IHK-Präsident: Fehlende Planbarkeit stellt Unternehmer vor große Herausforderungen
Neujahrsbrief des IHK-Präsidenten
Carsten Christ, Präsident der IHK Ostbrandenburg begrüßt die Unternehmer und Unternehmerinnen des Kammerbezirks im Jahr 2024 und fordert die Unternehmerschaft dazu auf, ihre demokratischen Rechte im "Superwahljahr" wahrzunehmen.
Carsten Christ, Präsident der IHK Ostbrandenburg.
© Mario Radoi | IHK Ostbrandenburg
Sehr geehrte Unternehmer, sehr geehrte Unternehmerinnen,mit einem herzlichen Neujahrsgruß möchte ich Sie im Jahr 2024 begrüßen und Ihnen allen im Namen des Präsidiums und des Teams der IHK Ostbrandenburg meine besten Wünsche übermitteln.Das vergangene Jahr hat uns vor diverse Herausforderungen gestellt, die wir gemeinsam angegangen sind. Die Zusammenarbeit und der Einsatz jedes einzelnen Mitgliedsunternehmens haben dazu beigetragen, dass wir als Wirtschaftsregion trotz aller Schwierigkeiten immer noch recht gut dastehen. Für diese Partnerschaft möchte ich mich herzlich bei Ihnen bedanken.Im Jahr 2024 stehen uns Aufgaben bevor, die wir nur mit Optimismus und Entschlossenheit bewältigen werden. Im “Superwahljahr” möchte ich Sie ermutigen, Ihre demokratischen Rechte wahrzunehmen, indem Sie bei allen Wahlen Ihre Stimme abgeben. Es ist wichtig, dass Ihre Interessen gehört werden und Sie aktiv an politischen Entscheidungen mitwirken.Gleichzeitig möchten wir, und da sind Sie so glaube ich mit mir einer Meinung, die derzeitige Bundesregierung dringlich in die Verantwortung nehmen und für einen Kurswechsel plädieren. Die fehlende Planbarkeit stellt uns Unternehmer vor große Herausforderungen. Die kurz vor Weihnachten beschlossenen Maßnahmen, wie die Verteuerung des Agrardiesels, zusätzliche Lkw-Maut und das Wegfallen des Zuschusses der Netzentgelte überraschen.Mit diversen Aktionen hat die Wirtschaft im Laufe des vergangenen Jahres auf die Probleme aufmerksam gemacht. In einer jüngst von der DIHK veröffentlichten repräsentativen Umfrage wurde gemeinsam mit den IHKs an 24 deutschen Standorten die Meinung der Wirtschaft eingeholt. Die von den Unternehmern durchgängig als mangelhaft eingestufte Wirtschaftspolitik haben wir deutlich öffentlich an die Verantwortlichen adressiert.Der Protest der Landwirte am 18. Dezember 2023 am Brandenburger Tor hat gezeigt, dass die Regierung nicht akzeptabel handelt. Unternehmer werden ad hoc vor vollendete Tatsachen gestellt, die ungeplanten Zusatzkosten für 2024 bedeuten und die Existenz ihrer Betriebe bedrohen. Es ist verständlich, dass die Stimmen der Betroffenen lauter werden und die Wirtschaft klare Erwartungen an die Politik sendet.Als Präsident der IHK Ostbrandenburg werde ich die Interessen unserer Unternehmen weiterhin energisch vertreten und nicht aufhören, den Finger in die Wunde zu legen. Als Unternehmer sehe ich den bundesweiten Protest ab 8. Januar 2024 in Berlin als legitim, um auf unternehmerische Interessen und die Lage in den Betrieben aufmerksam zu machen. Gemeinsam können wir vieles erreichen.Liebe Unternehmerinnen, liebe Unternehmer, ich wünsche Ihnen persönlich und beruflich alles Gute und freue mich auf eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit im Jahr 2024!Mit freundlichen GrüßenIhr Carsten Christ
Präsident der IHK Ostbrandenburg
Video-Statement des IHK-Präsidenten zur aktuellen wirtschaftspolitischen Situation:
Was braucht die Ostbrandenburger Wirtschaft in dieser Zeit? Was erwarten die Betriebe jetzt von der Politik?