März startete eine öffentliche Konsultation, zu der sich betroffene Unternehmen bis zum 25. September 2023 äußern konnten. Die DIHK beispielsweise positionierte sich kritisch gegenüber der Beschränkung der Stoffgruppe PFAS, da diese weitreichende negative Folgen für große Teile der Industrie haben kann. So setzt man sich für eine differenzierte Vorgehensweise, Ausnahmeregelungen und die Berücksichtigung weiterer Faktoren ein.
Voraussichtlich rechnet man 2025 mit einer Entscheidung durch die Europäische Kommission.

Quellen: DIHK, BAuA, IHK Südlicher Oberrhein, IHK Braunschweig