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Nr. 4760108

Revitalisierung der Innenstädte muss jetzt kommen

„Unsere Innenstädte stehen seit zwei Jahren unter konstantem Druck der Corona-Pandemie mit ständig wechselnden Landes- und Bundesvorgaben. Jetzt müssen die versprochenen Maßnahmen zur Belebung der Innenstädte auch umgesetzt werden. Nur so werden wir unsere Innenstädte und Ortszentren als vitale und multifunktionale Begegnungsräume erhalten können“, forderte jetzt bei der digitalen Sitzung des IHK-Handelsausschusses dessen Vorsitzender Mark Rauschen. Alexander Illenseer, Geschäftsführer der Marketing Osnabrück GmbH, Alexander Kassner, Wirtschaftsförderer der Stadt Meppen, Christoph Freese und Albrecht Nesslage, Badberger Werbegemeinschaft, sowie Steffie Imholte, Wirtschaftsförderung der Samtgemeinde Artland, informierten die Ausschussmitglieder bei dem Treffen über die aktuellen Herausforderungen, Ziele und Maßnahmen vor Ort.
In Osnabrück und Meppen hatten die Innenstädte durch verschiedene Projekte bereits neue Impulse erhalten, viele weitere Zentren sollen folgen. Dabei wurde deutlich, dass ein Großteil der Projekte ohne die derzeitigen Corona-Förderprogramme für die Innenstädte und Ortszentren gar nicht hätte realisiert werden können. „Wir empfehlen dringend eine Fortführung und Weiterentwicklung der derzeitigen Förderprogramme unter Einbindung der Wirtschaft vor Ort“, so Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, Innovation und Umwelt.
Von einem echten Erfolgsbeispiel berichteten die Vertreter der Werbegemeinschaft Badbergen. Sie ist Gewinnerin des Landeswettbewerbs zum neuen Niedersächsischen Quartiersgesetz („NQG“). Vor Ort nutzt man die Anschubfinanzierung durch das Land, um mit Hilfe einer privaten Quartiersgemeinschaft den Versorgungsstandort „Hauptstraße“ zu sichern.
Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Fachausschuss Handel trifft sich dreimal jährlich. Seine Mitglieder tauschen sich regelmäßig mit Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus und erarbeiten Positionen für die IHK-Vollversammlung.
Die IHK bietet aktuell allen Werbegemeinschaften und Innenstadtakteuren Informationen zu den verschiedenen Förderprogrammen für Innenstädte und Ortszentren an.

Land muss Lehren aus zwei Corona-Jahren ziehen und Planbarkeit verbessern

Die quantitativen Auswirkungen von Pandemie und Beschränkungen auf den Tourismus stellte Thorsten Glaß, Leiter Marktforschung und Qualitätsmanagement bei der TourismusMarketing Niedersachsen GmbH (TMN) aus Hannover, den Mitgliedern des Ausschusses vor: „Die GEO-Region ist ein beliebtes Reiseziel. Allein die regionalen Betriebe mit mehr als zehn Betten zählten im Jahr vor der Pandemie 5,3 Millionen Übernachtungen. Im Folgejahr 2020 waren es dann nur noch 3,4 Millionen.“ Für das Jahr 2021 seien noch nicht alle Daten verfügbar. Das Niveau der Buchungen in der ersten Jahreshälfte 2021 sei jedoch nochmal deutlich hinter dem Vorjahreszeitraum zurückgeblieben: Nach einer Erholung im Zeitraum Juli bis Oktober 2021 seien die Übernachtungszahlen im November abermals eingebrochen. „Es ist noch nicht absehbar, wann sich der Übernachtungstourismus in der GEO-Region erholt haben wird“, so Glaß. Doch er hatte auch gute Nachrichten: Praktisch alle Marktforschungsinstitute gingen von einer ungebremsten Reiselust der Deutschen aus, viele Bürger hätten ihre Reisen nur zurückgestellt und das Geld nicht anderweitig ausgegeben. Als sicheres Reiseziel könne die GEO-Region auch von Tagesgästen sowie Zweit- und Dritturlauben profitieren. Entscheidende Faktoren für die Zukunft der Tourismusorte und -betriebe seien die hohe Qualität von Service und Ausstattung, Hygiene- und Sicherheitsstandards auch nach der Pandemie sowie Transparenz und Flexibilität bei Buchungen.
Zuversichtlich stimmte die Ausschussmitglieder auch der tourismuspolitische Blick auf die Pläne der Bundesregierung: „Die Absichtserklärungen im Koalitionsvertrag zu Fachkräften, Weiterbildung und Gewinnung ausländischer Mitarbeiter entsprechen langjährigen Forderungen unserer Branche. Das zugesagte unbürokratische Modernisierungsprogramm für Neu- und Wiedergründungen im Tourismusbereich könnte strukturell ebenfalls wichtige Impulse bringen“, so Hackmann. Anke Schweda kündigte an: „Unsere IHK wird die Umsetzung der angekündigten Punkte in den kommenden Monaten genau beobachten.“
Der aus ehrenamtlich tätigen Unternehmerinnen und Unternehmern bestehende IHK-Fachausschuss Tourismus tagt dreimal jährlich und tauscht sich regelmäßig mit Experten aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft aus. Seine Mitglieder erarbeiten unter anderem Positionen für die IHK-Vollversammlung.

IHK sieht verantwortungsvolle Entscheidungen der MPK

Die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim sieht in den Ergebnissen der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) mit dem Bundeskanzler am 21.12.2021 ein Zeichen für einen verantwortungsvollen Pandemieschutz. Dieser gewährleiste einerseits den notwendigen Gesundheitsschutz, vermeide aber andererseits auch zu weitreichende Eingriffe in das Wirtschaftsleben.
"Dass die Politik den immer stärker hörbaren Rufen nach einem Lockdown parteiübergreifend nicht gefolgt ist, zeigt, dass fast zwei Jahre nach Beginn der Pandemie nicht mehr mit der Brechstange gearbeitet wird", macht IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf klar. Die MPK zeige mit ihrem Plan, bis Ende Januar 2022 weitere 30 Millionen Impfungen zu erreichen, den einzig gangbaren Weg auf, um die Pandemie zu besiegen und den Schaden für die Wirtschaft gleichzeitig gering zu halten.
Die IHK begrüßt zudem, dass Härtefallhilfen für besonders betroffene Branchen fortgesetzt werden sollen. Richtig sei zudem, dass Rückzahlungsfristen für zu viel geleistete Corona-Soforthilfen einzelner Unternehmen in Anbetracht der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage nun verlängert wurden.
Weitere Informationen: IHK, Robert Alferink, Tel.: 0541 353-315 oder E-Mail: alferink@osnabrueck.ihk.de